.:Kapitel 79:.

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DEREK POV





Ich bändige gerade meine Naturlocken zu einem Zopf, als man mir schon ein Tablett mit verschiedenen Häppchen, von denen manche Aussehen wie Vogelkotze, in die Hand drückt und mich hinaus schiebt. Und von der ersten Sekunde an werde ich regelrecht geblendet, durch den pompösen Lichtdurchfluteten Saal. Dicke Kronleuchter hängen von der Decke und golden umrahmte Ölgemälde verzieren die weißen Wände. Ein Streichquartett erfüllt den Raum mit klassischen Klängen und manche Gäste tanzen dazu.

Es ist einfach alles mehr als nur Nobel. Ich hätte niemals Gedacht, dass Davy aus so einer Welt stammt. Eine Welt die mir vollkommen Fremd ist. Ich zweifelte schon die ganze Zeit, ob das so eine gute Idee war uns verkleidet als Catering Personal reinzuschleichen. Vielleicht lag ich komplett Falsch und er hatte mich nicht eingeladen, weil er nicht sauer auf mich war, sondern sich für mich schämte.

Jetzt komme ich mir, mit meinem Geschenk, in meiner Hosentasche, richtig blöd vor. Ein Silberarmband mit einem Basketballanhänger für 45 Dollar. Wow! Derek! Billiger ging es wohl nicht.

Bevor sich mein negativer Gedanke überhaupt weiter entfalten kann, holt mich Noel grob wieder in die Realität und haut mir auf den Rücken. "Such ihn!", grinst er, stibitzt galant ein Häppchen von meinem Tablett und mischt sich unter die Gäste. Wie ich ihn kenne, sucht er sich wahrscheinlich ein ruhiges Plätzchen, wo er den Champagner, den er eigentlich servieren soll, trinkt.

Die Vorstellung zaubert mir ein schmunzeln auf die Lippen und mit gehobener Stimmung, mache ich mich auf, um Davy zu suchen. Leider wird mir meine Übereifrigkeit zum Verhängnis und ich stoße mit einer korpulenten älteren Frau zusammen. Der Inhalt ihres Glases ergießt sich über sie und sie schnaubt entsetzt auf. "Ah, mon Dieu! Passen sie doch auf, Fusselbirne", tadelt sie mich und ihr französischer Akzent sickert durch.

"D-Das tut mir schrecklich leid!", stottere ich, setze schnell mein Tablett ab und versuche mit meiner Schürze den verursachten Schaden zu beseitigen. Doch vergeblich! Allmählich durch mein Gefummele an ihr genervt, haut sie mir auf die Finger und drückt mit ihren Pelzkragen in die Hand.

"Hör zu, das ist Fuchsfell! Du hast 10 Minuten es zu reinigen und mir wiederzubringen." Verwirrt und schockiert zugleich, dass ich sozusagen, ein totes Tier in den Händen halte erstarre ich.

"Na los!", fordert sie mich ungeduldig auf und zeigt auf die Treppen. Die mich wie ich annehme, zu den Waschräumen führt. Ich nicke mit einem schwachen Lächeln und begebe mich in die erste Etage.

Gut gemacht, Derek! Du Loser!

Dort angekommen bin ich vollkommen überfordert, wegen der Anzahl an Türen, die sich links und rechts mir im ellenlangen Flur darbietet.

Shit! Wenn ich noch mal zurückgehe, um nachzufragen, dreht sie mir wahrscheinlich den Hals um. Also entscheide ich mich dafür, schamlos wild fremde Türen, eine nach den anderen, zu öffnen.

Durch den Kopf schießt mir jedes mal ein Verzeihung, wenn ich eine neue Tür öffne, doch dieses mal schießt mir nichts weiter, als ein großes Fuck durch die Gedanken. Denn wie die vorherigen Zimmer, war dieser nicht leer.

"Davy?"

Zwei große graue Augen mustern mich eindringlich. Die Schulter langen blonden Haare fallen zur Seite, als sein lächeln verschwindet und er mit einem fraglichen Gesichtsausdruck, den Kopf neigt.

"Nicht. Davy", murmelt er und weicht angsterfüllt zurück.

Er hatte wirklich panische Angst.

Das löst mich sofort aus meiner Starre und ich trete hastig ein. "Nein! Bitte! Keine Angst!" Die Tür fällt sogleich hinter mir ins schloss und ich erkenne, dass sie keine Türklinge hat. Somit lässt sie sich nur von außen öffnen. Was zur Hölle?

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt