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Mein kompletter Zeitplan ist durcheinander gekommen, weil Alissa das Wochenende über doch zu Hause ist. Ich verbringe gern Zeit mit meiner Tochter, aber es kam ein wenig plötzlich.

Meine Mom hatte bis 17 Uhr Zeit. Das reichte völlig. Ich hatte somit nach der Arbeit und morgen Zeit für Alissa.

Der Tag war schon ziemlich lang. Wenigstens hatte ich in 20 Minuten Feierabend. Dann hörte ich auf einmal eine vertraute Stimme.

"Hab ich doch richtig gesehen. Jenna ewig her, oder?"
Ich drehte mich zu Tresen um.

"Gem. Was bringt dich denn her?", um ehrlich zu sein bin ich nicht verwundert sie hier zu sehen.

"Hey du bist es ja wirklich. Sag, wie geht's dir?", ich hatte um ehrlich zu seine erwartet, dass sie sofort den Namen Harry in den Mund nehmen würde. Gott sei Dank nicht. Ich will ihn immernoch vergessen.

"Ziemlich gut. Mein Leben hat jetzt eine gewisse Ordnung. Kaffee?", sie ist hier immernoch Kundin, also musste ich das fragen. Die Chefin sieht es ungern wenn man mit Kunden private Gespräche führt.

"Klar. Aber jetzt erzähl doch mal etwas mehr. Hab dich neulich in der Stadt gesehen. Wer war denn das kleine Mädchen?", ich hatte bereits befürchtet, dass sie das fragte...

"Warte kurz.", ich machte ihr einen Milchkaffee und ging zurück zu ihr.

"Danke. Also. Was ist jetzt?"

"Also sie heißt Alissa, ist vier und... Meine Tochter.", sie verschluckte sich.

"Ich will dich ja nich ärgern, aber weißt du an wen sie mich erinnert?", wartet einen Moment.
"An Harry."

Sie wird es sagen. Sie wird fragen ob er der Vater ist. Ich glaube sie weiß es vielleicht schon...

Ich sagte kein Wort mehr und schaute zur Seite. Schlechter verstecken konnte ich es ja wohl nicht...

"Und du hast das fast fünf Jahre geheim gehalten?", jetzt ist sie verwundert.

"Das trifft es nicht ganz... den Kontakt zu dir hatte ich verloren und Harry war einfach verschwunden.", gab ich zu. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich Feierabend hatte.
"Treffen wir uns gleich draußen? Hab jetzt sowieso Feierabend."

"Klar.", sie zahlte noch ihren Kaffee und ich huschte zur Gaderrobe. Da wir hier spezielle Kleider hatten für die Arbeit im Café musste ich mich umziehen.

Gemma hatte wirklich auf mich gewartet. Ich hatte sie wohl mit am meisten vermisst.

"Willst du vielleicht mitkommen und Alissa mit mir abholen? Sie ist bei meiner Mom.", dazu konnte sie nicht Nein sagen. Gem liebte Kinder schon immer.

"Sag mal. Wie steht es eigentlich mit dir und Dylan? Seid ihr noch zusammen?", wollte ich neugierig wissen.

"Sind wir. Wir denken jetzt übers verloben nach. Sind uns aber nicht ganz sicher. Ist ja ne verdammt große Entscheidung."

"Kann ich dir nur zustimmen.", nickte ich. Obwohl ich es hätte lassen sollen musste ich wissen was mit Harry war. "Und Harry? Wie stehts bei ihm?"

"Unglücklich verlobt.", irgendwie war mir das Wort 'Verlobt' reichlich egal.

"Wieso unglücklich verlobt?"

"Mein lieber Bruder hatte es etwas eilig. Es ist so: nach der Sache mit euch beiden hatte es ewig gedauert bis er wieder der Alte war. Hazza ist tagelang nicht aus dem Bett gekommen. Dann stand auf einmal diese Lilly vor der Tür.", der Name Lilly tat schon weh.
"So verzweifelt wie er war hat er sich auf sie eingelassen.", erklärte sie weiterhin.

"Ah ja."

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Tja immer macht ihr etwas einen Strich durch die Rechnung.

Bei mir auch so. Stellt euch mal vor ihr lernt den tollsten Typ der Welt kennen und der wohnt einfach mal fast 500km weit weg...

Ich rede wieder zu viel. Na ja. Hoffe es gefällt euch ♡♡♡♡

How About A Second Chance |h.s.|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt