Kapitel 41| Ich bin so weit.

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Langsam öffnete ich die Augen und sah mich um. Ich war in einem fremden Zimmer, doch dann fiel es mir ein, der One-Night-Stand. Schmunzelnd schüttelte ich den Kopf und zog mir meine Klamotten an, welche überall im Zimmer verteilt waren. Gestern bin ich mit Lena feiern gewesen und bin dann mit dem Typen mitgegangen. Wenn River seinen Spaß haben darf, darf ich es auch. Aber Sam wartet auf dich.

Als ich mich leise aus der Wohnung geschlichen hatte, lief ich nach Hause. Denn so weit war die Wohnung nicht von mir weg. Nach einem kurzen Fußmarsch, war ich auch schon Zuhause, wo ich von Neptun begrüßt worden war.

"Heilige Scheiße." Fluchte ich, als ich die Unordnung in der Wohnung sah. Zu allem Überfluss bekam ich auch noch eine Nachricht von River, die das ganze nicht wirklich besser machte.

'Aber nur damit du's weißt, du hast uns zerstört. Es lag nicht an mir.' diese Nachricht tat mir im Herzen weh. Und obwohl ich denke ich sei über ihn hinweg tut es weh. Es wird nie wieder ein wir oder uns geben. WIR sind gestorben. Keine neuen, schönen Erinnerungen. Wessen Schuld es war weiß ich nicht wirklich. Ich meine, es sei seine Schuld, da er mir den Dolch ins Herz rammte. Er war so egoistisch und hat, obwohl er unsere Erinnerungen bereits wieder hatte, Schluss gemacht. Er meint es wäre meine Schuld, da ich den Dolch nicht herausgezogen habe. Ich gehe lieber auf Nummer Sicher und lasse den Dolch in meinem Herzen, da ich Angst habe ihn rauszuziehen und zu verbluten. Lieber lebe ich mit dem Schmerzen, auch wenn die Wunde nie verheilen wird. Aber vielleicht ist noch Platz in meinem Herzen, nein da ist ganz sicher Platz. Ich weiß auch für wen.

Kopfschüttelnd räumte ich die Küche auf, ich muss in Zukunft besser auf die beiden aufpassen. Ich habe bloß Glück, dass ich noch nicht so viel in meiner Wohnung stehen habe, jedoch Gardinen die nun leider Gottes zerkratzt sind.  Erschöpft setzte ich mich aufs Sofa und schaltete den Fernseher ein, Netflix n chill mit mir alleine. Mit einem Pedo-Grinsen haute ich mir tonnenweise Chips rein. Das Singel-Leben ist super. Wieviele hatte ich wohl in den letzten paar Monaten, ich kann es nicht zählen. Ich würde mich nicht als Bitch bezeichnen, ich hole bloß alle Jahre nach. 

„Hast du Lust zu feiern?" fragte ich Lena, nachdem ich ihre Nummer gewählt hatte.

„Hol dich in einer Stunde ab." grinsend legte ich mein Handy ab und stieg unter die prasselnde Dusche. Ich liebe das Single-Leben. Nachdem ich mir die Haare geföhnt und mic angezogen hatte lackierte ich mir meine herausgewachsenen Gel-Nägel über. Früher hatte ich keine Probleme das nachmachen zu bezahlen. Nun brauch ich das Geld an anderen Stellen.

Im Club dröhnte der Bass laut, viele Menschen waren hier. Es stank nach Schweiß und Alkohol. Bunte Lichter flackerten auf der Tanzfläche auf tanzende Menschen. Ich liebe es feiern zu gehen, vielleicht liegt es daran, dass ich so gut tanzen kann. Es ist total witzig, wie alle einen verwundert anschauen, obwohl man die Schritte aus dem Ärmel schüttelt. Verträumt sah ich umher, der Joint eben hat ganz schön durchgezogen. Ich bin eigentlich gegen Drogen, aber ich weiß, dass ich das nie mit meinem Partner machen könnte. Mit River jedenfalls nicht.Auf einmal baute sich ein schmächtiger Mann auf, circa Ende zwanzig. Er hatte rotbraune Haare und braune Augen. Dreckig grinste er und kam näher.

„Na süße, warum so alleine hier?" angeekelt sah ich zur Seite, nicht mein Typ und total unsympathisch. Langsam hob ich meine Hand und sah wie ich ein Finger mehr an der Hand hatte, weswegen ich kurz kicherte. Als ich immer noch den Typen neben mir sah hob ich meine Hand um ihn zu symbolisieren, dass er abhauen kann.

„Komm schon kleine." wie ekelhaft er das sagte.

„Piss dich du Kakahaufen." spuckte ich, dass ist nicht mein normaler Ton, aber die Wirkung ließ es zu.

„Nicht so frech!" ich verdrehte die Augen und stand auf, wenn er nicht geht, dann gehe ich. Das stellte sich jedoch als Fehler heraus, weil als ich die Toiletten betreten wollte, drückte er mich fest an die Wand. Ich wollte ihn schlagen, doch er hielt meine Hand auf und küsste mich gewaltsam. Ich fing an zu weinen, da alle Erinnerungen an Mason hochkamen. Ich muss ihn anzeigen gehen. Schnell holte ich aus um zu versuchen ihn in die Weichteile zu treten, doch er wich geschickt aus. Macht er sowas öfters? Fest drückte ich meine Lippen zusammen, um ihn nicht küssen zu müssen. Als er mir gerade unter das Shirt fassen wollte, fiel er zu Boden. Ein geschockter Sam stand vor mir und nahm meine Hand, welche gewaltig zitterte. Ich zitterte. Schnell umarmte ich ihn, ich bin ihm so dankbar.

„Lass uns gehen." flüsterte er und führte mich aus dem Club und hielt mich dabei fest an meiner Tallie fest. Mit einem Handzeichen, winkte er uns ein Taxi herbei. Ich will einfach nur nach Hause.

„Danke." sagte ich ihm, als er mich auf meinem Bett ablegte. Er platzierte noch schnell einen Federleichten Kuss auf meiner Stirn bevor er sich erhob.

„Bleib hier." flüsterte ich und hielt ihn an seinem Arm fest. Erstaunt sah er mich an und nahm dann neben mir im Bett platz. Ich nahm seinen Arm und platzierte ihn an meinem Bauch, weswegen er sich näher zu mir zog.

„Ich will ein Selbstverteidigungskurs machen." murmelte ich. Es wäre fast die zweite Vergewaltigung geworden, sowas will ich nie wieder erleben. Ich spürte Sam's dominante Aura, die er immer ausstrahlt. Ich spürte Sam's  herben Duft, den er immer hat. Ich spürte Sam's Atem in meinem Nacken, welcher mich mehr als beruhigte. Er ist immer für mich da. Er war schon immer für mich da. Er wird immer für mich da sein. Meine Single-Phase ist vorbei. Wieso sollte ich Single sein, wenn ich meine Liebe gefunden habe? Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm tief in die Augen.

„Ich bin soweit, du musst nicht mehr warten. Ich will mit dir zusammen sein."

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Nach 1000000 Jahren ein Kapitel heheeheheheheh. Nice oder?

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