《18》

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J blieb also tatsächlich direkt bei uns im Geschäft. Dafür, dass er noch nie verkauft hat, schlug er sich relativ gut. Im Gegensatz zu mir.
Durch seine Anwesenheit war ich total unkonzentriert und ständig abgelenkt. Ich war sehr erleichtert, als wir den Laden etwas eher schlossen.
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"Nimmst du mich direkt mit zur Probe?", fragte ich J während wir unsere Jacken anzogen. Mit zusammen gekniffenen Augen sah er mich an. Hatte ich etwas falsches gesagt?
"Heute ist keine Probe. Übermorgen erst."
Ich war verwirrt. Gestern meinte er doch, dass ich gerne um sechs bei Tomo sein kann..
Ich suchte mein Handy auf um meine Gedanken bestätigen zu können.
"J, du hast mir doch gestern noch geschrieben, dass heute Probe ist und, dass ich kommen soll." Ich hielt ihm das Handy vor's Gesicht.
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"Das kann nicht sein. Ich habe dir gestern nach dem Herz nichts mehr geschrieben." Er nahm es mir ab und starrte auf den Bildschirm.
Ich ließ ihn ein paar Minuten lesen.
"Was ist denn jetzt?", fragte ich ungeduldig.
"Das war Laura... Sie ist die einzige Person, die ich kenne die mit einem durchsichtigen Herz schreibt.." Er drückte mir das Handy zurück in meine Hand.
"Wir fahren da jetzt hin und schauen was passiert.", fügte er hinzu.
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Mary kam zu uns. "Hat Laura schon wieder was vor was Anica schaden könnte?" Ich sah sie an. "Psscht. J kennt die Geschichte noch nicht."
Sie entschuldigte sich mit einem Drücken meiner Schulter.
"Bist du damit einverstanden? Dass wir da eben hinfahren?" Ich nickte.
"Klar, du bist ja dabei."
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J wandte sich zu Mary. "Ich bringe sie danach nach Hause."
"Ist gut.. Passt auf euch auf."
"Bis später.", sagte ich und betrat den Gehweg. Die Luft hatte sich abgekühlt und leichter Wind wehte um die Häuser.
"Ich würde sagen, wir machen das so, dass ich ein paar Meter weiter in einer anderen Straße parke und langsam zu dir komme." Ich nickte stumm.
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Wir liefen zu seinem Wagen und stiegen ein. Ich sagte kein Wort, aus Angst was später passieren würde, sollte es wirklich Laura gewesen sein.
Wir hielten an einer Ampel. J schaute zu mir und legte eine Hand auf meine, welche auf meinem Bein ruhte.
"Du brauchst keine Angst haben. Ich bin ja bei dir. Ich lasse dich doch jetzt nicht allein." Ich sah ihn an. Selbst wenn er mich nicht gut kannte konnte er meine Gedanken aus meinem Gesichtsausdruck entnehmen. "Naja.. Nur weiß ich mehr über Laura als du. Sie ist nicht nur das liebe Mädchen mit der man schön einen Kaffee trinken kann.." Durch diesen Satz wurde ich an den Moment erinnert in dem sie mir im Wave a'Lafe mit voller Wucht einen Baseballschläger in den Bauch rammte. Meine Augen füllten sich mit Tränen, weshalb ich auch von J abließ. "Ich weiß.." Schnell zog er seine Hand zurück zum Lenkrad und gab Gas.
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Nach wenigen Minuten kamen wir in einer benachbarten Straße vom Colville Square an. "Ich glaube hier ist gut.", sagte J und schaltete den Motor ab. Wir standen nun kurz vor einem Eckhaus. "Bist du bereit?" J schaute auf seine Armbanduhr. Ich nickte.
"Wenn du mich brauchst, schau einfach hier zur Ecke. Dann sehe ich das und komme.", J lächelte.
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Mit leichten Schritten lief ich in Richtung Tomos Haus. Durch meine Nervosität fing ich an mit meinen Fingern an meiner Jacke herumzuspielen.
Ich schaute auf den Boden.
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Plötzlich griff mir jemand von hinten an meine Schulter. Ich drehte mich um und sah direkt in Lauras Augen.
"Du bist also wirklich gekommen. Du bist und bleibst dumm." Ich schaute sie fragend an. "Ja, denkst du etwa, ich kann mich nicht erinnern? Nur, weil J keine Erinnerung hat, heißt es nicht, dass ich auch keine habe." Sie lachte.
"Ich wusste, dass du dahinter steckst!" Ich zeigte mit dem Zeigefinger auf sie. In mir stieg die Wut. "Da bist du aber weiß Gott nicht schnell drauf gekommen. Wie ich eben gesagt habe. Du bist dumm und bleibst dumm."
Meine Atmung wurde schneller. "Naww. Sie ist wütend. Ich habe dir doch damals gesagt, dass du nicht gut genug für ihn bist." Ich nahm meine Hand zurück.
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"Sag mal hast du sie noch alle? Wir wollten heiraten! Ein Kind bekommen! ES HAT MIR DAS HERZ GEBROCHEN. JEDEN TAG AUF'S NEUE." Erneut füllten sich meine Augen mit Tränen. Laura lachte nur wieder auf. "Und ich habe es verhindert. Ist das nicht to...", ihr Satz wurde unterbrochen, weil sie hinter mich schaute.
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Ich wusste, dass J hinter mir stand. Er legte seine Hand auf meinen Rücken. "Was ist hier los?", fragte er ruhig.
"Ach nichts. Ich habe Anica nur gerade zufällig hier getroffen. Haben uns schön unterhalten." Sie wollte J küssen, er wich jedoch aus.
"Was hast du?"
"Ich lasse mich nicht anlügen." Sie trat einen Schritt zurück. "Bitte?"
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J ließ meinen Rücken los und stellte dich neben mich. "Dann erzähl du mir Mal, was passiert ist." Er sah mich an.
"Erst hat sie mich als dumm betitelt. Sie hat zugegeben, dass sie was mit der Sache zu tun hat, wieso du dich nicht erinnern kannst. Und schließlich hat sie mich daran erinnert, dass ich nicht gut genug für dich bin."
J begann zu lächeln. "Und du glaubst lieber ihr als mir?", fragte Laura nun erstaunt. "Ich dachte, du liebst mich..", urplötzlich sah sie traurig aus. "Natürlich liebe ich dich, aber du hast mich gerade angelogen und wie Anica gerade sagte.. ziemlichen Mist gebaut." Ich musste ihn durch festhalten seines Armes davon abhalten zu ihr zu gehen. Er schaute mich an, doch ich schüttelte den Kopf.
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"In der Zeit in der wir zusammen waren hatte ich jeden Tag Angst davor, du würdest auf sie treffen und ich dich somit langsam aber sicher verlieren..", gab Laura von sich.
"Was hattest du mit ihr vor?" J ignorierte ihre Aussage. "Ich wollte sie einfach loswerden!" Sie schlug sich die Hand vor den Mund. Anscheinend hatte sie sich verplappert. Ich konnte erkennen, dass J sauer wurde. "Ich glaub es nicht! LAURA! Du bist doch bekloppt!" Er atmete tief ein, als würde er mit sich kämpfen. "Mit uns ist es aus. Geh. Ich will dich nie wieder sehen.." Er drehte dich zu mir und schaute mich mit Tränen in den Augen an. Auch, wenn ich glücklich über seine Entscheidung war, brach es mir das Herz ihn so zu sehen. "J, bitte nicht." Er reagierte nicht.
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Laura lief schließlich auf dem Fußweg fort. Mein Blick führte zu J's Gesicht. Dicke Tränen liefen ihm über seine hellen Wangen. Ich war kurz davor auch zu weinen.
"Ach J.." Ich nahm meinen Mut zusammen und wischte die Tränen mit meinen Daumen weg.
"Meinst du es war die richtige Entscheidung?" Er schniefte.
"Ich weiß es nicht, aber Laura, und das sage ich nicht nur, weil du mir unglaublich viel bedeutest, ist nicht die richtige für dich, wenn sie dich belügen und dein Gedächtnis löschen muss, damit du sie liebst."
Er fiel mir um den Hals. Leicht geschockt legte ich meine Arme um ihn. "Danke, dass du für mich da bist."

She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt