Julian stieg ins Auto und schloss die Tür. Dann drehte er sich zu mir und lächelte breit.
"Es freut mich so sehr, dass du gekommen bist!"
"War ein bisschen voll und ich musste zu lange stehen", meckerte ich theatralisch. Julian lachte auf.
"Das nächste Mal kommst du mit, wenn es nicht öffentlich ist. Dann kannst du am Rand sitzen und es sind keine anderen Menschen da", grinste er und startete den Motor.
"Jackett?", wechselte ich also das Thema und musterte seine Kleidung. Er sah viel zu gut aus für diese Welt!
"Ich hab 'ne Verabredung", zwinkerte er.
"Ah okay, wer ist die Glückliche?", ging ich lachend darauf ein. Er schwieg eine Weile, ehe er antwortete.
"Ein wundervolles Mädchen...", murmelte er und verstummte dann wieder.
"Sie muss wahnsinnig aufgeregt sein und mindestens doppelt so glücklich", lächelte ich. Auch auf Julians Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab, während er weiter auf den dichten Verkehr achtete.Dann schwiegen wir beide, bis wir vor dem Eiffelturm standen.
"Ich wollte da schon immer mal hoch", strahlte ich und bestaunte das riesige Bauwerk.
"Na dann komm", grinste er, nahm meine Hand und lief auf die kleine Schlange zu, die am Eingang entstanden war.
Es dauerte eine Viertelstunde, bis wir endlich auf der Restaurant-Plattform waren.
"Wow", flüsterte ich und schaute auf die Stadt unter mir. Gleichzeitig zog ich den Mantel enger um mich. Julian hielt mir die Haare aus dem Gesicht und legte einen Arm um mich.
"Wollen wir rein gehen, bevor dir kalt wird?", fragte er sanft. Ich nickte und folgte ihm in das Restaurant."Ich habe einen Tisch für zwei reserviert", erklärte er einer Kellnerin auf Französisch.
"Sur quel nom?"
"Draxler."
Sie nickte und führte uns kurz darauf zu einem kleinen Tisch direkt an der großen Fensterfront mit einem perfekten Blick über Paris. Ich bedankte mich und die Kellnerin ließ uns kurz allein. Julian nahm mir meine Jacke ab und rückte mir den Stuhl zurecht.
"Hier könnte ich ewig blieben", seufzte ich verträumt und schaute aus dem Fenster.
"Ja, ich auch", murmelte Julian und schaute ebenfalls auf Paris unter uns. Ich beobachtete ihn eine Weile stumm, bis er wieder aus seinen Gedanken auftauchte und meinen Blick erwiderte.
"Hast du denn dein Handy dabei?", lachte er.
"Nein, aber hier gibt es ganz viele böse Kellner", grinste ich.
"Die sind egal", lächelte Julian und nahm über den Tisch hinweg meine Hand. Unbewusst beugten wir uns über den Tisch zueinander.
"Also... Du wurdest bei Kevin unterbrochen", setzte er dann an und seine glänzenden braunen Augen schienen mir bis in die Seele zu schauen.
"Naja, also..." Ich schaute auf unsere Hände, um einigermaßen klar denken zu können. "Als du nach dem Unfall im Krankenhaus aufgetaucht bist, da wusste ich, dass du anders bist. Es hat sich nie angefühlt, als wärst du einfach nur ein Fremder. Aber ich konnte mich nicht erinnern und das hat nicht nur dich total fertig gemacht. Es macht mich immer noch fertig. Ich will wissen, was davor passiert ist!" Ich schaute in seine Augen und konzentrierte mich nur darauf, damit ich nicht anfing zu weinen.
"Ich erzähle dir alles, was du wissen willst", murmelte Julian. Aber das konnte er gar nicht. Er konnte mir nicht die Momente zurückgeben, indem er sie mir erzählte.
"Warum ging das alles so schnell?", seufzte ich mehr zu mir selbst. Warum musste so etwas so früh passieren? Wir waren doch gerade eben erst zusammen gewesen!
"Es hat einfach gepasst. Wir hatten uns ineinander verliebt und es hat niemand danach gefragt, wie lange wir uns kennen. Das war ziemlich egal", meinte Julian. Er hatte zwar nicht verstanden, was ich mit meiner Frage gemeint hatte, aber seine Antwort brachte mich zum Lächeln.Und dann kam doch tatsächlich so eine blöde Kellnerin und fragte nach unserer Bestellung.
"Soviel zu 'Kellnerinnen sind egal'", schmunzelte ich und sah ihr hinterher, als sie davon lief.
"Sind sie auch", beharrte Julian und drehte meinen Kopf mit der rechten Hand wieder zu sich. Wir grinsten einander an, bis ich seine Hand, die noch immer an meiner Wange lag, in meine Hände nahm und festhielt.
"Ich hab tatsächlich Hilfe von Susan und meinen Freundinnen gebraucht", schmunzelte ich dann bei der Erinnerung an diesen Tag.
"Wobei?"
"Naja, die vier sind mit mir durch die Stadt gegangen und haben 'einen Typen für mich' gesucht", lachte ich und setzte es mit einer Hand in Anführungszeichen. Julian sah mich kurz etwas unsicher an, aber ich erzählte schnell weiter.
"Ich hatte an jedem einzelnen viel zu viel auszusetzen. Ich habe erst viel später gemerkt, dass ich sie alle mit dir verglichen habe... Tja, und das hat allen das Genick gebrochen", lächelte ich und sah zufrieden, wie Julian etwas verlegen den Blick senkte und zu einer Antwort ansetzte, dann aber doch die Klappe hielt und die Blumendeko anlächelte.
"Und wie darf ich das jetzt deuten?", fragte er dann doch.
"Eure Getränke, bitteschön. Das Essen kommt sofort nach", sagte da plötzlich eine Kellnerin auf Deutsch mit heftigem französischen Akzent neben uns. Ich hatte sie gar nicht kommen sehen. Wir setzten uns also seufzend gerade hin und taten so, als würden uns die Getränke freuen."Auf dich", lächelte Julian und stieß mit mir an.
"Auf meine zweite Chance hier in Paris", sagte ich und trank einen Schluck.
Das ganze Essen lang sprachen wir über nichts wirklich Wichtiges. Uns war beiden klar, dass wir eh nur wieder unterbrochen werden würden."Möchtet ihr noch etwas?", fragte die blonde Kellnerin auch schon, kaum dass wir aufgegessen hatten.
"Zwei Gläser Wein für meinen Freund und mich, bitte", lächelte ich süffisant und musste breit grinsen, als sie wortlos abschob.
"Was war das denn?", fragte Julian etwas verwirrt und lachend zugleich.
"Die macht sich nicht an dich ran, das kann sie knicken!", beharrte ich.
"Sie hat sich nicht an mich ran gemacht", meinte er etwas belustigt.
"Hallo? Hast du ihren Blick gesehen?", fragte ich ungläubig.
"Nein", antwortete er sofort und das brachte mich zum Verstummen. "Nein, das habe ich nicht", wiederholte Julian jetzt sanft. "Es gibt da ein anderes Mädchen, das heute meine volle Aufmerksamkeit bekommt. Auch wenn sie scheinbar eifersüchtig auf eine Kellnerin ist", schmunzelte er und beugte sie wieder ein Stück zu mir.
"Ich bin nicht eifersüchtig", schmollte ich und stützte das Kinn auf meine Hände.
"Wie du meinst", lächelte er nur.
"Ich wollte halt einfach nur klar stellen, dass sie das lassen soll", rechtfertigte ich mich.
"Hast du Angst davor, dass ich sie beachten könnte?", schmunzelte Julian.
"Vielleicht?!"
"Das ist unglaublich süß, aber total unberechtigt", lächelte er und zog mich dann am Kinn dichter zu sich.
"Herr Draxler, ähm Julian, also... die Getränke", quiekte die kleine Blonde und stellte die zwei Weingläser eiskalt so zwischen uns, dass wir ihr unweigerlich ausweichen mussten, ehe sie alles verschüttete.
"Lass uns einen Moment raus gehen, Em", schlug Julian etwas verärgert vor und stand von seinem Stuhl auf. Ich schlüpfte in meinen Mantel, nahm mir das Glas und folgte ihm nach draußen auf die Plattform des Eiffelturms.
"Okay, das war aber mal einfach nur dreist", murmelte er draußen und sah starr nach vorne.
"Sag ich ja..."
"Na egal, auf einen wunderschönen Abend." Er hielt mir lächelnd sein Glas entgegen und ich stieß mit ihm an. Wir tranken beide einen Schluck, ehe Julian einen Arm um mich legte und ich mich zufrieden an ihn lehnte.------------
Und schon ist auch diese Geschichte wieder fast am Ende!😱 Das ging viel zu schnell!
Nur noch zwei Kapitel bleiben jetzt noch übrig...Ich hoffe, es hat euch bis jetzt gefallen :)
Fühlt euch gedrückt,
LG Anna 😘
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Paris (Julian Draxler FF)
Fanfiction~Erinnerungen sind das, was uns am meisten ausmacht~ Julian Draxler steht kurz vor seinem Wechsel nach Paris Saint Germain. Doch da begegnet er einem Wolfsburger Mädchen. Emily. Bei ihr passt irgendwie alles, wäre da nur nicht die Sache mit dem Wech...