43. Kapitel

7K 536 224
                                    

Harry ist gegangen. Er hat das Haus verlassen und ist mit dem Auto weggefahren. Ich stehe immer noch an der Haustür. Er hat mich nicht einmal mehr angesehen, als rausgestürmt ist. Ganz so als würde er mich ... missachten.
Ich habe keine andere Wahl als hier zu sitzen und zu warten, bis er wieder kommt.

Oder ich bitte Lydia um seiner Nummer.

Sie hebt sofort ab. Ich sage ihr nicht, was passiert ist. Vermutlich weiß sie von der Verlobung auch gar nichts. "Dass du die Nummer immer noch nicht hast ...", tadelt sie mich, bleibt aber freundlich. "Ich schicke sie dir als Nachricht."

Das Gute ist, dass er nicht wissen wird, wer gerade anruft und deshalb auf jeden Fall schonmal dran gehen wird. Den Rest muss ich improvisieren.

Mit schwitzigen Händen hebe ich das Handy an mein Ohr und hole tief Luft. Es tutet nur zweimal. "Styles", bellt er leise. Man kann hören, dass er geweint hat. Meine Kehle schnürt sich zusammen, ich bekomme kein Wort raus. "Hallo?", fragt er nach. Ich beiße in meine Faust und drehe mich zum Fenster. Komm schon, Louis! "Wer ist da?" Wenn ich jetzt nichts sage, wird er auflegen und meine Nummer vielleicht sogar blockieren. "Ich ... verstehe, dass du mich nicht sehen willst. Würde ich auch nicht wollen.", fange ich an und am anderen Ende der Leitung höre ich Reifen quietschen. Er hat angehalten. "Aber versprich mir, dass du auf dich aufpasst und ..." Mir kommen die Tränen. Ich lasse das Handy sinken und lege auf. Ich kann das nicht. Ich will mich entschuldigen. Ich will, dass er wieder durch die Haustür kommt und mich anlächelt.

Und dann klingelt mein Handy. Er ruft tatsächlich zurück ...
Ich gehe dran und flüstere ein schwaches 'ja'.
"Bist du noch zuhause?" Als ich nicke, wird mir klar, dass er es gar nicht sehen kann. "Wo sollte ich hin, Harry? Ich will nirgendwo anders hin. Bitte, komm nach Hause. Gerade du musst doch wissen, dass man dumme Sachen sagt, wenn man sauer ist." Er schweigt. Ich hole tief Luft. "Andererseits ... kann ich auch zu meiner Mutter und da-" "Ich bin auf dem Weg."

Es dauert nur fünf Minuten, als sein großer SUV vorfährt und ich die Autotür zufallen höre. Im selben Moment klingelt das Haustelefon. Schnell gehe ich ran, ehe er in die Haustür kommt. "Louis, nicht!", ruft er, als er mich aus dem Flur sieht. Stirnrunzelnd melde ich mich. "Hi, hier ist Elijah. Harry hatte gerade angerufen. Als ich zurückgerufen habe, ist er aber nicht mehr dran gegangen. Ist alles in Ordnung mit ihm?"
Ehe ich etwas antworten kann, wird mir der Hörer aus der Hand gerissen. Harry zerschmettert ihn und wirft ihn quer durch's Wohnzimmer. Sofort bekomme ich es mit der Angst zu tun und weiche einige Schritte zurück. Die Wut in Harry's Augen ist unübersehbar.
"Es ist okay, Harry ...", sage ich leise und hebe die Hände. "Es ist nicht so wie du denkst, da ist nichts mit Elijah, bitte glaub mir das einfach!", fleht er und sinkt auf die Knie. Geschockt von dieser Reaktion mache ich noch einen Schritt zurück. "Ich kann nicht mehr Louis! Das ständige hin und her! Können wir nicht einfach glücklich sein? Haben wir das nicht verdient?" Ich knie mich vor ihn und nehme seine zitternden Hände in meine. "Doch, Harry, das haben wir. Und deshalb werden das auch sein." Er hebt den Kopf und sieht auf mich hinab. Das Grün ist so hell und leicht gerötet. Ich wünschte er würde nicht so oft weinen wegen mir.

Als wir uns beide etwas beruhigt haben, gehen wir in den Garten und setzen uns auf eine weiche Picknickdecke auf einen Fleck Moos. Die Sonne strahlt auf uns hinab, als ich Harry's Locken zu Zöpfen flechte. "Mach das nicht, damit sehe ich aus wie ein Mädchen.", beschwert er sich und will sich drehen, doch ich halte ihn fest. "Warte, bin gleich soweit." Ich binde sie mit Gummis aus der Küche fest und springe auf, als mir eine grandiose Idee kommt. "Wehe du öffnest die Zöpfe, ich bin gleich wieder da."

Ich spaziere hinüber zu einem Busch umgeben von den schönsten Blumen, die ich je gesehen habe und pflücke ein paar davon ab. Die Stiele lang genug, um sie in seine braunen Haare zu stecken. Als ich damit zurück komme sieht Harry sich in seiner Innenkamera skeptisch an. "Ich weiß nicht, Lou ..." Mein Herz macht einen Hüpfer.

Lou ...

Dann sieht er die Blumen in meiner Hand. "Oh nein, nein nein nein, niemals!" Er springt auf und hebt die Hände. Lachend stelle ich mich hinter ihn. "Jetzt sei doch nicht so! Du wirst sehen, es wird wundervoll aussehen."

{Stellt euch einfach geflochtene Haare dazu vor xD}

Hoppla! Dieses Bild entspricht nicht unseren inhaltlichen Richtlinien. Um mit dem Veröffentlichen fortfahren zu können, entferne es bitte oder lade ein anderes Bild hoch.

{Stellt euch einfach geflochtene Haare dazu vor xD}

Ein weiteres Mal wirft er einen Blick in seine Innenkamera, doch runzelt zweifelnd die Stirn. "Ich weiß nicht ... Es nimmt mir meine Männlichkeit." Belustigt lache ich auf. "Oh Harry, du hast soviel Männlichkeit in deiner Hose, da braucht es schon mehr als Blumen in den Haaren."

Captured ➸ Larry Stylinson {COMPLETED} Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt