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"Stehst du auf? Wir müssen bald los.", sprach meine Tante durch die Zummertür. Ich lag in meinem Bett und wollte einfach nur weiterschlafen. Aber nein, ich musste ja arbeiten gehen.
"Ja, mache ich gleich.." Sie öffnete die Tür. "Maus, das hilft dir doch auch nicht hier zu liegen und Trübsal zu blasen." Mary zog mir die Decke von meinem Kopf herunter. "Man Mary! Du weißt wie sehr ich das hasse!" In weniger als einer Sekunde stand ich auf um mich aufzuregen. "Aber es funktioniert doch." Zufrieden lächelnd verließ sie mein Zimmer, was eigentlich nur das Gästezimmer war.
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Ich lief zur Balkontür und öffnete sie. Die Londoner Morgenluft durchströmte das Zimmer. Ich seufzte langsam. Mit schleichenden Schritten ging ich zum Kleiderschrank hinüber und suchte mir Kleidung heraus. Noch ein Mal schaute ich aus dem Fenster um das Wetter einschätzen zu können. "Es wird sowieso wieder regnen... Wie jeden Tag." Dafür, dass es schon Anfang Mai war, regnete es viel zu sehr und es war auch viel zu kalt. Ich legte mir ein hellrotes Sweatshirt und eine meiner grauen Jeans auf die Bettkante. Grau wurde in den letzten Monaten zu meiner Lieblingsfarbe. Naja, so gut wie alles hatte sich verändert, also warum auch nicht meine Lieblingsfarbe?
Mit zwei weichen Handtüchern lief ich nach unten, auf dem Weg zum Bad. John kam mir entgegen und begrüßte mich mit einem müden und dennoch herzlichen "Guten Morgen." Ich schloss die Tür vom Bad von innen ab. Mein erster Blick war meinem Spiegelbild gewidmet. Ich sah schrecklich aus. Verheult, verletzt und einfach zerstört. Mit einem dünnen Kamm durchkämmten ich mein hell-braun gefärbtes Haar.
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Wie jedes Mal, wenn ich duschte, fing ich an zu weinen. Einfach weil ich viel zu oft nachdachte. Eigentlich dachte ich immer nach. Vielleicht ging es mir deshalb so schlecht. Aber leider kann man das Denken nicht abschalten.
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Ich war fertig und begann mich mit dem größeren Handtuch einzuwickeln. "Ich hasse es zu Duschen. Jedes Mal ist mir so kalt als würde ich in der Antarktis stehen. Und das ohne Kleidung.", sprach ich mit mir selber.
Mit dem anderen Handtuch um meine Haare geschlungen lief ich zurück nach oben und zog mich an.
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Mit geglätteten Haaren kam ich in die Küche. "Willst du noch frühstücken?", fragte Mary als ich mich an den Tisch setzte. Ich nickte.
"Hier." Sie reichte mir den Brotkorb. "Danke..", flüsterte ich.
Ich sah wie besorgt sie mich anschaute und abwechselnd zu John rüber sah.
"Wollen wir heute nach der Arbeit shoppen gehen?", fragte sie schließlich. Ich nickte wieder nur.
"Okay mein Schatz." Sie legte ihre Hand auf meine und lächelte liebevoll.
Ich war sehr froh, dass ich bei ihr wohnen konnte. Sie behandelte mich wie ihr eigenes Kind und war immer für mich da.
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Wir kamen bei "Mary's Fashion House" gegen halb neun an. Die ersten Stammkunden warteten schon vor der verschlossenen Tür und grüßten uns freundlich. "Machst du die Schaufensterlichter an und dekorierst die Puppen neu?", fragte sie während sie die Tür aufschloss. "Ja, mache ich."
Heute kam eine neue Kollektion raus, was auch die Warteschlange erklärte.

Ich habe doch gesagt, dass die Geschichte noch nicht Zu Ende ist meine Lieben ❤❤❤
Viel Spaß mit She saw Beauty in his Darkness 2❤

She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt