Endless #DreamlightsAward19

65.~promise

13 Uhr

Nach der relativ ereignisreichen Nacht, kam Connor mit zu mir nach Hause, da er es Zuhause bei Mum und Dad nicht aushielt.
Ich kann ja irgendwo verstehen, dass es nervt, wenn man ständig von den Eltern angekackt wird aber Connor ist es irgendwo selber Schuld. Er könnte unseren Eltern ja einfach erklären, warum er so drauf ist.

Andererseits weiß ich nicht, wie man persönlich damit umgehen soll. Dann noch darüber zu reden, ist eine Herausforderung. Schließlich hat es lang genug gedauert, bis mein Bruder mit mir darüber geredet hat. Mir ist letztenendes egal, wann Connor mit jemandem redet. Mir ist nur wichtig, dass er überhaupt redet.

Sein Anruf letzte Nacht und anschließend das Gespräch war für mich sie eine Art 'Hilfeschrei'. Ich bin wirklich froh, dass er mich angerufen hat, denn sonst hätte ich wahrscheinlich nie erfahren, was er erleben musste.

Als wir gegen 5 Uhr Zuhause ankamen, haben wir ein Bier zusammen getrunken, etwas geredet sind aber dann beide ins Bett gegangen. Sogar Liv war um die Zeit schon Zuhause aber die lag im Bett und hat geschlafen wie ein Stein. Und genau das tut sie wahrscheinlich jetzt gerade auch, obwohl es schon 13 Uhr ist.
Mein Bruder und ich haben zusammen gefrühstückt und Connor hat Joy gefüttert, was ich wohl sehr gefallen hat.

,,Sag mal, Tylor?" Hörte ich Connor sagen und mit einem Blick zu ihm, sah ich, dass er ein fettes grinsen im Gesicht hatte.
,,Was?"
,,Hast du schon ein Hochzeitsgeschenk für deine Zukünftige?"
,,Ja hab ich. Wieso?"
,,Was schenkst du ihr?"
,,Sag ich nicht. Ist eine Überraschung."

Kopfschüttelnd trank Connor von dem Kaffee, ließ seinen Blick aber auf mir.
Er kann mich noch stark hypnotisieren, ich werde ihm nicht sagen, was ich Liv zu unserer Hochzeit schenken werde.

,,Ich konnte letzte Nacht nicht wirklich schlafen und dann hab ich ein bisschen nachgedacht. Und dabei habe ich mir was überlegt " Fuhr er dann fort, obwohl es nicht mehr zum eigentlichen Thema passte.

,,Okay. Egal was du dir überlegt hast, ich werde dich unterstützen."
,,Ich werde mir eine Wohnung kaufen und mein Studium neu beginnen. Das angefangene Semester werde ich wiederholen."
,,Bist du dir sicher, dass du jetzt alleine weiter machen willst? Vielleicht wäre es besser, wenn du erstmal bei Mum und Dad bleibst."

Doch mein Bruder schüttelte nur den Kopf und schien von seinem Plan felsenfest überzeugt zu sein.

,,Ich muss lernen alleine Klar zukommen. Mum, Dad und du, ihr werdet nicht ewig für mich da sein. Ich bin mittlerweile 22 und wohne noch Zuhause. Ich muss erwachsen werden. Das wäre ich auch geworden, wenn Zayna unsere Tochter behalten hätte. Ich hätte Verantwortung gehabt und jetzt muss ich halt Verantwortung für mich übernehmen. Ich bin mir sicher mein Kind hätte gewollt, dass es einen anständigen Vater hätte."
,,Okay gut. Wenn du eine Wohnung gefunden hast, dann sag es mir. Ich bezahle die Hälfte und helfe dir beim renovieren und dem Umzug. Dafür wirst du aber Arzt. Und ich möchte, dass du dein Studium durchziehst. Klar?"
,,Klar. Danke Buddy. Ich verspreche dir, dass ich die das Geld zurückgeben werde. Und mein Studium werde ich auch machen."
,,Du musst mir das Geld nicht zurückgeben. Liv und ich habe genug Geld."

Connor lachte leicht und trank noch einen Schluck von seiner Tasse, als er aufeinmal an mir vorbei schaute und breit grinste.

,,Prinzessin Liv ist aufgewacht. Ich schätze sie hat einen Kater. Also Ty, ich bin dann jetzt weg. Und danke nochmal für heute morgen."
,,Kein Ding. Bis spätestens beim Anzugkauf."

Wir gaben uns einen Handschlag und schon war Connor weg.
Meine Aufgabe war es nun, meine leidende Prinzessin zu versorgen. Sie sah echt nicht gut aus. Das letzte mal sah sie so aus, als sie den ganzen Tag über der Kloschüssel hing, weil sie die Schwangerschaft am Anfang nicht gut vertragen hat.
Es war wirklich eine Umstellung für sie. Alleine schon weil sie keine High-Heels mehr anziehen konnte. Aber auch, weil sie ganz andere Essgewohnheiten hatte, ihr ständig übel war und sie ihre Hormone nicht mehr im Griff hatte.