《39》

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"Mary?"
Wir liefen in Richtung Küche, doch ich stoppte vor der angelehnten Tür.
"Ich weiß nicht wie ich ihr das beibringen soll..."
Mary saß mit John am Tisch. Er streichelte sanft ihre Hände.
"Du musst es ihr sagen. Nur vom wegschicken nach Deutschland geht es dir auch nicht besser.", sagte John langsam.
"Ja, du hast schon Recht, aber ich möchte nicht, dass Anica miterlebt, was ich vielleicht durchmachen muss.."
Ich schaute zu J, doch er zuckte nur mit den Schultern.
Ich wusste nicht, wovon Mary redete. Ebenso wenig wusste ich, ob ich nachfragen sollte, oder es einfach vergessen sollte.
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"Wenn du möchtest, kann ich es ihr sagen. Vielleicht ist das besser.", schlug John vor.
Ich hörte ein Schluchzen von Mary.
Es musste was ernstes sein. Mary weint selten.
"Wann denn?", sprach sie.
"Kurz bevor sie fliegen."
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Ich klopfte an die Tür.
"Kommt rein.", rief John.
"Mary?"
Auf direktem Wege lief ich zu ihr und setzte mich neben sie.
"Habt ihr euch entschieden?"
Sie wich meinen Blicken aus.
"Ja. Wir wollen heute um halb neun fliegen.", brachte J schneller als ich hervor. "In Ordnung...", Mary räusperte sich, "... Ich geh dann noch schnell eure Sachen waschen, die ihr mitnehmen könnt. Ruft ihr dann schon mal bei Carina an?"
Ohne mir ein mal in die Augen zu schauen, stand sie auf und verschwand im Nebenraum.
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"Was war das denn eben?", fragte ich total perplex.
"Ich weiß es nicht.." J setzte sich auf Marys Stuhl.
"Ich hoffe, es ist nichts allzu schlimmes. Sie gefällt mir gar nicht."
Ich zog das Telefon mit einem Ruck aus der Station heraus und drückte die Telefonnummer auf den Tasten.
Schnell drückte ich noch auf die Lautsprechertaste und wartete.
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Eine gefühlte Ewigkeit ließ sie es klingeln.
"Hallo? Mary?", fragte meine Mutter.
"Ähm.. Nein. Hier... ist Anica..", stammelte ich.
"Oh schön. Wie geht es dir mein Kind?"
Ich blickte zu J bevor ich antwortete.
"Gut. Und dir?"
"Eigentlich kann ich mich nicht beklagen, aber du fehlst mir.. Hat Mary dir gesagt, dass ich möchte, dass du mich besuchen kommst?"
Ich nickte, doch als sie noch einmal nachfragte antwortete ich mir einem knappen "Ja".
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"Ich komme aber nicht allein." Ich schluckte.
"Wenn Mary mit kommen will -..." Ich unterbrach sie. "Nein, Mama... Mary nicht... J kommt mit."
Sie musste sich ein Lachen verkneifen.
"Sicher. Mach das. Wann kommt ihr denn?"
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Am liebsten hätte ich einfach aufgelegt und nie wieder ein Wort mit ihr geredet, doch ich hatte J bei mir und wusste, dass er bleiben würde.
"Der Flug geht um halb neun."
"Soll ich dich.. ähm... euch abholen?"
Ich krallte meine Finger in die Tischdecke.
"Nein. Wir nehmen uns ein Taxi oder fahren mit der Bahn. Bis dann."
Ohne auf eine Antwort zu warten legte ich auf.
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"Sie denkt du bist verrückt.", gab J von sich.
"Ja.. mag sein. Aber du bist hier und das ist mir momentan am wichtigsten. So lange ich weiß, dass du da bist, ist der Rest auch nicht so schlimm."
Er lächelte.
Mary kam mit einem großen Wäschekorb aus dem Nebenzimmer.
"Lass mich das tragen." J sprang auf um ihr zu helfen.
"Danke mein Lieber."
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt