Kapitel 20

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(überarbeitet)

Pov Clara:

Nachdem Leonard und Fabian den See verlassen hatten, saßen Steve noch einen Weile dar und starrten auf den See. Zunächst hatte keiner etwas gesagt, bis Steve die Stille brach. "Also stellst du mich zu Hause als deinen Lover vor." Er bekam sich vor Lachen nicht mehr ein. "Das wünscht du dir wohl."

Die Dunkelheit nahte und wie es sich für einen Gentleman gehörte, brachte mich Steve noch nach Hause. Zuhause wurde ich schon von meiner Mom erwartet, die neugierig aus dem Fenster schaute. "Wer war den der gut aussehende Mann?" fragte sie mich. "Das ist Steve. Wir sind nur Freunde." Meinte ich sofort, was Leonard, welcher auch im Wohnzimmer saß, mit einem Schnauben kommentierte. "Ach Clara. Bevor ich es vergesse. Leo feiert am Samstag seinen Geburtstag nach. Es kommen viele Leute aus deiner Schule. Vielleicht hast du ja Lust mit zu feiern oder du quartierst dich bei Hannah ein." Während meine Mom sprach, lag mein Blick bei Leo, welcher starr auf den Fernseher schaute.

"Ich überlege es mir Mom." Ich ging zu ihr herüber und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. "Hab dich lieb." Damit ging ich auf mein Zimmer und machte mich an meine Hausaufgaben. Als ich fast fertig war, wurde meine Tür aufgestoßen und Leo betrat das Zimmer. "Nur damit du es weißt. Du bist nicht eingeladen." "Da hat meine Mom aber gerade was anderes erzählt." Meinte ich stur. Wenn er mich nicht dabei haben wollte, dann würde ich erst recht Zuhause bleiben, mich für diesen Tag auf Arbeit Krank melden und bei der Party dabei sein. "Sabine wird nicht Zuhause sein. Außerdem ist es meine Party und ich entscheide wer kommen darf." "Tja nur zu schade das ich seit Kurzem auch hier wohne." Ich stand auf und ging auf ihn zu. Während ich sprach tippte ich ihm immer wieder mit dem Zeigefinger gegen die Brust. "Mir ist es egal ob ich nicht eingeladen bin. Das war ich, bevor wir zusammen gewohnt haben auch nie. Aber weißt du was. Ich werde meine Pläne fürs Wochenende nicht nach dir richten."

Ich hatte erwartet das er zurückweicht aber er tat es nicht. Er trat sogar noch einen Schritt auf mich zu und sah mir intensiv in die Augen. Ich verlor mich geradezu in seinen Augen. Sein Blick huschte immer wieder kurz zu meinen Lippen und dann wieder zu meinen Augen. Wollte er mich etwa küssen? "Leonard, Larissa ist hier!" Der Schrei meiner Mutter ließ ihn zurückweichen. Er entfernte sich ruckartig von mir, musterte mich noch einmal von oben bis unten und verließ dann das Zimmer so schnell wie er es auch betreten hatte.

Lange machte ich mir keine Gedanken über die Situation gerade eben, denn am Abend durfte ich mir wieder das Gestöhne von Leonard und dieser Bitch anhören, die es miteinander wie die Affen trieben. Ich sollte Alex auch mal hierher einladen und es dann die ganze Nacht mit ihm treiben. Mein Handy vibrierte und ich sah eine Nachricht von Mark. 'Hey Clara. Deine Schicht fällt am Sastag aus. Heute war ganz schön Trubel im Club, und die Handwerker können erst am Samstag anfangen mit der Renovierung. Über Weiteres gebe ich dir Bescheid.' Umso besser, dann stand der Party ja nichts mehr im Weg. Mit Ohrenstöpseln und Musik im Hintergrund schaffte ich es dann irgendwann ein zu schlafen.

Der Freitag in der Schule verlief eigentlich relativ problemlos. Nach einer langweiligen Stunde Geschichte und einer nicht viel besseren Musikstunde, war die Hälfte des Schultages auch schon wieder herum. Der Rest war auch schnell überstanden und ich freute mich schon auf den Sportraum zu Hause.

Ich verschwendete keine Sekunde als ich nach Hause kam und machte mich sofort auf in den Sportraum. Zunächst erwärmte ich meine Muskeln ein wenig mit Yoga und Dehnübungen, bis ich mir irgendwann meine Musik auf die Ohren setzte und zu tanzen begann. Ich beobachte mich dabei im großen Spiegel, bis ich irgendwann an die Stange hinüber ging und dort mit ein paar Übungen weitermachte.

Ich stemmte mich gerade seitlich gegen die Stange, als ich eine Person im Türrahmen bemerkte, welche mich neugierig musterte. Bei genauerem hinsehen erkannte ich Fabian. Sofort brach ich meine Übung ab und setzte die Kopfhörer ab. "Was willst du?" fragte ich ihn sichtlich genervt. "Wow. Ich wusste nicht das du sowas drauf hast." Er zeigte in den Raum, worauf ich nur mit den Schultern zuckte. "Du kannst extrem gut Tanzen und das du an der Stange tanzen kannst, hätte ich auch nicht von dir erwartet." "Und was bringt dir diese Erkenntnis jetzt?" Er trat einen Schritt in den Raum hinein. "Das du noch cooler bist, als ich dachte. Vor 2 Wochen dachte ich noch du wärst der totale Streber, unsportlich, nur aufs lernen fixiert und unsozial, aber in den letzten Wochen hat sich mein Bild von dir komplett geändert." Er lächelte mich aufmunternd an.

"Ähm Danke" Er fing an zu lachen. "Das ist doch nichts wofür du dich bedanken musst. Aber warum ich eigentlich hier bin. Ich hab dich gesucht." "Warum das?" "Also du bist recht herzlich zu der Party morgen eingeladen." Mein Mund klappte auf. "Wirklich?" "Ja wirklich. Leonard hat gesagt wenn ich dich sehe, kann ich dich gerne einladen wenn ich möchte." Fragend sah ich ihn an. "Bist du dir auch sicher, dass er klar bei Verstand war? Gestern hat er mir noch erzählt, dass ich unerwünscht bin." Fabian kratzte sich am Hinterkopf. "Ja also was das angeht, hatte er gestern einfach einen schlechten Tag. Ach und du kannst, wenn du willst, ein oder zwei Freunde mitbringen. Bei der Menge an Leuten, fällt das eh nicht auf."

"Okay ich werde es mir überlegen", meinte ich nur und stand einfach nur im Raum rum. Eigentlich wollte ich ja weiter tanzen, aber nicht vor Fabian. "Würde es dir was ausmache, mich jetzt wieder allein zu lassen?" "Ähm klar. Aber eins noch. Kannst du mir mal Unterricht geben?" Er zeigte auf die Stange und ich musste sofort Lachen. Das würde bestimmt lustig aussehen.

"Okay geht klar."

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