Show Me How You Can Dance!

Kapitel 25

(überarbeitet)

Pov. Clara

Kaum betrat ich das Haus schon stand Leonard vor mir. "Wo warst du?" Fragte er mich gereizt. Als er meine Klamotten oder eher gesagt Alex's Klamotten sah, sank seine Laune noch tiefer. "Oder eher bei wem warst du?" Er musterte mich angewidert.

"Kann dir doch egal sein." Meinte ich nur kalt zurück und wollte mich gerade in mein Zimmer verdrücken, als mich Leonard zurück hielt. "Also so Eine bist du. Na du wirst schon sehen was du davon hast." "Ist das dein Ernst, dass du mir jetzt drohst?" Fragte ich ihn. Er erwiderte nichts. Schnaubend riss ich mich los und rannte die Treppen hoch.

Nachdem ich meine eigenen Sachen angezogen hatte, welche aus einem Bauch freien T-Shirt, einer kurzen schwarzen Hose und einer Sportjacke bestanden, beschloss ich den Jungs nicht beim Aufräumen zu helfen, sondern mich nach Unten ins Sportstudio zu verdrücken. Wenn dieser Arsch es wagte mich nun auch zu Hause runter zumachen, wäre es der letzte Gedanke für mich jetzt nett zu ihm sein und ihm beim Aufräumen zu helfen.

Ohne den beiden auch nur eines Blickes zu würdigen begab ich mich in den Keller. Im Sportraum angekommen, fing ich langsam am Boxsack an. Auch wenn es blöd klang, stellte ich mir dabei Leonard's dummes Gesicht vor, auf das ich immer wieder einschlug.

Irgendwann fand ich das mein Körper nun genug aufgewärmt war, sodass ich mit dem Tanzen beginnen konnte. Ich zog meine Jacke aus, setzte wie immer meine Kopfhörer auf und begann zu tanzen.

Ich begann mich zu Meghan Trainors Hit: I'm a Lady zu bewegen. Zunächst tanzte ich vor dem Spiegel, bis ich mich wieder daran erinnerte das Michael ja extra für mich die Poledance Stange besorgt hatte. Also bewegte ich mich rüber zur Stange und probierte ein paar neue Übungen aus.

Ich hing gerade kopfüber mit den Beinen fest geklammert an der Stange, als ich im Spiegel eine Gestalt entdeckte. Ich erkannte Fabian, welcher an der Wand gelehnt saß und mich beobachtete. Ich glitt kurzerhand wieder zu Boden und machte die Musik aus. "Wird das hier zur Gewohnheit", meinte ich nur.

Lächelnd sah er mich an und zwinkerte. "Wer weiß." Ich nahm meine Flasche und setzte mich dann gegenüber von ihm auf den Boden. Ich musterte ihn und musste sofort an letzte Nacht denken. War Fabi wirklich schwul? "An was denkst du?" Holte er mich aus meinen Gedanken. "Ach, an nichts." Sofort legte er den Kopf schräg und sah mir direkt in die Augen. "Du bist eine schlechte Lügnerin."

"Also normalerweise bin ich ganz gut im Lügen und im Verstellen", flüsterte ich abwesend. Fabi schien es aber verstanden zu haben und ich hätte mich für diesen Satz von mir sofort Ohrfeigen können. "Wie meinst du das?" Ich antworte nicht sondern starrte einfach hinter ihm gegen die Wand und nahm einen Schluck aus meiner Flasche. "Clara? Du kannst mit mir reden wenn du keinen Anderen hast." "Wieso denkst du das? Nur weil ich ein Nerd bin und keine Freunde habe, mit denen ich über irgendwelche Probleme reden kann? Ich kenne genug Leute mit denen ich reden kann und die genauso ehrlich zu mir sind wie ich zu ihnen. Ich kenne kein einziges von deinen Geheimnissen. Also warum sollte ich mich dir anvertrauen?"

Ich war gegen Ende immer lauter geworden, was gar nicht meine Absicht gewesen war. Als ich Fabi's gekränkten abwesenden Blick sah, bereute ich meine Worte sofort. Schnell fügte ich ein leises "War nicht so gemeint," hinzu. Doch ich sah Fabi an, dass ich damit voll ins Schwarze getroffen hatte. Wer weiß ob Fabi es sich schon eingestanden hatte, das er schwul war. Geschweige denn, ob er Leonard von diesem Geheimnis erzählt hatte.

"Hast du denn jemanden zum reden?"  Fabi blickte stur auf den Boden. "Aber das verstehe ich nicht. Du bist beliebt. Siehst gut aus. Bist sportlich und gut in der Schule. Warum...?" Er unterbrach mich. "Mein Leben ist nicht perfekt Clara! Weder habe ich echte Freunde noch sieht es gut in meiner Familie aus. Ich verstecke mich hinter meinem außergewöhnlichem Aussehen und hoffe doch das keiner merkt, dass es mir wirklich scheiße geht."

Ich hatte Tränen in den Augen. Wie konnte es sein das mir das nie aufgefallen war. Ich hatte das Gefühl, dass ich und Fabi uns doch ähnlicher waren, als ich bisher dachte. Er mied meinem Blick, während ich ihn mustert.

Mein Blick blieb an seinem Hals hängen und sofort musste ich an gestern Nacht denken, wo ich Fabi und diesen Typen gehen hatte. "So allein scheinst du aber nicht zu sein." Er drehte sich zu mir und folgte dann meinem Blick. Als er feststellte, dass ich genau auf seinen Knutschfleck am Hals schaute, wurde er rot und legte seine Hand auf jene Stelle.

Ausweichend meinte er zu mir: "Man probiert sich halt abzulenken." "War es denn wenigstens gut" neckte ich ihn weiter. Ein kurzes Lächeln trat auf sein Gesicht, als er allen Anschein nach an die Person dachte, die ihm den Knutschfleck beschert hatte. "Also ja" grinste ich ihn an als er mir immer noch keine Antwort gegeben hatte.

Ich stand auf und ging zum Spiegel hinüber. Als ich gerade meine Kopfhörer einrollen und mich auf nach oben machen wollte, meldete sich Fabi wieder zum Wort.

"Warum tanzt du eigentlich immer alleine und mit Kopfhörern?" "Ich genieße halt die Zeit für mich und möchte nicht das Bekannte mich tanzen sehen." "Wieso das nicht. Du siehst hamma aus und wenn du tanzt bist du eine ganz andere Person." "Nein dann bin ich einfach ich selbst", kommentierte ich seine Bemerkung.

"Steht der Tanzunterricht eigentlich noch?" "Du meinst die Stunde im Poledance?" Harkte ich nach. "Ja genau. Können wir die aufs normale Tanzen ausweiten, also sowas wie Hip Hop oder so?"

Kurz überlegte ich. "Okay lass uns einen Deal machen."

Was für ein Deal wohl.
Sry das gestern nichts kam. Habe es zeitlich einfach nicht geschafft.