Kapitel 9

2.7K 134 12
                                    

Ich wurde von einem Geräusch aus meinem unruhigen Schlaf gerissen. Eine Tür wurde so leise wie möglich geschlossen, gedämpfte Schritte ertönten und blieben stehen, man hörte zwei Personen miteinander reden, einzelne Worte konnte ich noch aufachnappen, so etwas wie. "...äuft gut ?" "Nächstes Mal" "Bald" Das nächste was ich aufschnappte, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren, als nächstes fiel ein Name, MEIN Name. Er fiel einige Male, bis wieder die Schritte ertönten, etwas überfordert sah ich mich in meiner Zelle um, sollte ich so tun wie als würde ich schlafen? Das erschien mir am sinnvollsten, also schloss ich die Augen und ließ meinen Kopf auf meine Brust sinken. Die Schritte stoppten kurz, als ich sie am lautesten  wahrnahm. Stand er oder sie vor meiner Zelle ? Ich kämpfte gegen das Verlangen meine Augen aufzuschlagen und versuchte meine Atmung so kontrolliert wie möglich zu halten. "Uns machst du nichts vor, kleines." Scheiße, verdammte Scheiße. Ich musste schlucken, wussten sie etwa, dass ich einen Verdacht gegen Tracy schöpfte ? Erleichtert atmete ich aus als sich die Schritte entfernten und eine Zellentür  geöffnet wurde. Wollten sie Carlos jetzt hier herausbringen? Vorsichtig öffnete ich meine Augen, als ich Carlos verunstalteten Körper sah, wurde mir unwillkürlich übel. Glücklicherweise entfernten sich die Schritte und mehrere Türen wurden zugeschlagen. Doch mehr bekam ich nicht mit, da ich wieder in einen unruhigen Schlaf glitt.
Als ich wieder aufwachte, stand in meiner Zelle ein Tablett mit Essen. Sofort stürzte ich mich darauf und begann zu essen, endlich wieder etwas zu essen. Als ich zu Avery und zu Bryan sah, merkte ich, dass ihr Tablett schon leer waren. Wie lange stand das Essen schon hier ? Zugegebenermaßen war das Essen schon ziemlich heruntergekühlt. Langsam kroch ich zu Avery und legte meine Hand an die Glasscheibe, als sie mich bemerkte legte sie ihre Hand auf die andere Seite der Scheibe. "Larissa, ich will hier raus." In ihrer Stimme schien jegliche Kraft zu fehlen. "Wir schaffen das, zusammen." Ich legte meinen Kopf gegen sie Scheibe und merkte, dass sie es mit gleich tat. Wir verharrten ewig in dieser Position, plötzlich ertönte wieder die gruselige Stimme. "Willkommen zu Versuch Nummer drei ! Heute testen wir den sogenannten Stechapfel, eine Droge. Die Wirkung des Stechapfels setzt normalerweise erst nach 2-4 Stunden auf, weswegen wir die Droge etwas verändern mussten. Wir brauchen für diesen Versuch jemanden mit starken Nerven und einer Liebe zur Natur. Larissa, du wirst unsere heutige Testperson sein." Meine Augen weiteten sich vor Schock und Tränen stiegen in mir hoch. Ich wollte nicht sterben, nicht hier und jetzt und nicht wegen diesen kranken Sadisten ! "In deiner Zelle befindet sich ein Glas mit dem Tee von einem Stechapfel, da diese Droge normalerweise nicht zum Tod führt haben wir eine Überdosis in den Tee gegeben, was ungefähr 1,7g entspricht. Viel Vergnügen." Ich hatte das Verlangen diesem Arschloch mitten in seine grinsende Fresse zu schlagen ! Schnell verwandelte sich meine Wut in Verzweiflung und die ersten Tränen fanden den Weg über meine Wangen, als ich mich umsah entdeckte ich eine dampfende Tasse. Neben mir hörte ich Bryan schreien ich solle dieses Zeug nicht trinken, schnell sah ich zu ihm. "Bryan, wir werden so oder so alle hier sterben." Mit diesen Worten nahm ich zitternd das Getränk und trank es auf, danach warf ich die Tasse auf den Boden und sie zersprang in mehrere Teile. Ich stand einige Zeit da und wartete, bis etwas passierte. Urplötzlich wurde mich schlecht und stechende Kopfschmerzen trafen mich wie ein Schlag, der mich auf die Knie sinken ließ. Meine Umgebung verschwamm ein bisschen und ich begann unaufhaltsam zu schwitzen, ein ungeheurer Durst überkam mich. Von Sekunde zu Sekunde hatte ich das stärkere Verlangen mich zu übergeben, was ich schließlich auch würgend tat. Ich erkannte, dass Meine Haut rot war und eine Hitze ausstrahlte. Plötzlich verkrampfte sich mein Körper und ich rang nach Luft, als sich mein Körper kurz wieder entspannte musste ich husten, mein Brustkorb schmerzte und Tränen rannen mir unaufhaltsam die Wangen hinunter. Meine Hand war wieder verkrampft und an meinem Arm konnte ich wage Hautreizungen erkennen. Langsam verschwamm meine Umgebung, ich schaffte es nicht mehr zu Atmen und rang weiterhin panisch nach Luft. Meine Umgebung nahm ich nicht mehr war und plötzlich überkam mich eine Schwärze. Hatte ich es geschafft ? War ich tot ?

Testobjekt 31Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt