Ich hörte leise Schritte, doch sie schienen weit entfernt. "Larissa ?" Stumm schüttelte ich den Kopf, ich wollte mit niemandem mehr sprechen, ich wollte einfach nur noch alleine sein. Als das Bett sich neben mir senkte, nahm ich meine Hände vom Gesicht und sah David an. Er nahm mich stumm im den Arm und strich mir über den Rücken, wieder begann ich zu schluchzen. "Was habt ihr mit ihm gemacht ?" Fragte ich leise. "Nichts." "Ihr habt etwas gemacht ! Ich werde herausfinden was ! Bryan ist nicht so ! Er... er würde sich nie auf so etwas einlassen !" Meine Trauer verwandelte sich urplötzlich in Wut und Hass, Hass auf mich selbst, auf Bryan, auf David, auf alle hier. "Manchmal muss man Menschen ziehen lassen, sie treffen ihre eigene Entscheidungen." Ich löste ich aus seinem Griff und sprang auf. "Ich habe gedacht du wärst anders als sie." Sagte ich verbittert und schüttelte den Kopf. "Du bist genauso wie sie, kein Stück anders." Er stand auf und ging auf mich zu. "Hör mir doch zu..." Er streckte lächelnd seine Hand nach mir aus und drängte mich immer weiter in eine Ecke, panisch sah ich mich um. "Fass mich nicht an !" Schrie ich und sah angsterfüllt in dem Raum umher, als David direkt vor mir stand ließ ich mich an der Wand nach unten rutschen. "Fass mich verdammt nochmal nicht an!" Schrie ich weiter und raufte mir die Haare, ich wippte hin und her und schloss die Augen. Mein Herz schien mir aus der Brust zu springen, als ich meine Augen wieder öffnete war David voller Blut. "Nein, Nein NEIN !" Als er mich an der Schulter packen wollte schlug ich auf ihn ein und trat um mich. David ging einige Schritte zurück und betrachtete mich mit schiefem Kopf. Ich bekam kaum mehr Luft und schrie unaufhörlich. Als mich wieder etwas an meinem Arm berührte, schlug ich wahrlos darauf ein, solange bis ich eine Art Fluch hörte und derjenige mich los ließ. Ich schloss meine Augen und versteckte meinen Kopf hinter meinen Knien, langsam kam ich wieder zu Atem und beruhigte mich auch wieder, sich trotzdem blieb ich weiterhin in der Ecke sitzen, erst als ich ein Räuspern hörte sah ich vorsichtig nach oben. David saß auf dem Bett und betrachtete mich besorgt. Langsam ging er auf mich zu und kniete sich neben mich. Er legte seine Hand auf meine Schulter und ich ließ ihn gewähren, was ihm wahrscheinlich ziemlich komisch vorkam. "Alles gut." Flüsterte er und strich mir über die Schulter. "Hier kann dir nichts passieren. Alles sind gut werden." Bei seinen Worten lief mir ein Schauer über den Rücken. "Vielleicht wird es gut werden, aber nie mehr so wie es war." David achtete nicht auf meine Worte und zog mich auf die Beine. "Nachdem du letztes Mal so... eskaliert bist, wird jetzt endgültig entschieden was mit die passiert. Wir gehen zusammen gleich in einen Raum und ich möchte, dass du dich unauffällig und leise verhälst. Verstanden ?" Ohne viel darüber nachzudenken nickte ich. "Geh dich frisch machen, ich will nicht das jemand dich so sieht." Wieder nickte ich und ging in das Bad und machte mich, wie befohlen, frisch. Ich machte das alles ohne viele Gedanken an irgendetwas zu verschwenden, fast wie eine Maschine. Als ich wieder rauskam, stand David schon ungeduldig an der Tür angelehnt da. "Ist die Kleine auch mal fertig ?" Ich sagte nichts dazu und tappte schweigend zu ihm, er packte mich am Arm und führte, oder beinahe riss mich aus dem Zimmer und ging mit mir die weißen Gänge entlang. Wie konnte man sich hier zurecht finden ? Jeder Gang sah wie der andere aus, es gab keinerlei Unterschiede bis auf die Beschriftungen an den Türen. Doch David ließ mir nicht viel Zeit zum überlegen und drückte mich in einem Raum, in dem schon reichlich diskutiert wurde. Als ich den Raum betrat wurde es schlagartig still und alle sahen mich an. Gott wie ich diese Situationen hasste. David stand hinter mir und nahm mich bei der Hand. Langsam führte er mich auf einen Stuhl auf einem kleinen Podest, auf dem noch ein kleines Pult sowie eine weitere Stuhlreihe stand. Immernoch ruhten alle Blicke auf mir, was mich unfassbar nervös machte. Mit einem Lächeln setzte sich David in die Stuhlreihe auf dem Podest und überschlug die Beine. Mit zitternden Beinen setzte ich mich ebenfalls auf den Stuhl, die Blicke der anderen brannten auf mir wie Feuer, doch langsam fingen wieder die Diskussionen an. Nervös biss ich auf meiner Unterlippe herum, die Stuhlreihe auf dem Podest füllte sich langsam, ein paar Personen kannte ich. Da waren David natürlich, Tracy, gegen die ich einen ungemeinen Hass aufgebaut hatte, auch wenn ich nicht wusste wieso, neben David saß Mike und neben Tracy saß jemand, den ich ganz und gar nicht hier erwartet hätte. Neben ihr saß Bryan mit ausdrucksloser Miene, er hatte seinen Blick auf den Boden geheftet und saß kerzengerade da. Als die Tür aufgerissen wurde, wandte ich zögernd den Blick von Bryan ab und starrte die Person an, die in der Tür stand. Der alte Sack war also wieder da und diesmal mit einem Grinsen auf seinem Gesicht. Er ging immernoch lächelnd auf das Podium, bevor er zu sprechen anfing warf er mir noch einen belustigten Blick zu. "Willkommen meine lieben Damen und Herren, sie wissen alle wieso wir uns hier eingefunden haben. Meine Annahme, dass sie sich fügen würde und sich zu der Ausbildung bereiterklären würde, wie es unser lieber Bryan getan hat. Heute werden wir abstimmen, was nun passieren wird." Er drehte sich zu mir um, mit einer siegessicheren Mine. Sofort musste ich wegsehen, sie wollten über mich entscheiden. Über mein verdammtes Leben. Er drehte sich zu dem Publikum und fuhr fort. "Zur Auswahl stehen..."
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Testobjekt 31
HorrorLarissa wird im Alter von 15 entführt und zu einem unbekanntem Ort gebracht, wo sie mehreren Tests unterzogen wird. Wie sie bald erfährt, sind außer ihr noch andere Jugendliche da - Sie alle sind Teil des Projektes Arbitrio. Ein Projekt, welches d...