Cry me a River

Kapitel 13 | Der Moment der Ehrlichkeit

Eine ganze Weile redeten River und ich noch, auf der Bank im Park. Nachdem er mich fragte ob wir befreundet sein wollen wusste ich ehrlich gesagt nicht ob ich mich freuen oder wütend sein soll. Als River meinte, dass er ein Teil meines Lebens sein will hat ein Teil in mir ein Funken Hoffnung das er etwas anderes meint. Ich meine er wollte mich ja auch küssen.

Aber dabei gibt es noch Mason, der mich ausgelacht hat. Übertreib doch nicht gleich wieder so, er fand es süß entspann dich. Vielleicht habe ich mal wieder übertrieben, vielleicht auch nicht. Aber Mason allein ist viel netter und River ist einfach das typische Arschloch. Warum ich mich dann zu ihm so hingezogen fühle? Das weiß ich auch nicht.

„Was steht in dem Buch?" fragte mich River und zog mich dadurch aus meinen Gedankengang.

„Nicht so wichtig." antwortete ich stumpf. Ich meine man hat ja gesehen wie Mason darauf reagiert hat, warum solle gerade der Badboy River darauf anders reagieren. Mason fand es immer noch süß. Pff süß.

„Komm schon, wir sind Freunde du kann es mir zeigen." allein das Wort Freunde, es passte überhaupt nicht zu und.

„Es ist etwas sehr persönliches." sagte ich empört. Es geht ihn halt wirklich überhaupt nichts an.

„Okay, zeigst du es mir wenn ich dir was sage, was ich noch nie zuvor jemanden erzählt haben." ich nickte. Jetzt bin ich mal gespannt was der Badboy so raushaut. Vielleicht verkleidet er sich gerne als Mädchen. Klar.

„Es soll eigentlich niemand wissen, da ich dieses Badboy Image habe. Aber ich liebe es für mein Leben gerne zu schreiben. Stell dir mal vor irgendwer bekommt raus das der Badboy Fantasy Romane verfasst. Ich mache das zwar nur aus Spaß aber es bedeutet mir sehr viel." er hatte seinen Kopf auf den Boden gerichtet und seine Augen rollten nach oben zu mir. Ihm ist es peinlich wie süß. Siehst du du bist selber nicht besser.

Lächelnd gab ich ihm mein Buch in die Hand und nickte um zu zeigen das er es lesen kann. Er schaute ein bisschen verwirrt aber schlug dann das Buch auf und fing an zu lesen. Seine ernste Mimik wurde langsam zu einem Lächeln. Ich war unglaublich aufgeregt was er dazu sagen würde.

„Hmpf, Liebesgeschichten also. Ich finde du kannst wunderschön schreiben, die Story ist echt der Wahnsinn." hieß das also das er mich verstand? Ich war auf jeden Fall sehr stolz das er die Geschichte so gut fand.

„Nur leider kann ich dir nicht das geben was du willst, auch wenn ich es wollen würde." flüsterte er. Ich meine diesen Satz gehört zu haben aber sicher bin ich mir da nicht. Aber wahrscheinlich war das nur Wunschdenken, weil River sowas bestimmt nicht sagen würde.

„Was?"

„Ach nichts." Warum ist er manchmal so verdammt komisch. Egal River Taktik.

„Komm schon du kannst es mir sagen, wir sind Freunde." sprach ich und versuchte seine Stimme nachzumachen. Leider hat sich dieser Versuch so kläglich angehört das wir beide anfingen zu lachen.

„Du wirst es schon früh genug erfahren Hope, glaub mir." hauchte er in mein Ohr.

Da er mir nur so eine unbefriedigende Antwort gab beschloss ich nicht mehr mit ihm zu reden.

„Hope?..... Hooooope?" versuchte er mich anzusprechen. Doch ich blieb hart und reagierte nicht.

Plötzlich fing er mich an zu kitzeln und ich lachte laut auf. Ich versuchte nicht zu lachen und mich zu konzentrieren aber es ging kaum. Doch dann bewegten sich meine Mundwickel leicht und schließlich mein ganzer Körper. Ich lachte so laut los und ich schämte mich auch nicht. Ich dachte er würde aufhören doch er machte immer weiter.

„Stopp, lass es." rief ich mit Tränen in den Augen. Warum konnte er so gut kitzeln?Fingerfertigkeit, konntest du auch schonmal selber erleben. Ich habe gerade so Lust auf uns beide...

„Oh ja ich auch." was habe ich das gerade etwa laut gesagt?

„Nein das habe ich nicht gesagt oder." meinte ich erschrocken.

„Doch, lass deinen Gedanken ruhig freien Lauf....Äh oh also ich muss mal kurz auf Toilette." okay. Der erste Teil war schon sehr River like aber der zweite ist schon ziemlich untypisch für ihn, dieses unsichere. Doch bald konnte ich an seine Hose erkennen warum er so schnell wegwollte. Eine nicht gerade kleine Beule zitierte seine Hose.

„River,River, River" murmelte ich vor mich hin.

„Willst du mir etwa dabei behilflich sein?" fragte er. Ich schüttelte nur mit großen Augen den Kopf.

—-

„Soll ich dich nach Hause bringen." fragte mich River als er sich auf seinem Schreibtischstuhl drehte. Nachdem sein kleiner Freund, der eigentlich sehr groß ist beruhigt hatte sind wir zu ihm nach Hause gegangen und haben einen Film geschaut.

Um ehrlich zu sein bin ich froh, dass wir wieder Freunde sind, denn ich habe ihn vermisst. Seine Nähe auch wenn sie mich kaputt macht.

„River ich muss einmal über die Straße laufen." lachte ich.

„Aber vielleicht stolperst du auf den Weg dahin und ich muss dich filmlike auffangen." lachte er. Oh ja, das wäre wirklich schön.

„Danke aber das brauchst du wirklich nicht. Ich bin alt genug glaub mir." sagte ich und stand auf.

„Komm schon ich habe doch wirklich nichts zu tun, tu mir den Gefallen." flehte er

„Na gut. Wenn es dich glücklich macht." stimmte ich ein und wir gingen zusammen zur Garderobe und zogen uns an. Wir gingen zwei Schritte über die Straße und waren schon vor meiner Haustür. Was für ein Dulli. Ich ging eine Stufe hoch, stolperte und landete direkt in seinen Armen, da hat er seinen filmlike Moment und nur wegen meiner tollpatschigkeit. Super gemacht.

„Bist du jetzt glücklich?" fragte ich fordert.

„Nein." antwortete er einsilbig. Was hatte er denn nun schon wieder.

„Ach weißt du, dass mit der Freundschaft kann einfach nicht klappen, wie du merkst wissen wir beide das es einfach nicht geht und da viel mehr ist."

Doch bevor ich etwas dazu sagen konnte wurden wir von meinem Bruder Noah unterbrochen.

„Ey na Bruder was geht? Hope komm schnell bevor die Pizza kalt wird. Bis bald." sagte er und zog mich in das Haus. River und ich guckten uns mit großen Augen und offenem Mund an.Und damit zerstörte er alles, den Moment der Ehrlichkeit.