.:Kapitel 58:.

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ASHER POV





Ich schaue Noel zu, wie er sich durch die Regale durch stöbert und den Einkaufskorb mit Sekt füllt. Wofür wir extra runter in die Stadt gefahren sind.

"Jelly, alles nur billiger Fusel", seufzt er und läuft weiter. Unsicher blicke ich mich um, ob uns jemand dabei gesehen hat und laufe ihm schnell nach. Als würde er schon nicht mit seinem knappen Outfit genug aufsehen erregen, kommt auch das noch hinzu.

Aber ich konnte ihn nicht alleine fahren lassen. Wer weiß, auf wen er dieses mal trifft und Bill reicht schon vollkommen aus. Zum Glück ist gestern nichts weiteres vorgefallen.

"Du kannst das eh nicht mit ins Haus nehmen. Meine Eltern würden ausflippen", ermahne ich ihn heute schon zum zigsten Mal. Doch er dreht sich mit sorgloser Miene zu mir um und grinst.

"Nur kein Stress, Süßer. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg", schnurrt er und hält eine Flasche Birnenschorle hoch, dessen Inhalt identisch zum Sekt ist. Ich schaue ihn verdattert an. Unverschämt aber brillant.

Zufrieden legt er es in den Korb mit dem ich ihm anschließend wieder folge. "Noel...", setze ich an. "Hmm?", macht er nur und überfliegt mit dem Auge das Snackregal.

"Ich fühle mich immer noch schlecht, wenn du mich damals nicht gedeckt hättest, wäre das alles nicht passiert und ihr hättet euch mit Alec nicht gestritten."

Noel verharrt einen Moment in seiner Bewegung, bis er sich zu mir umdreht, den Finger unter mein Kinn legt und mein Kopf anhebt.

"Ich habe es dir damals gesagt und sage es wieder. Es war eine willkommene Ausrede um dein Bruder los zu werden. Beziehungen liegen mir nicht und mir wird mit einer Person schnell langweilig. Ich habe es eher für mich als für dich getan, deswegen brauchst du dich nicht schlecht zu fühlen. Ich bin nicht so gut wie du glaubst, sonst würde ich nicht so schamlos vor Alexander mit William flirten. Jetzt sei so lieb und geh schon mal an die Kasse, Süßer", zwinkert er mir zu und verschwindet hinter dem Regal.

Ich schüttele den Kopf und schlendere durch die Reihen Richtung Kasse. Ich glaube ihm kein Wort. Nicht seit seinem unbewussten Geständnis im Schlaf. Ich weiß, dass er Alec liebt, sehr sogar. Und es war meinetwegen, das Alec von ihm ließ und zu Winnie ging. Egal was Noel sagt, um mich zu erleichtern. Diese Schuldgefühle sitzen tief in mir.

"Hey, Asher." Ich schrecke aus meinen Gedanken und blicke in zwei große dunkelblaue Augen. Die zu Debby Winkles gehörten, dem hübschesten und beliebtesten Mädchen in der Schule. In meinen Gedanken verloren, bemerkte ich wohl nicht, dass ich schon an der Kasse angekommen war. Hinter der sie steht. Ich Idiot! Ihrem Dad gehört schließlich der Laden. Sie war einer der wenigen, die immer nett zu mir ist und ich war sozusagen in sie verknallt. Das war aber bevor ich Connor traf.

"H-Hi", erwidere ich schüchtern ihren Gruß und lege mein Korb auf die Theke ab. "Bist du schon aufgeregt wegen Adriel's Hochzeit?", lächelt sie mich an während sie die Preise in die Kasse eintippt. Ich bringe nur ein nicken zu Stande, weil ich weiß, dass ich keinen vernünftigen Satz hinbekommen würde.

"Oh, Asher. Wir dürfen an minderjährige kein Alkohol verkaufen", erklärt Debby und runzelt etwas verwundert über die Sektflasche die Stirn. Shit! Sofort schüttele ich den Kopf, als ich mich gerade erklären will, klirrt an der Tür das Metallwindspiel und mein Alptraum auf zwei Beinen kommt herein. Natürlich entdeckt er mich gleich und läuft mit einem dreckigen Grinsen auf mich zu.

"Na sieh mal einer an. Der kleine Freak!" Er nimmt mir die Cappy runter und setzt sie mir richtig herum wieder auf. Behaglich weiche ich etwas von ihm zurück.

1. Straight but obsessed by him (boyxboy) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt