Show Me How You Can Dance!

Kapitel 9

(überarbeitet)

Das Taxi fuhr uns zum Restaurant. Ich betrachtet es und ich musste mir eingestehen, dass ich wahrscheinlich noch nie in einem so feinen Lokal gegessen habe. Wir stiegen aus, meine Mom gab dem Taxifahrer die 25€ und wir hielten nach Michael und seinem Sohn Ausschau, wobei sich das bei mir eher schwieriger heraus stellte, da ich ja keine Ahnung hatte, wen ich zu erwarten hatte.

Ich hatte sie noch nicht entdeckt, aber Mom steuert schon auf eine uns mit dem Rücken zugewandte Person in einem schwarzen Mantel an. Das musste Michael sein. Sie begrüßte Michael mir einem Kuss und dann die andere Gestalt neben ihm, welche sein Sohn sein musste. Langsam trat ich hinter Mom hervor und schaute mir Michael genauer an.

Er war ca 1:90 groß, hatte kurze braune Haare und schöne blaue Augen. Ich musste zugeben, er hatte sich extrem gut gehalten für sein Alter. Ich schätzte ihn auf um die 50. "Hallo Clara. Ich bin Michael. Deine Mutter hat mit schon so viel von dir erzählt. Aber sie hat nicht erwähnt, das du ihre Schönheit geerbt hast." Ich schmunzelte leicht. Charmant. "Danke dir und freut mich dich kennen zu lernen."

Nun blickte ich zu seinem Sohn und meine Augen weiteten sich. Vor mir stand Leonard. Seine wunderschönen blauen Augen musterten mich und ich meinte auch in seinen Augen Erstaunen zu erkennen. So wie auch sein Vater trug er einen schwarzen Smoking, welcher ihm unglaublich gut stand. "Und das", fuhr Michael nun fort, "ist mein Sohn Leonard. Ihr könntet euch kennen. Soviel ich erfahren habe, geht ihr auf die selbe Schule." Ja wir kennen uns flüchtig", meinte ich nur und erwähnte das ständige 'Mobbing' erst gar nicht.

Leonard grinste und begrüßte mich mit einem Händedruck. "Hallo Clara." Was für ein Heuchler. Ich grinste nur gespielt freundlich zurück und ließ dann so schnell es ging seine Hand wieder los. Zu Viert machten wir uns auf den Weg ins Restaurant. Am Empfangstisch nannte er den Namen 'Schiller' auf den er reserviert hatte.

Wir wurden an unseren Tisch gebracht und ich war erstaunt wie teuer dieses Restaurant aussah. Nie im Leben hätte ich gedacht, das Leonards Familie reich war. Die Jacken wurden uns abgenommen und wir ließen uns am Tisch nieder. Sofort brachte man uns Champagner, welchen Michael schon im Vorhinein geordert hatte. "Auf diesen Abend", meinte er nur und prostete uns zu. So wie es sich gehört nahm jeder einen Schluck und dann blickte ich zum ersten Mal auf die Speisekarte.

Als mein Blick auf die Preise ging konnte ich meinen Augen nicht trauen. 15€ für eine Vorspeise und bis zu 85€ für die Hauptgerichte. Michaels Firma musste wirklich sehr viel Kohle abschmeißen. Also bestellte ich einfach das auf was ich Lust hatte. Nach kurzem Überlegen wurde es der Wildschweinbraten. Mit dem anderen Zeug konnte ich einfach nichts anfangen.

Meine Mom und Michael unterhielten sich über diverses Zeug, aus dem ich mich weitestgehend raus hielt. Nur bemerkte ich die Blicke,  die mir Leonard immer öfters zuwarf. Was war nur los mit diesem Typen. Zwischenzeitlich wurde unser Essen gebracht und ich versank wieder in meinen Gedanken.

"Clara!?" "Ja?" "Ich habe dich jetzt schon drei mal angesprochen. Wo warst du denn mal wieder mit deinen Gedanken?" Sie lachte leicht und auch Leonards Gesicht zierte ein leichtes Grinsen. Ich wurde leicht Rot. Man war mir diese Situation unangenehm. "Was gibt's Mom?"Fragte ich also so lässig wie es eben nur ging. "Wir, also Michael und ich haben euch etwas zu sagen." Oh nein das konnte nur schlimm ausgehen. 

"Also wir sind ja jetzt schon wieder 2 Monate zusammen und", setzte sie an und ich unterbrach sie. "Wie 2 Monate? Meintest du nicht ihr trefft euch erst seit Kurzem wieder?" "Naja so kurz dann auch nicht, Clara. Zwischen deiner Mutter und mir hat es ja schon in den jungen Jahren gefunkt und es hat auch nicht lange gedauert, bis wir wieder ein Paar geworden sind. Da ich mir jetzt schon absolut sicher bin und euch in eurer finanziellen Situation unterstützen möchte, haben wir beschlossen, das du und deine Mutter, bei mir und Leonard einziehen werdet."

Mein Mund klappte auf. Wie bitte?!? Ich sollte umziehen und dann auch noch mit Leonard zusammen ziehen. Wurde ich überhaupt noch gefragt? Ich schaute zu Leonard, welcher genauso drein blicke wie ich. Anscheind wurden wir heute beide überrascht.

"Aber Dad das kann doch nicht dein Ernst sein. Versteh das nicht Falsch ich mag Sabine, aber ich wohne da auch und habe ein Recht mitzubestimmen wer einzieht und wer nicht." "Jetzt mach mal halblang Leonard. Das ist immer noch mein Haus, mein Geld und meine Entscheidung wen ich im Haus haben möchte und ich bitte dich, ich meine Clara beschwert sich auch nicht." Ich war einfach zu perplext um überhaupt etwas zu erwidern. 

"Aber nur weil sie menschlich zu unkooperatibel ist um die Situation überhaupt zu verstehen." Autsch das tat weh. "Junger Mann. Jetzt hör aber mal zu. Das ist eine beschlossene Sache. Sie werden schon am Wochenende bei uns einziehen und ich verbitte mir diesen Umgangston. Du kannst gehen. Und die Party am Freitag fällt für dich auch flach."

Wutentbrannt stand Leonard auf, holte sich seine Jacke kam nochmal an unseren Tisch um sich zu 'verabschieden' und als er sich nocheinmal zu mir drehte, flüsterte er die Worte: "Das ist alles deine Schuld. Dafür mache ich doch fertig." Damit stürmte er aus dem Restaurant und ließ uns somit zurück. Der Abend war wohl gelaufen. Ob wir trotzdem bei den Schillers einzogen?