P.o.V. Patrick
"Oh Man, es tut mir mega leid, dass wir jetzt schon wieder gehen.." bedrückt umarmte Manu seine Eltern und ich schüttelte seinem Vater die Hand, machte mit seiner Mutter dieses bescheuerte Etepetete-Wange-Wange-Kuss-Dingens. "Wir sehen uns ja an eurer Hochzeit und sonst vielleicht auch mal öfters? Ihr habt euch ja teilweise jahrlang nicht blicken lassen!" Lachte sein Vater und verlegen fuhr ich mir durch meine Haare, lächelte betreten. "Mal sehen..." Sanft verschränkte Manu unsere Finger und zog mich die Treppe hinunter zu seinem Auto. "Bevor es noch schwerer wird..." Murmelte er und verstehend nickend stieg ich ein, fuhr mit Manu weg, während seine Eltern in der Tür standen und uns hinterher blickten.
(...)
"Was denkst du, haben sie in unserer Abwesenheit gemacht?" Unterbrach ich die Stille und blickte zu meinem Verlobten, wessen Blick konzentriert auf der Straße lag. Es herrschte eine angenehme Atmosphäre und das Radio dödelte leise vor sich hin. "Tjaa.." entgegnete Manu nur mit einem perversen Grinsen und ich kicherte. "Olay, dumme Frage. Wann sind wir da?" "Noch eine halbe Stunde, du kleines Kind." "Ich bin kein kleines Kind!" Schmollte ich, worauf er nur trocken lachte, was sich aber ziemlich schnell in ein raues Husten verwandelte. "Vorsicht..." Warnte ich, während ich ihn besorgt betrachtete. "Ja-ha.." Krächzte er und lächelte schwach, hustete aber weiter. Seine Brust hob und senkte sich immer unregelmäßiger und besorgt legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. "Geht's? Fahr bitte rechts ran." Doch er schüttelte nur den Kopf, fuhr weiter. "Manuel verdammt, fahr rechts ran und beruhig dich!" Wurde ich lauter und nach einigen Meter sah dann auch mal Manu ein, dass es nichts brachte, weiter zu fahren. Er verlangsamte und fuhr auf einen Parkplatz einer Autobahnraststätte, stieg dann -immer noch hustend- aus und stützte sich auf seinen Knien ab. Meine Besorgnis stieg und auch ich schnallte mich ab, stieg aus. "Manu?" Mit tränengefüllten Augen blickte er mich an und hustete weiter. "Soll ich einen Krankenwagen rufen?" Kopfschütteln. "Soll ich dich ins Krankenhaus fahren." Kopfschütteln. "Kannst du so weiter fahren? Nein." Ein Nicken, dann verdrehten sich seine Augen und er klappte zusammen.
(...)
"Und was heißt das jetzt?" Manus kalte, starre Finger schlichen sich in meine Faust. "Hey, das wird schon.." krächzte er und blinzelte mich von unten aufmunternd an, was aber durch das sterile Weiß des Krankenhausbettes seine Wirkung verlor. "Nunja.." meinte der Arzt gegenüber von mir und holte ein Gebilde, ich setzte mich auf die Bettkante, verschränkte nun endgültig Manus und meine Hände. "Wie sie hier sehen.. das war Herr Büttingers Lunge vor gut vier Monaten, als er das letzte Mal hier waren." Normalerweise hätte ich nur Manus Lungenflügel erkannt, aber das schwarze Gebilde im rechten Teil ließ sich nicht übersehen. "Und das haben wir vor gut einer halben Stunde gemacht..." Eine weitere Folie, aber dieses Mal war auch etwas auf der linken Seite. "Es tut mir sehr leid, aber der Krebs verbreitet sich immer mehr. Sie können froh sein, dass er bis jetzt nur in der Lunge ist." Offensichtlich nervös schob der Arzt seine Brille hoch. "Wir müssen sie für mindestens einen Monat zur Überwachung dabehalten um zu wissen, wie schnell er sich verbreitet und die passenden Maßnahmen treffen zu können. Ihre Versicherung wird demnächst informiert. Auf Wiedersehen, Herr Meyer. Bis heute Abend, Herr Büttinger." Und mit diesen Informationen wurden wir alleine gelassen.
Schwer schluckte ich und hielt mir eine Hand vor den Mund, um nicht auf zu schluchzen. Schwach zog eine Hand an mir und ich drehte mich um, setzte mich statt auf die Bettkante auf einen Stuhl, der in der Nähe war. "Hey, Palette." Müde blickte mich Manu an. Er war blass, so unglaublich blass. Irgendeine Klemme war an seiner Hand befestigt und eine Nadel steckte ebenfall in seinem Handrücken, was uns beim Händeverschränken störte. "Das wird schon. Wir schaffen das, okay?" Ich schluchzte auf und senkte meinen Blick. "Schau mich an. Komm, Schatz..." Sanft fuhr sein Daumen über meine Hand und erneut blickte ich ihm in die stechend grünen Augen, welche die einzige Farbe an ihm waren. Er war blass, er versank in den weißen Laken und seine braunen Haare schienen schlaff und farblos, nur seine Augen sprühten vor lauter Energie, wenn auch gedämpft. "Wir schaffen das. Ich weiß nicht wie, aber es klappt." "Oh Gott, Manu, ich liebe dich so sehr.." Brach es aus mir heraus und ich sackte zusammen, während seine immergrünen Augen mir Mut zusprachen.{734 Wörter}
Okay, mein Januar-Ich hat sich das glaub besser und epischer vorgestellt und mein Mai-Ich das mit dem Immergrün besser. Egaaaal xD
Guys, mein Herz schmerzt :c
Bis morgen und gute Nacht <3
Rosenlicht
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Immergrün | Kürbistumor
Fanfiction{Abgeschlossen} |TRIGGER WARNUNG - TRAUER| Es war wie eine Pusteblume. Ein Windstoß, eine Information und alles fiel ins sich zusammen. Alles, was wir uns aufgebaut hatten, ging auseinander und übrig blieb nur noch ein jämmerlicher Rest, der bald ve...