42. Kapitel

6.8K 515 111
                                    

"Guten Morgen."

"Morgen."

"Wie geht's dir?"

"Beschissen. Und dir?"

Ich seufze und drehe mich über ihn. "Also mir, mir geht es fantastisch. Und zwar weil ich neben dir aufgewacht bin und dein vor Freude strahlendes Gesicht erblickt habe." Er sieht mich entgeistert an. Ich pikse ihm in die Seite, woraufhin er mich lachend umklammert und sein Gesicht in meiner Halsbeuge verschwinden lässt.
"Arbeitest du heute?", murmle ich und schiebe meine Hände unter sein Shirt. "Es ist Sonntag.", erklärt Harry und beißt mir sanft in den Hals. Ich schnappe nach Luft. "Harry!", quieke ich, doch er lacht nur. "Was hältst du von Morgensex?", raune ich in sein Ohr und spüre, wie er sich unter mir versteift. Aber es ist positiv, denn binnen Sekunden wächst eine große Beule und drückt gegen meine Leiste. Gemächlich schiebe ich seine Pyjamahose hinab und lege meine Beine um seine. Doch Harry hat, wie so oft, andere Pläne. "Dreh dich um.", sagt er leise und schiebt mich in Position.
Seine nackten, tätowierten Arme umfassen mich von hinten, er hebt mein Bein etwas an und ich spüre, wie er dabei ist einzudringen. "W-wow, Harry ...", gebe ich kleinlaut von mir. Ich bin wirklich überrascht, dass er einfach so die Führung übernimmt.

Von mir ist dank ihm beinahe nichts mehr zu sehen. Seine Arme und auch seine Beine umklammern mich. Ich beobachte in Trance das Spiel seines Bizeps' und bohre meine Finger hinein. Harry's Lippen liegen an meinem Ohr, der heiße und geräuschvolle Atem geht direkt hinein und ich bekomme eine starke Gänsehaut.
Es fühlt sich unglaublich an, so gewollt und gekonnt, als Harry in mich einstößt. Immer und immer wieder. Ich beiße mir auf die Wange und drücke meinen Rücken durch. "Du musst dir noch aussuchen, wo wir unsere Flitterwochen verbringen, Baby.", raunt Harry und beißt mir sanft in die Ohrmuschel.
Fuck ... bei dem Gedanken eine Woche oder zwei irgendwo mit ihm zu sein, ungestört ... alleine ...
In meinem Kopf spielen sich verschiedene Szenarien ab und mein Gestöhne wird lauter. Dann werde ich in das Hier und Jetzt zurückgesetzt, als Harry härter zustößt. "Oh ... mein ... Gott ...", keucht er und klammert sich nur noch mehr an mich. Dieses Bild, wie er mich hält, ist so wunderschön und so besonders, dass mir klar wird: Auch ich werde es nicht zustande bringen, ohne ihn zu leben.

Als Harry kommt, knackt das Bett und er stützt sich auf einen Arm auf, um etwas über mir zu schweben. Ich drehe den Kopf und halte den Augenkontakt, was auch mich zum Höhepunkt bringt. Der schöne Bettbezug ...

Langsam streichle ich sein Bein auf und ab und betrachte seine Tattoos auf der breiten Brust. "Ich ... stelle eine Bedingung.", traue ich es noch endlich zu sagen und hole tief Luft. "Das klingt interessant.", murmelt Harry müde und schließt die Augen. Er ist total entspannt, liegt bis zum Bauchnabel unter der Bettdecke und lächelt. "Eine Bedingung zur Hochzeit.", fahre ich fort. Harry schlingt wieder seine Arme um mich und zieht mich an sich, sodass ich an seiner Brust klebe. "Alles, was du willst."
"Ich heirate dich nur, wenn ... du meine Niere annimmst."

Bahm, Stimmung im Arsch.

Er öffnet die Augen, schiebt mich von sich und steigt aus dem Bett, wie Gott ihn schuf. Was ein Anblick ... "Ich würde sofort nein sagen, ginge es nicht darum, dich zu heiraten." Aufgeregt fährt er sich durch die Haare. "Wir kannst du mich vor dieses Ultimatum stellen?!" Er fährt herum und funkelt mich an. Doch er ist nur verzweifelt.
"Harry, mir wird nichts passieren. Bitte, nimm meine Spende an.", sage ich ruhig. "Louis, ich könnte damit nicht leben!" In meiner Brust wird ein heftiger Schmerz freigesetzt und ich springe aus dem Bett auf. Die Tatsache, dass wir uns gerade nackt streiten, ist irgendwie merkwürdig. "Nierensteine kann man behandeln!", werde ich ein. "Natürlich kann man das, aber falls mal etwas anderes sein sollte?!"
Und da verliere ich komplett die Fassung. Ich taufe mir die Haare und kneife die Augen zusammen. "Wenn du meine scheiß Niere nicht akzeptierst, werde ich mich umbringen, vor deinen Augen!"
Noch bevor ich es verhindern kann, sind die Worte raus. Ich beobachte, wie Harry in viele kleine Teile zerfällt, wie ein Muskel nach dem anderen nachgibt und er in ein tiefes, schwarzes Loch fällt.
"S-so meinte ich das nicht, bitte, es tut mir leid ...", sage ich schnell und mache einen Schritt auf ihn zu. Harry zieht die Knie an den Körper und dreht sich weg.
Wie konnte ich das sagen? Das, was ihn seit seiner Kindheit verfolgt, Mord vor seinen Augen ...
Was habe ich getan?

Captured ➸ Larry Stylinson {COMPLETED} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt