Kapitel 13

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Larissas Sicht

Ich spürte unter mir eine kalte Unterlage, doch mich umgab immernoch vollkommene Schwärze. Fühlte es sich so an, nachdem man gestorben war ? Es war echt verdammt kalt. Ich spürte, dass mein Kopf nach unten hing. Langsam öffnete ich meine Augen, ich fühlte mich müde und mein Körper schmerzte. Ich konnte meine Füße und Hände kaum spüren, mein Körper fühlte sich generell ziemlich taub an. Nachdem ich meine Augen geöffnet hatte, empfing mich eine Weiße Wand, ich drehte meinen Kopf ein bißchen hin und her, ich konnte erkennen, dass ich auf einer Metallliege lag. Mein Kopf schmerzte etwas, das er herunterhing machte das nicht gerade besser. Neben mir hörte ich einen erschrockenen Aufschrei, ich drehte meinen Kopf und hob ihn etwas an. Vor mir stand eine junge Frau mit braunen Haaren und einem Arztkittel. Sie hielt sich erschrocken die Hände vor den Mund. "Du... Du solltest tot sein !" Verständnislos starrte ich sie an, plötzlich wurde eine Tür aufgestoßen und mehrere Personen in Arztkitteln versammelten sich und die Metallliege. Plötzlich wurde mein Kopf gewaltsam nach oben gerissen und ich schrie erschrocken auf. Neben mir stand ein älterer Mann, der mein Kopf festhielt. "Na na na, was haben wir denn da ?" Sofort erkannte ich die Stimme: Sie war die Lautsprecher Stimme. Ich musste schlucken, der Mann jagte mir furchtbare Angst ein. "Larissa, Larissa, Larissa..." Er schüttelte den Kopf. "Du kleines Biest hättest schon längst tot ein sollen, wegen dir haben wir so viel verschwendet, und jetzt bist du immernoch nicht tot." Als ich an mir herunter sah, merkte ich, dass meine Arme blutigen waren und Glas in meinen Unterarmen steckte, wahrscheinlich war ich in die Scherben gefallen. Ich wurde immer panischer, der Mann stieß meinen Kopf zurück und ich schrie wieder auf. "Tötet sie." Mit diesen Worten verließen alle, außer die Frau den Raum. Die Frau zog eine Spritze hervor. "Nein ! Ich will nicht sterben !" Schrie ich sie an, jedoch reagierte sie darauf nicht. Kurz darauf wurde schon wieder die Tür aufgestoßen, ich kannte den Mann, der gerade hineinkam. Es war der mit den schwarzen Haaren ! "Sie wird nicht getötet !" Schrie er die Frau an und schlug ihr die Spritze aus der Hand. Sie senkte sofort den Blick. Der Mann hob mich hoch, wobei ich schmerzhaft aufstöhnte. Mein Körper tat überall weh, außerdem hatte ich furchtbare Bauch- und Kopfschmerzen. "Räumen sie das Weg." Sie nickte und warf mir einen mitleidigen Blick zu, dann begann sie langsam den Boden zu säubern. Der Mann ging mit schnellen Schritten aus dem Raum. Ich krümmte mich in seinen Armen, während wir durch scheinbar endlose, weiße Gänge gingen. Er trug mich in einen Raum mit einem weißen Bett, einen großen Kleiderschrank und einer Tür, ich schätzte, dass dort das Badezimmer war. Er legte mich behutsam in das Bett. Ich rollte mich zusammen und verzog mein Gesicht vor Schmerzen. Der Mann strich mir über die Stirn. "Pscht, gleich geht es dir besser." In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und ein Mann mit kurzen, braunen Haaren und einem Arztkittel stand in der Tür. "Schön dich zu sehen, David." Sagte der Mann in der Tür und lächelte David, so hieß er scheinbar, an. Dann glitt sein Blick zu mir. "Was haben wir denn da ?" Er ging langsam auf mich zu, erst jetzt sah ich den Koffer in seiner Hand. "Das ist Larissa, sie hat insgesamt zwei Tests überlebt, einmal mit dem Tee von einem Stechapfel, natürlich in der Überdosis und einmal Zyankali." Christoph nickte. "Außerdem hat sie Wunden an ihren Armen, sie ist in Glasscherben gefallen. Du solltest sie vielleicht generell mal abchecken." Wieder nickte Christoph und setzte sich neben mich, er sah ziemlich nett aus. "Hi, ich bin Christoph. Ich bin einer der Ärzte hier." Er lächelte weiterhin und ich erwiderte sein Lächeln, das direkt danach wieder verschwand und ich gequält aufstöhnte. David stand auf und wollte gehen, doch aus irgendeinem Grund blieb er, nachdem er einen kurzen Blick mit Christoph gewechselt hatte, doch hier und stellte sich neben mich. Christoph  nahm behutsam meinen linken Arm und untersuchte ihn genaustens, danach öffnete er seinen Koffer und kramte dahin herum, er zog ein paar Kompressen heraus und legte sie auf meinen Arm, danach wickelte er einen Verband herum. Ich verzog wieder mein Gesicht, als eine neue Schmerzwelle meinen Körper überkam, nicht wegen meinen Armen. Ich wusste nicht wieso. Christoph betrachtete meinen anderen Arm mit einem kritischen Blick. Er wechselt wieder einen kurzen Blick mit David und kramte dann wieder in seinem Koffer herum. "In deinem Arm stecken noch ein paar Scherben, die muss ich rausholen." Erklärte er mir, ängstlich sah ich zu David, der meine Hand nahm. "Schon gut, ich bin ja bei dir." Im nächsten Moment überkam mich ein Schmerz, der mich aufschreien ließ. Christoph stand grinsend vor mir und hielt eine große Glasscherben zwischen einer Pinzette fest. Ich drehte wieder den Kopf von ihm weg und biss die Zähne aufeinander, als er die nächste Scherer herauszog. "Siehst du, schon fertig." Meinte David lächelnd, während Christoph meine Wunden verband. Ich krümmte mich zusammen, da mich wieder eine Schnerzwelle überrollte. David warf Christoph einen eiligen Blick zu und wand sich dann wieder mir zu. Er strich mir durch mein Haar und redete auf mich ein. Irgendwie mochte ich ihn jetzt schon. Christoph räusperte sich kurz. "Ich sollte ihr noch das Gegengift spritzen." David nickte und sah ihn an. "Haben wir denn schon für beides ein Gegengift ?" Christoph schwieg und schüttelte dann den Kopf. "Nur für Zyankali." David seufzte und schüttelte den Kopf. "Besser als gar nichts." Christoph ging niht weiter auf ihn ein und holte eine Spritze aus seinem Koffer, die er danach mit einer durchsichtigenFlüssigkeit befüllte. Ich streckte ihm mein Arm entgegen, den er kurz darauf nicht gerade sanft packte und mir den Inhalt der Spritze unter die Haut spritzte. Langsam wurde ich immer müder, als Christoph meinen Arm losließ fiel er kraftlos neben mich. Mir fielen schon fast die Augen zu, Christoph packte alles ein und verabschiedete sich schließlich von David, der weiter neben mir blieb. "Was passiert jetzt mit mir ?" Hauchte ich ihm zu. "Mach dir darüber keinen Kopf, wir gehen morgen zusammen in die Mensa, dann kann ich dir vielleicht ein bisschen was erklären." Ich nickte nur und schlief kurz darauf mit einem Lächeln ein. Ich hatte wieder ein verdammtes Bett und frische Luft, ich war so verdammt glücklich !

Testobjekt 31Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt