"Ich bin so blöd, Susan!", jammerte ich im Auto.
"Jetzt entspann dich doch erstmal. Schreib ihm einfach und frag, ob er heute Abend Zeit hat", schlug sie vor und ich seufzte.
Inzwischen waren wir Zuhause angekommen. Ich lief schweigend neben Susan zur Haustür und verkroch mich, kaum dass wir im Haus waren, ins Wohnzimmer. Dort schaltete ich den Fernseher an und schaute irgendeine französische Serie, die ich gar nicht richtig beachtete."Magst du mit Thilo und mir nach Paris zum Essen fahren. Wir treffen dort in einem kleinen Restaurant ein paar Freunde", fragte Susan mich später am Tag. Ich überlegte kurz und nickte dann. Paris war näher bei Julian als hier.
Beim Restaurant angekommen setzten wir uns an einen Tisch und redeten eine Weile, während wir auf Susans und Thilos Freunde warten.
"Weißt du denn schon, ob du hier bleiben willst?", fragte Thilo.
"Es wird jeden Tag wahrscheinlicher", schmunzelte ich und musste lachen, als ich Susans breites Grinsen sah.
"Bonjour!", rief da plötzlich ein Typ und kam zu uns. Thilo und Susan begrüßten ihn sogleich überschwänglich und stellten ihn mir dann als Pierre vor. Pierre war Franzose und sprach kein Wort Deutsch, aber ich gab mir wirklich Mühe, alles zu verstehen und mit ihm zu sprechen.
Auch Mira, Thimm und Madeleine stießen gleich darauf zu uns.Und ab dann kapselte ich mich immer mehr ab. Die anderen hatten viel Spaß zusammen, während meine Gedanken immer mehr in meine ungewisse Zukunft schweiften. Was würde aus Julian und mir werden? Und würde ich bald wirklich hier wohnen? Bei Susan konnte ich schlecht bleiben, sie würde den Platz bald für ihr Baby brauchen. Also brauchte ich einen Job für eine eigene Wohnung. Aber was sollte ich machen? Was wollte ich machen?
Plötzlich stieß mich ein total euphorischer Pierre an und erzählte, er habe an einem anderen Tisch einiger Spieler von PSG gesehen.
Sofort fuhr mein Kopf hoch und ich folgte seinem Arm, mit dem er mir die Richtung zeigte.
Und tatsächlich. Da waren Marco und Kevin.
Grinsend stand ich auf und lief zu ihren, während Pierre mich anstarrte. Es war ein ziemlich cooles Gefühl, als ich sie so absolut selbstverständlich ansprach."Kevin!", grinste ich, als ich dicht genug bei ihnen war.
"Em, hey, was machst du den hier?" Er stand auf und umarmte mich kurz. Marco tat es ihm lachend gleich.
"Ich musste Pierre, dem Typen da hinten, mal eben beweisen, dass ich so cool bin und PSG Spieler kenne", lachte ich und zeigte auf den Franzosen.
Kevin lachte und übersetzte dann schnell für Marco.
"Kannst ihn ja mal her schicken", meinte Kevin dann und ich winkte Pierre sogleich zu uns. Er sprang auf wie ein Flummi und war sofort bei uns."Wie kommt es, dass du hier bist?", fragte Kevin, während Pierre mit Marco beschäftigt war.
"Susan hat mich zum Essen eingeladen. Wie war das Training?"
"Gut, ein paar andere kommen gleich auch noch." Julian auch? Kevin sah mir die Frage wohl an, denn er lachte sogleich und nickte.
"Draxler auch", zwinkerte er.
Und sofort musste ich grinsen und ein erwartungsvolles Kribbeln machte sich in mir breit.
"Du kannst ja hier bei uns bleiben", schlug Kevin vor.
"Warte kurz..."Ich bahnte mir einen Weg zurück zu Susan und grinste sie an, während ich meine Tasche nahm.
"Ich hoffe, ihr seid mir nicht böse, wenn ich mich zu Marco und Kevin setzte? Julian kommt auch noch...", lächelte ich.
"Nein nein, alles gut, mach ruhig", grinste Susan und zwinkerte.
"Perfekt!"Und schon war ich wieder bei den zwei Fußballern. Pierre war inzwischen wieder zurück gegangen, also setzte ich mich und redete mit Marco und Kevin, bis Blaise um die Ecke kam.
"Ah, Dschemeliii, bonjour! Ca va?", grinste er, als er mich sah. Ich stand auf und ließ mich von ihm in eine Umarmung ziehen.
"Em?" Ich sah auf und direkt in Julians wunderschöne braune Augen. "Was machst du denn hier?", lächelte er. Statt einer Antwort schlang ich einfach meine Arme um ihn und drückte ihn. Nach einer deutlich längeren Umarmung als bei den anderen setzten wir uns schließlich an den Tisch.Und dann begannen alle, sich in Gespräche zu stürzen, zu essen und zu lachen.
"Willst du was ab haben?", fragte Julian und deutete auf sein Essen. Ich hatte zuvor abgelehnt, weil ich mit Susan und Co ja schon gegessen hatte.
"Nein nein, alles gut", lächelte ich und er nahm es so hin. Beim Nachtisch mochte ich dann aber doch nicht nein sagen. Und deshalb teilten Julian und ich uns einen Eisbecher.
"Kommst du nachher mit zu Kevin? Wir wollen bei ihm ein bisschen Zocken", fragte Julian nach dem Essen.
"Zocken?", fragte ich unschuldig grinsend.
"Ich helfe dir auch", lachte er und nahm beinahe beiläufig meine Hand. Ich rutschte ein Stück zu ihm rüber und lehnte meinen Kopf an Julians Schulter. Dann hörte ich den anderen einfach nur noch zu.
"Bist du müde?", murmelte Julian nach langem Schweigen meinerseits und ließ meine Hand los, um den Arm um mich zu legen.
"Nein, aber du bist gemütlich", grinste ich.
Das brachte Julian zum Lachen.
"Können wir beide nachher kurz reden?", fragte er dann wieder ernst. Ich sah zu ihm hoch in seine Augen und versuchte zu erraten, was er gerade dachte.
"Ja, klar...", murmelte ich schließlich.
"Okay", lächelte er und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, ehe Blaise ihn in ein Gespräch verwickelte.
Worüber wollte Julian wohl mit mir sprechen? Über uns? Das war das einzig Logische... Vielleicht fragte er sich, warum ich inzwischen immer mehr in die Offensive ging. Wären wir dann so richtig zusammen? Ich musste breit grinsen bei dem Gedanken."Also macht ihr zwei jetzt was alleine oder kommst du mit zu mir?", fragte Kevin, als sich die kleine Gruppe langsam auflöste, an mich gewandt.
"Ich komme mit, auch wenn ich eigentlich eine Niete im Zocken bin", lachte ich.
"Wir können auch was anderes machen", schlug Kevin vor, aber ich schüttelte nur schnell den Kopf.
"Na gut, dann lasst uns fahren."Draußen war es inzwischen dunkel. Es sah wunderschön aus mit dem Sternenhimmel und den Lampen und Lichtern überall. Aber es war auch eisig kalt.
"Wo parkst du Kevin?", bibberte ich und sah zu ihm.
"Da vorne um die Ecke", meinte er und wies mir die Richtung. Also nahm ich Julians Hand und rannte los.
Erst war er so erschrocken, dass er etwas ins Stolpern geriet, aber kaum hatte er sich gefangen lief er entspannt neben mir her.
"Was ist jetzt kaputt?", grinste er.
"Mir ist kalt", hechelte ich lachend.
"Du bist irre", grinste er. Aber ich zog ihn nur weiter mit mir. Dankbar nahm ich wahr, dass auch Kevin neben mir lief.
Wir kamen also schnell im Auto an und Kevin riss die Heizung auf.
"Scheiße bin ich unsportlich", jammerte ich und schnappte nach Luft. Die zwei Fußballer - einer vor, einer neben mir - lachten mich aus. Doch Julian nahm wieder meine Hand, als er mein Schmollen sah, und schon konnte ich es ihm nicht mehr übel nehmen.
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Paris (Julian Draxler FF)
Fanfiction~Erinnerungen sind das, was uns am meisten ausmacht~ Julian Draxler steht kurz vor seinem Wechsel nach Paris Saint Germain. Doch da begegnet er einem Wolfsburger Mädchen. Emily. Bei ihr passt irgendwie alles, wäre da nur nicht die Sache mit dem Wech...