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P.o.V. Manu
Erschöpft lehnte ich mich zurück und starrte auf den Computer. Palles Schnittprogramm war geöffnet und ich versuchte neutral drauf zu gucken. Erkannte man, dass ich das geschnitten hatte? Denke nicht. Gähnend streckte ich mich und stand auf, ging in mein Zimmer, wo sich Patrick mittlerweile eingenistet hatte.
Im Raum war es stickig und dunkel, der Fernseher lief leise im Hintergrund, vor dem Bett lag ein schlafender Patrick. Ein Blitz fuhr durch mich hindurch und ich fing an zu lächeln. Er war so süß. Lächelnd ließ ich mich neben ihm nieder und strich durch seine Haare, er öffnete seine Augen und blickte mich erschöpft an. "Mir ist so schlecht..." Hauchte er und ich musterte ihn mitleidig. Seine Haare waren verwuschelt, er war blass, zitterte und hatte totale Augenringe. "Arg schlimm?" Hackte ich nach und er nickte. "Hast du schon was gegessen? Oder getrunken?" Kopfschütteln. Ich seufzte leicht und stand auf, zog ihn hoch. "Dann komm, in die Küche, ich mache dir einen Tee."

Zehn Minuten später saßen wir am kleinen Küchentisch und schwiegen, ab und zu trank Pat einen Schluck aus seiner Tasse, fluchte jedoch immer wieder, wenn er sich verbrannte. Manchmal war er echt totale Überzuckerung. "Was machen wir heute noch?" Er war unglaublich heiser und ich hatte Mühe ihn zu verstehen, aber lachte bei der Aussage trotzdem auf. "Schatz, du machst heute gar nichts mehr. Du legst dich nacher wieder hin und ich muss aufnehmen." Enttäuschung schlich sich ins Pat's Blick und er wankte zu mir rüber, setzte sich auf meinen Schoß. "Aber... Ich will nicht alleine sein!" "Pat, steck mich nicht an!" "Mahn, Bitte!" Sanft küsste er mich und ein Blitz durchfuhr mich. Ich seufzte leich auf und zog ihn näher zu mir heran. Wann ich ihn wohl das letzte Mal geküsst hatte? Es war viel zu lange her, und das schien auch Patrick zu merken, welcher durch meine Haare fuhr und sich nah an mich drückte. Seine Lippen waren rau und ich spürte die Hitze, die er ausstrahlte mehr als sonst. Seine Haare kitzelten an meiner Stirn und seine Hände fuhren zu meinen Wangen, streichelten diese leicht. Ich hatte das Gefühl zu fliegen. Das schaffte nur er. Zögerlich öffnete er seine Lippen und ich stieg sofort darauf ein, begann mit ihm einen Zungenkampf. Wie ich das vermisst hatte....

"Nein Patrick. Nicht heute. Du bist krank und ich habe absolut keine Lust, mich anzustecken. Außerdem will ich nicht das erste Mal mit dir schlafen, wenn du eh nicht ganz bei Sache bist!" Ich schmunzelte leicht, als er anfing zu schmollen. Dabei hatte er schon Recht, nach fast einem halben Jahr war es schon Zeit, dass wir miteinander schliefen. Aber das ein ander mal. "Kuscheln?" Müde blickte er mich an und ich nickte lächelnd. Er war doch immer wieder Überzuckerung.

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464 Wörter
Inner Viertelstunde entstanden, merkt mans?
Sockenmaedchen
Grüße vom Mars,
Rosenlicht

Immergrün | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt