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P.o.V. Palle

"Und wie lange sind sie jetzt schon von... Den anderen 'befreit'?" Nervös rutschte ich auf meinem Stuhl herum und zuckte mit den Schultern. "Seit... neun oder zehn Monaten, denke ich." "Haben sich in der Zeit noch Anzeichen ihrer Störung gezeigt?" Bei dem Wort 'Störung' zuckte ich zusammen und mein Blick huschte zur anderen Ecke des Raumes - ich war nicht fähig, meinem neuen Psychologen in die Augen zu schauen. "Herr Meyer? Waren da noch Anzeichen? Oder brauchen sie eine kurze Pause?" Leichte Besorgnis war in die Stimme meines Gegenübers geschlichen und ich seufzte, schüttelte meinen Kopf. "Nein. Ich hatte ein Kind, einen Lehrer, einen Aggressiven, einen Schüchternen und einen Depressiven und dann halt noch ich. Und der Depressive kommt immer wieder. Er macht es mir immer schwerer, da mein Freund an Lungenkrebs erkrankt ist und selbst noch schwere Probleme ist." Zum ersten Mal heute blickte ich meinem Psychologen in die Augen, welcher mich forschend musterte. Beinahe hätte ich mich nicht für meine Krankheit geschämt. Beinahe. "Darf ich erfahren, welches Problem genau? Wir sind hier ja vertraulich." "Und ich schwöre euch bei Gott, wenn ihr irgendetwas sagt, dann wünscht ihr euch, nie geboren zu sein." "Nein." Überraschung zeichnete sich in dem sonst neutralen Gesicht des älteren Mannes ab und er notierte sich schnell etwas. "Und wann kommt der depressive Teil?" "Naja, es lässt sich nicht mehr beeinflussen..." Mein Blick schweifte aus dem Fenster und ich dachte nach, wollte eine präzise Antwort geben. Aber Patrick kam weder zu einer bestimmten Tageszeit, noch in bestimmten Situationen. Verzweifelt versuchte ich eine Antwort zu finden, scheiterte aber kläglich. "Ich weiß es nicht, wirklich. Tut mir leid." "Kein Problem, dazu bin ich ja da. Aber trotzdem würde ich für heute aufhören, wir haben ja schon etwas geschafft." Mein Psychologe, wessen Name ich zum wiederholten Male vergessen hatte, stand auf und lotste mich zur Tür, gab mir schließlich noch die Hand. "Ich denke, es wäre besser, wenn wir uns öfter sehen, oder nicht?" Meinte er und ließ mir keine Möglichkeit, zu antworten. "Bis nächste Woche, Herr Meyer." "Bis nächste Woche..." Murmelte ich und verschwand aus dem Gebäude, blickte mich suchend nach Manus Auto um. Er hatte mir versprochen, mich abzuholen. Aber trotzdem sah ich das Auto nicht, bis jemand hupte und ich mich umdrehte.

"Und, wie war's?" Lächelnd beugte sich Manuel zu mir rüber und gab mir einen kurzen Kuss, während ich mich anschnallte. "Gut, denke ich..." Meinte ich und versuchte mich auch an einem Lächeln, war jedoch noch ein bisschen verwirrt. "Ich muss da jetzt glaube ich wöchentlich hin..." Überrascht stieß mein Freund Luft aus, während er ausparkte. "Okay, dann mach das doch, wo ist das Problem? Solange es dir besser geht..?" Doch ich verschränkte nur meine Arme und krallte mich an ihnen fest, als wären sie der einzige Halt, den ich hatte. "Ich... Ich dachte, es wäre vorbei. Dass es nur Nachwirkungen wären. Aber irgendwie... Offenbar habe ich diese scheiß Krankheit immer noch." Tränen stiegen mir in die Augen und ich versuchte, auf die Straße zu blicken, mich auf die vorbeifahrenden und überholenden Autos zu konzentrieren, aber immer und immer wieder verschwamm mein Blick. "Hey..." An einer Ampel legte er seine rechte Hand auf mein Knie und blickte mich ermutigend an. "Dafür ist er doch da, dass er dir hilft, oder nicht?" Tief atmete ich durch. Nicht weinen, Palle, du schaffst das. "Ja.. ich dachte nur, es wäre vorbei, für immer." Mit einem Ruck fuhr Manu wieder an und fuhr sich über die Stirn, auf der sich ein leichter Schweißfilm abgebildet hatte. Auch ihn hatte eine Krankheit fest im Griff. "Das ist es nie. Du kannst es nur besser machen, erträglicher und so sehr klein halten wie möglich." Ermutigend strich er mir noch einmal über mein Knie, parkte dann bei unserem Haus, stieg aus und griff nach meiner Hand. "Das klappt schon. Komm, schnell rein."
Er mochte es zwar nicht zugeben, aber er hatte unglaubliche Angst, dass Zombey noch mehr Bilder machen könnte, das merkte ich. Stumm folgte ich ihm und lief die Treppe hoch, wartete auf ihn. "Ich hasse die Tatsache, dass wir keinen Aufzug haben..." Grummelte er und keuchte, als er oben ankam, hustete. "Und dann noch dritter Stock..." Traurig lächelte ich, schloss die Wohnung auf und hielt ihm die Tür auf. "Scheint so, als würde es das Leben uns nur noch schwieriger machen wollen..."
Und damit meinte ich nicht nur die Treppe und die Lage der Wohnung, das war uns beiden klar.

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Heiii xD
Ich lebe noch, kaum zu glauben, aber wahr.
Auch wenn ich relativ ideenlos bin, hier ein kleines Psychologenkapitel. Bei einem Psychologen war ich noch nie, idk ob es so abläuft ;3
Wie geht's euch so?
Bis denne,
rosenlicht

Immergrün | KürbistumorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt