.:Kapitel 97:.

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🎼MUSIC ON🎼


►DEREK POV





Federleichte Küsse prickeln auf meinem Nacken und holen mich aus der Tiefe meines Schlafes. Ich halte die Augen fest geschlossen, um nicht vollkommen munter zu werden und versuche benommen mit der Hand den Störenfried loszuwerden.

Plötzlich aber spüre ich, ein schweres Gewicht auf meinem Rücken, das mich in die Matratze drückt und heiser in mein Ohr raunt.

"Komm schon, Shorty!"

Die bekannte Stimme prasselt wie eiskaltes Wasser auf mich herab und mit weitaufgerissenen Augen drehe ich mich zu zwei starken grauen Augen um, die meinem Herzen einen qualvollen langen Satz abverlangen. Mein Körper ist vor Schock starr und gelähmt, deswegen ist es ein Wunder, dass sich meine Lippen anfangen zu bewegen.

"D-Davy?"

Ein jungenhaftes Lächeln erhellt seine Züge und er streicht mir flüchtig mit der Fingerspitze eine Locke aus dem Auge. "Es tut mir leid, dass ich solange gebraucht habe, aber ich bin endlich zurück zu dir und niemand wird uns mehr trennen." Ungläubig betrachte ich sein entschlossenes Gesicht, berühre mit meiner zittrigen Hand seinen linken Arm und wandere dann hinauf auf sein Gesicht.

Keine Spur von Narben, weder auf seiner Haut noch in seinem Herzen.

Mit beiden Händen umfasse ich sein Gesicht, lege meine Stirn gegen seine und schließe für ein Moment die Augen. "Es ist schön dich zu sehen, aber du bist nicht mein Davy", flüstere ich wehmütig und zwischen meinen geschlossenen Augenlidern quellen Tränen hervor, die mir über die Wangen laufen.

Unverzüglich umschließt er meine Hände, die ich auf mein Schoß hab fallen lassen und spricht leicht aufgewühlt: "Was redest du denn da. Ich bin dein Davy!" Meine Lippen formen ein schwaches Lächeln und ich lege leicht den Kopf schief.

"Mein Davy wird mir niemals Verzeihen", erkläre ich ihm und jedes Wort, das über meine Zunge rollt, schneidet mich wie Glas. Verzweiflung und Schmerz zerrt Davys Gesicht. Stumm entzieht er sich mir und wendet den Blick ab, bis sein Blick plötzlich wieder aufschießt und sein engelsgleiches Gesicht vor Hass dunkel aufblitzt.

"Das stimmt", knurrt er, bevor er in tausend Teile zerspringt.

Ich schrecke hoch. Ein Traum. Seufzend wische ich mir den Schweiß aus der Stirn, während mein Herz wild gegen meine Brust donnert. Schon wieder kam er darin vor. Mein Blick wandert auf das blau-goldene Trikot mit der Rückennummer 22 neben mir.

Ich sollte aufhören damit zu schlafen.

Gedankenverloren ziehe ich mit dem Finger, das K von Kingston, welches über die Nummer 22 bedruckt ist, nach. Innerlich wissend, dass ich mein Vorhaben sowieso niemals in die Tat umsetzen könnte auch, wenn ich es wollen würde. Schamlos vergrabe ich meine Nase in den weichen Stoff und atme seinen Duft tief in mich ein.

Davy...

Das vibrieren meines Handys holt mich aus den Gedanken und ich sehe den Namen meiner älteren Schwester auf dem Display aufleuchten. Ich nehme den Anruf entgegen. "Hey, Kish!" Kishanda ist die jüngste von meinen insgesamt 7 älteren Schwestern und weil wir altersmäßig nicht, so weit auseinanderliegen, verstehen wir uns richtig gut.

"Dezza! Du glaubst nicht was dieser Idiot getan hat", legt sie sofort ohne Begrüßung los und ich rolle mit den Augen. Anders bin ich es auch nicht gewohnt. "Wer? Tylor?", frage ich in einem einigermaßen interessierten Ton. Sie schnaubt empört in den Hörer und macht noch ein Geräusch, was ich nicht so ganz zu ordnen kann. Auf jeden Fall erfüllt es seinen Zweck dramatisch zu klingen.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt