Kapitel 14

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(überarbeitet)

Pov Clara:

"Du schuldest mir ein paar Erklärungen." "Einen Scheiß schulde ich dir. Du bist der Letzte mit dem ich darüber Streite, welche Unterwäsche ich manchmal trage." Ich probierte weiterhin nach den Teilen zu schnappen, jedoch streckte sich Leonard, sodass meine Sachen hoch über mir waren. " Gib her!" Schrie ich und hängte mich mit aller Kraft an seinen Arm. Als das jedoch auch nichts  brachte, zog ich es schon in Betracht meine weiblichen Vorzüge einzubringen, obwohl mich das wahrscheinlich noch mehr in Erklärungsnot gebracht hätte.

Aber zu meinem Glück vernahmen wir ein Räuspern in der Tür. Hannah stand im Türrahmen und betrachtete schmunzelnd die Situation. Leo war für ein paar Sekunden abgelenkt, was ich mir zu nutze machte und so an meinen Schuh und meinen String kam. Ich steckte die Sachen schnell wieder in meinen Karton und schob Leo, der immer noch irgendwelche Erklärungen haben wollt, hochkant aus meinem Zimmer.

Über den Tag hinweg sammelten sich immer mehr Kartons in meinem Zimmer. Leonard hatte noch einige Male neugierig in mein Zimmer geschaut, jedoch war die Tür immer wieder schnell von ihm zugeknallt geworden. Hannah hilf eine ganze Weile mit beim Einräumen, ging dann aber nach dem Abendessen nach Hause. Sie meinte zu meiner Mom, dass ihre Mutter wartete. Jedoch wusste ich, dass sie es sich nicht nochmal leisten konnte die Arbeit sausen zu lassen. Das würde Mark nicht zulassen.

Es war mittlerweile schon um die Mitternacht und ich versteckte gerade meine letzten Arbeitsklamotten in meinem Zimmer. Meine Wahl war auf eine meiner drei Sporttasche gefallen, welche ich besaß. Es war die Älteste und abgetragenste. Der Ort war nicht wirklich geheim, aber ich hoffte das Leonard nicht so ein Spanner war und die Sachen von einem Streber durchwühlen würde. Außerdem hatte er selber genug Taschen und brauchte meine Alte nicht. Ich legte mich in mein Bett und konnte immer noch nicht fassen wie bequem es war. Hier konnte man wirklich nur entspannt schlafen.

Am nächsten Morgen wurde ich durch die Sonnenstrahlen, die in mein Gesicht schienen geweckt. Ich hatte hammermäßig geschlafen und ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir, dass es kurz nach 9:30 war. Langsam schlüpfte ich in ein paar bequeme Klamotten, welche erneut aus einer Jogginghose und einem NoName Pulli bestanden, und machte mich dann auf den Weg nach Unten. Gestern hatte ich das Haus nur einmal schnell durchlaufen und mir die wichtigsten Räume wie Küche, Bad und Wohnzimmer zeigen lassen. Den Rest hatte ich Mom gesagt, würde ich mir heute anschauen. 

Leise tapste ich die Treppe runter und ging in die Küche, in der mich schon Mom und Michael erwarteten. Leonard war, wie ich es erwartet hatte nicht in der Küche. Dafür stand noch eine andere Dame in der Küche. Sie lächelte mich höflich an. "Hallo Clara. Ich bin Jasmin und die Haushälterin und Köchin. Ich hoffe du hast Hunger. "Hi", antwortete ich nur knapp und betrachtete sie, wie sie noch die Früchte für das Frühstück schnitt.

Kurze Zeit später hatte ich aufgegessen und beschloss das Haus nochmal auf eigene Faust zu erkunden. Zunächst ging ich in den Keller. Er war riesig. Neben einer eigenen Sauna und einer Abstellkammer, gab es auch einen Gemeinschaftsraum und einen riesigen Fitnessraum. Ich liebte ihn schon vom ersten Augenblick und beschloss gleich nach meinem Rundgang eine kleine Trainingseinheit einzulegen.

Das beste überhaupt an dem Raum war, das es hier wirklich alles gab. Von Fitnessgeräten über Matten, Hanteln und Gymnastikbällen, bis zu einem riesigen Spiegel, der eine ganze Wand einnahm. Das Einzige, was meinem Geschmack nach noch fehlte war eine Polstange an der ich üben konnte.

Ich setzte meinen Weg fort und fand im Erdgeschoss das Arbeitszimmer von Michael. Die Tür war offen gewesen und ich hatte nur einen kurzen Blick rein geworfen. Im ersten Geschoss befanden sich hauptsächlich unsere großen Schlafzimmer und zusätzlich noch ein Gästezimmer und unter dem Dach lag noch ein Gemeinschaftsraum, den wahrscheinlich Leonard oft nutzte um mit seinen Freunden abzuhängen. Naja ein riesiges Haus halt, wie man es sich vorstellt.

Es war bereits Mittag. Ich hatte so lange meinen Rundgang gemacht, dass ich gar nicht gemerkt hatte das es bereits Mittag war. Schnell lief ich in die Küche schnappte mir einen Apfel, lief dann in mein Zimmer und schnappte mir meine Sportsachen. Im Sportraum angekommen, setzt ich mir meine großen Kopfhörer aus und machte mir die Musik auf voller Lautstärke an.

Ich begann zu tanzen, einfach so, ohne Choreographie oder irgendeinen Zwang. Beim Tanzen konnte ich einfach mal alles um mich herum vergessen. Als ich schließlich zum letzten Ton des Liedes in einem Spagat endete, schaute ich zur Tür, in der Michael stand und mir Lächelnd zuschaute. Zaghaft lächelte ich zurück stand auf und setzte meinen. Kopfhörer ab. "Hey", begrüßte ich ihn.

"Also Sabine hat mir ja erzählt, dass du gerne Sport machst. Aber das das du so Tanzen kannst, damit hätte ich nicht gerechnet. Du kannst nächstes Mal auch gerne die Musik laut anmachen. Frag einfach Leo ob er dir behilflich ist." "Okay Danke", erwiderte ich nur und war mir vom ersten Moment an sicher, dass ich gerne auf seine Hilfe verzichten konnte.

"Na gut. Ich werde dich dann mal wieder allein lassen. Aber sag mir Bescheid wenn du noch irgendwas benötigst."Er drehte sich um und war kurz davor zu gehen, als ich mich schnell entschied meine Gelegenheit zu nutzen und ihn zu fragen. "Ähm eine Sache gäbe es da." Michael drehte sich noch einmal um. "Ja?" "Wäre es möglich eine Poldancestange zu bekommen?" fragte ich fast lautlos. Michaels Augen wurden groß. "Eine Poledancestange?" "Ja ich wollte das schon immer mal probieren und es heißt es sei gut fürs Selbstbewusstsein. Aber du musst nicht", setzte ich noch an doch Michael winkte ab.

"Ich schaue mal was sich da machen lässt."

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