Sofort stürmten Mum und Dad in mein Zimmer. Dad hatte bereits die Tasche für Feli gepackt und Mum hielt ihre Hand und brachte sie runter. River nahm meine Hand und drückte sie fest, man sah ihm an, dass er noch nicht bereit war Vater zu werden. Ich müsse ihm noch heute oder morgen sagen, dass ich das nicht mit ihm durch machen kann. Ich will ihn, doch nicht sein Leben, dass ist mir klar geworden. Alle stiegen in den großen Bus, den Dad mietete und fuhren los.
Die Fahrt über hatte Feli nur Schmerzen und schrie. Ich sah so viel Angst in ihren Augen, die Angst davor ein Kind auf die Welt zu bringen. River saß mit einem emotionslosen Blick neben mir und drückte meine Hand durchgehend.
„Alles wird gut." flüsterte ich in sein Ohr. Er versuchte daraufhin zu lächeln, doch er scheiterte kläglich.
Als wir im Krankenhaus ankamen eilte sofort Dr. Anderson zu uns. Feli kam auf eine Liege und wurde weggeschafft. Das hieß wohl warten, warten... Eine gute Gelegenheit um mit River zu sprechen. Ich zog an seinem Sweatshirt um ihn in eine der leeren Krankenhaus Gänge zu ziehen.
„River ich weiß nicht ob ich das kann. Alles auf mich nehmen kann, versteh das nicht falsch, ich will dir beistehen doch ich weiß nicht ob ich das kann." beichtete ich ihm. Er nahm mich in eine Umarmung, ich konnte seinen männlichen Duft, seine Wärme und seine Muskeln spüren. Er drückte mich fest an sich, der Gedanke daran, dass ich das nie wieder spüren könne ließ mich eine Träne vergießen.
Ich merkte wie er meinem Ohr näher kam und flüsterte: „Wenn du das nicht willst, musst du es auch nicht. Doch ich weiß nicht ob ich das ohne dich durchstehen kann. Verstehst du mich?! Ich kann das alles nicht! Dieses Kind, den Vater für ihn spielen, dass bin nicht ich! " schrie er am Ende und rannte weg. Aus dem Krankenhaus, irgendwo hin.
Ich wollte ihm nicht folgen, da ich mir lange meine Antwort überlegt hatte. Ich setzte mich neben meinem Dad, da Mum bei Feli war und lehnte mich gegen seine starken Schultern.
„Die Liebe ist nicht immer leicht, mein Kind. Aber wenn du sie einmal gefunden hast, sollte man sie nie wieder loslassen. So wie ich bei deiner Mum." redete er auf mich ein.
Und er hatte Recht, er hatte so unendlich Recht.
Ich rannte los, aus dem unendlichen, kalten Gebäude. Mir wurde klar, dass ich mit ihm das ganze durchstehen müsse. Liebe geht durch dick und dünn. Und es ist schließlich ein Kind, welches auch mein Blut trägt. Auch wenn Feli mir auf die Nerven gehen würde. Manchmal wünsche ich mir sie würde einfach verschwinden.
Ich fand River in einem nahegelegenen Park, wo er auf eine Wand einschlug. Seine Hände waren bereits blutig, genauso wie die Wand. Arme Wand.
„Lass das!" schrie ich bereits von weiter weg.
Ein aggressiver River ging auf mich zu, ich biss mir auf die Lippen, denn er sah so aus als würde er gleich auf mich einschlagen. Ich setzte ein paar Schritte zurück, doch bald traf ich an einen dicken Baum. Er hielt Zentimeter vor mir an. Er hatte wieder das emotionslose Gesicht, welches er hatte als er ein Badboy war. Plötzlich holte er mit der Faust aus, schlug auf den Baum und brüllte.„Was willst du? Mir vielleicht sagen das offiziell Schluss ist?" schrie er schon förmlich.
Ich hatte Tränen in den Augen, warum war er so ein böse. Vielleicht weil du Schluss gemacht hast? Riesen Angst hatte ich vor ihm, sowie er da vor mir stand, mit der blutigen Hand und völlig verändert. Seine harte Schale war wieder da, er war völlig verändert.„Hör auf mich so anzugucken. Verpiss dich! Bevor ich ahrg!!!" schrie er. Ich zuckte zusammen, so aggressiv war er noch nie.Mit gesenktem Kopf ging ich wieder Richtung Krankenhaus.
Kein Blick zurück.
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650 Wörter
Ich weiß das Kapitel ist sehr kurz, doch das übernächste wird dafür ca. 1350 Wörter haben.Danke für die vielen Votes, Reads und lieben Kommentare, das macht mich echt glücklich.❤️❤️❤️❤️
Schönen Abend noch
~Lily
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Cry me a River
RomansFrüher Freundschaft + Abgeschlossen River: „ 16 Uhr bei dir?" Hope: „so wie immer" So endet unser Chat, und alles was danach passiert darf niemand wissen. In der Schule ignorieren wir uns, nach der Schule sind wir ‚Freunde'. Freunde mit gewissen Vo...