.:Kapitel 76:.

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DAVY POV





"Ich freu mich, dass du dieses Wochenende kommst, Davy." Die Stimme meiner Mutter klingt eine Spur munterer am anderen Ende der Leitung. Was ich in ihrem Fall nachvollziehen kann. Mein Besuch muss wie eine frische Brise für sie in diesem pompösen Käfig sein. Einer der Gründe, weshalb ich lieber am Campus wohne, anstatt zu Hause. Obwohl es nur eine halbe stündige Fahrt von hier entfernt ist. Vollständig konnte ich aber aus diesem Gefängnis nicht entkommen. Noch nicht!

"Mhmm...", gebe ich nur von mir und meine Mutter fährt fort. "Sollen wir wirklich keine Einladungen an dein Team schicken?" Kaum hat sie die Frage ausgesprochen, schon brodelt es in mir und ich knalle die Spind Tür laut zu. "Auf gar keinen Fall! – Ist ja nicht so, dass es hauptsächlich um meinen Geburtstag geht." Sie verstummt, nach meinem Ausbruch, wissend, dass meine Worte Recht sprechen und sie nichts daran ändern kann. Das ist mir bewusst, nur er kann es. Der Mann, den ich Vater nenne.

Und wie immer lasse ich es an ihr aus.

Seufzend reibe ich mir die Stirn, und als ich mich gerade für mein harsches Benehmen entschuldigen will, höre ich im Hintergrund eine mir bekannte Stimme, die ich so gut es geht, aus meinem Leben verdrängt hatte.

Mein Magen zieht sich unwohl zusammen und Verärgerung macht sich in meinem Gemüt breit.

"Oh, Davy! Willst du mit deinem..." Bevor sie ihren Satz zu Ende sprechen kann, unterbreche ich sie unhöflich und lege unter Vorwand schnell wegzumüssen auf. Einige Sekunden verbleibe ich so, bis ich mich von meinem Spind abstoße und losgehe. Ich reibe mir mit der Hand über das Gesicht. Schon gut, King! Du wirst ihn wahrscheinlich eh nicht zu Gesicht bekommen, also kein Grund für miese Laune.

Ich laufe gedankenverloren in die Halle, bis ich den Namen von meinem Lieblingskringelkopf zu hören bekomme. Prescott kann gerade noch so verhindern, dass Becks Shorty eine überzieht, nachdem Shorty ihm eine verpasst hatte. Auf der Stelle sehe ich rot.

"WAS IST HIER LOS!"

Mein lautes Gebrüll hallt als Echo an den Wänden wider und die Gesichter meines Teams wenden sich eingeschüchtert an mich. Vor allem Becks, dem ich kurz davor stehe, den Kopf abzureißen, wenn er nicht langsam von Shorty lässt. Als hätte er meine Drohung wahrgenommen, lässt er unverzüglich von ihm und tritt zurück.

"Kapitän! Wir haben erfahren, dass Prescott eine Schwuchtel ist. Wenn er weiterhin spielt, tun wir es nicht mehr", klärt Bones mich endlich auf und das Team stimmt ihm laut zu.

Oh! Fuck! Prescott du Idiot!

"Seid ihr völlig verblödet! Wenn er nicht spielt kann er sein Stipendium vergessen", zischt Shorty. Aber das Team wendet nur desinteressiert den Blick ab. Es sieht wohl danach aus, dass Reden nichts bringt.

Shorty will wieder auf sie losgehen. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Doch bevor ich etwas machen kann, kommt Prescott mir zuvor und hält ihm am Arm zurück. Erleichtert beobachte ich, wie er ihm mit einem Kopfschütteln signalisiert, es sein zu lassen. Verzweifelt presst Shorty die Lippen aufeinander, aber seine Miene erhellt sich schnell, als sein Blick meinen trifft. "Ihr Idioten! Davy wird so etwas niemals zulassen!"

So eine Scheiße! Wenn ich mich jetzt für Prescott einsetze, dann wird das ganze eskalieren und das können wir vor den Spielen nicht gebrauchen. Ich muss dringend mit dem Coach sprechen. Fürs erste sollen sie ihren Willen bekommen und sich sicher wiegen.

Ich kreuze die Arme vor der Brust. Sie starren wie gebannt auf meine Lippen und warten auf die Entscheidung. Die ich ihnen letztendlich mit fester Stimme liefere: "Prescott! Bis wir eine Lösung finden bist du suspendiert."

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt