Kapitel 15

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(überarbeitet)

POV Clara.

Ich verbrachte den Rest des Tages noch mit Tanzen und Sachen in meinem Zimmer einräumen. Gegen 18:00 Uhr wurde ich dann von Jasmin zum Essen gerufen. Diesmal saß auch Leonard mit am Tisch, beachtete mich aber nicht sonderlich, was mir ganz gut passte. So konnte ich mir schon mal überlegen, wie ich mich nachher am Besten zur Arbeit aufmachte, ohne das Michael oder Leonard nachfragten. Ich war mir nämlich nicht sicher, ob auch sie mir die Nummer mit dem Restaurant und dem immer wieder länger Arbeiten abkaufen würden.

Ich würde also einfach meiner Mom erzählen, das ich gekündigt hatte und dann erzählen, das ich ab und zu mal bei Hannah übernachtete.

Fertig gegessen ging ich auf mein Zimmer und packte meine Tasche für die Arbeit. So viel brauchte ich gar nicht da mein Spind auf Arbeit ja auch diverse Outfits enthielt.

Mich herauszuschneiden stellte sich eigentlich als ziemlich einfach heraus.  Da Mom und Michael einen Film schauten und dabei ganz vertieft auf dem Sofa saßen. Hatte ich hier schon mal kein Problem. Sie würden auch nicht auf dem Zimmer nach mir sehen, da ich mich schon früh abgemeldet hatte und gesagt hatte, dass ich früh schlafen gehen wollte. Auch Leonard war nirgends aufzufinden und außerdem konnte es mir eh egal sein was er dachte. Der Weg zur Arbeit stellte sich als relativ einfach heraus. Der Bus den ich nehmen musste, hielt nur eine Querstraße entfernt vom Haus und fuhr direkt bis zum Club.  Innerhalb von 15 Minuten war ich da.

Kaum war ich angekommen wurde ich von Steve in den Arm genommen. "Hey Süße. Können wir nachher nochmal kurz reden wenn du Feierabend hast und ich auch." Ich schaute ihn verwirrt an. "Klar. Ist es irgendwas Ernstes?" Ich kannte Steve jetzt schon seit fast zwei Jahren und wir waren echt gute Freunde geworden. Aber so richtig über Probleme hatten wir noch nie geredet. "Nein es ist nichts Ernstes. Also mach dir keine Sorgen." "Okay", meinte ich nur überlegend und schob mich dann an Steve vorbei in den Club. 

Ich dachte noch kurz darüber nach, was Steve wohl wollte, aber schon bald musste ich auf die Bühne und sobald ich neben der Stange war, waren alle Gedanken egal ob Gut oder Schlecht beiseite geschoben. Nach knapp 1 1/2 Stunden Tanzen machte ich Pause. Ich hatte schon erwartet, dass Steve mich in der Pause erwartete aber dann erinnerte ich mich das wir ja Feierabend gesagt hatte.

Der Abend zog sich noch eine ganze Weile. Irgendwann war es halb Zwei Uhr morgens und die Arbeit war vorbei. Steve wartete bereits vor dem Club auf mich. "Hey na. Und wie war die Arbeit?" "Joa war eigentlich ganz gut. Aber sag mal was gab es denn jetzt?" "Äh ja also eigentlich nichts Besonderes. Ich wollte nur mal fragen ob du Lust hättest mal was privat zu unternehmen. Also als Freunde meine Ich." Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf.  Ich konnte nicht anderes als Lachen. "Mensch Steve ist das dein Ernst? Du machst so ein Drama darum. Klar können wir mal was machen." Erleichtert nickte er.

"Aber Steve. Du kannst mir doch nicht den ganzen Abend so eine Angst machen." "Ja tut mir ja Leid", grinste er mich an. "Du sei mir nicht Böse, aber ich würde gern den Bus schaffen. Also ich kann dir meine Handynummer geben, dann schreiben wir wann wir uns treffen." "Ich muss auch zum Bus. Welchen nimmst du? Den 124?" "Hmm." "Dann können wir das mit der Nummer ja gleich klären."

Quatschend liefen wir zum Bus und unterhielten uns über alles mögliche. Steve holte sich währenddessen eine Zigarette raus und zündete sie sich an. Mir bot er auch eine an und ich nahm dankend an. Ja ich rauchte, aber nur gelegentlich und das nur, wenn ich mit Freunden zusammen bin oder wenn ich Stress hatte. Obwohl das ja immer noch nicht gut für den Körper ist.

Keine Fünf Minuten später kamen wir an der Bushalte Stelle an und fanden dort ein sehr beschäftigtes Pärchen vor. Sie lehnte mit dem Rücken gegen die Wand und er stand vor ihr und fraß sie fast auf. Durch die Dunkelheit war nicht allzu viel zu erkennen, aber ich musste schon zugeben, dass der Junge einen guten Körper hatte.

"Nehmt euch ein Zimmer", meinte Steve zu dem Pärchen und als sie sich voneinander lösten, kam es mir fast wieder hoch. Ich kannte das Mädchen, welches nun zu uns herüber blickte. Sie ging auf meine Schule, aber eigentlich hatte ich nie wirklich viel mit ihr zu tun gehabt. Ich war mir nicht mal sicher, ob sie in meinem Jahrgang war oder ein Jahrgang unter mir. Dann fiel mein Blick auf den Jungen und schnell versteckte ich die Hand mit der Zigarette hinter meinem Rücken.

Es war Leo, welcher mich musterte. "Clarissa?" Steve schaute mich an. "Du kennst den Typen." Warum hatte Steve das gesagt. Andernfalls hätte ich mich vielleicht noch raus reden können. "Ja leider. Wir wohnen seit gestern unter einem Dach."

Plötzlich löste sich Leo von dem Mädchen und trat auf mich zu und zog meine Hand hinter meinem Rücken hervor. "Clarissa du rauchst." "Kann dir doch egal sein. Was geht dich fremdes Elend an." Er reagierte gar nicht auf meine Provokation. " Was wird wohl deine Mami dazu sagen, wenn sie das erfährt."

"Jetzt mach mal halblang", mischte sich jetzt auch Steve ein. "Was fällt dir ein so mir Clara zu reden?" Es sah interessant aus wie sich der 2 Meter Riese vor dem knapp 185 großen Macho aufbaute.

Leo schaute Steve wütend an und dann zu mir. "Komm hau ab, lass Clara zufrieden und nimm dein Spielzeug mit." Damit war für Steve das letzte Wort gesprochen. Leo schaute uns noch einmal Hass erfüllt an bevor er sich dann umdrehte und ohne  sein "Spielzeug" in der Dunkelheit verschwand.

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