《12》

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Mary sah mich an. "Was war das denn eben? Und wieso hast du geweint?"
Ich zog meine Jacke aus und hängte sie an die Garderobe.
John kam zu uns. "Was ist denn mit dir passiert?", fragte er erschrocken.
Ich trat in die Küche und setzte mich.
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Aylin kam dazu. "Erzähl."
"J.. er spielt in einer verdammten Band.. Er ist dort Sänger.. Ich komme nicht mehr klar. Gibt es etwas perfekteres als einen J der singen kann? Ich glaube nicht."
Ich stützte meine Ellenbogen am Tisch ab.
"Ich bin dabei mich mit jemanden zu befreunden der eigentlich mein Verlobte ist. Ich habe ihn gerade geküsst.." Mary und John sahen sich an. Und auch Aylin sah erstaunt aus. "Ist das jetzt gut oder schlecht?", fragte John.
"Ich habe keine Ahnung. Ich weiß nicht was ich machen soll. Er scheint Laura echt zu lieben.. Ich werde nie an ihn rankommen. Anica bleibt also für immer in der Friendzone."
John setzte sich und legte seinen Arm um mich. "Wir sind für dich da. Egal was passiert."
Ich umarmte ihn. "Danke."
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Wir verließen die Küche und gingen getrennte Wege.
In meinem Zimmer angekommen öffnete ich zuerst die Balkontür, um frische Luft herein zu lassen.
Ich seufzte. Mein Handy lag in meiner Tasche und schien durchgehend zu vibrieren.
Also nahm ich es heraus und sah, dass J mir ungefähr zwanzig Audio-Dateien gesendet hatte.
Ich öffnete eine.
Mein Mund formte sich zu einem Lächeln.
Es waren seine eigenen Lieder.
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Einerseits mache es mich verrückt, andererseits war ich glücklich seine Stimme nun wann immer ich wollte hören zu können.
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Schnell erstellte ich eine Playlist.
"Oh Mann J..", flüsterte ich.
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Mit einem Mal kam mir eine Idee in den Sinn.
"Wie wäre es, wenn ich unsere Geschichte in ein Buch schreibe und ihm somit überlasse, ob er es wissen will und wie viel."
Wie immer führte ich ein Selbstgespräch.
Ich schnappte mir ein leeres dünnes Buch. Außerdem nahm ich mir mein alles Tagebuch zur Hand.
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Immer wenn ich mich nicht mehr genau an eine Situation erinnern konnte, schaute ich hinein, in der Hoffnung dort mehr zu finden.
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Spät in der Nacht war ich an dem Punkt wo Laura mir ins Spiel kam und das Buch schon fast voll war.
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Ich öffnete den Chat von J und mir.
"Hallo J.. erst mal Danke für die Lieder. Ich habe mich sehr gefreut.
Ich habe für dich unsere Geschichte in ein Buch geschrieben.. Jedenfalls bis zu einem bestimmten Punkt. Du kannst es also lesen wenn du willst, oder wenn nicht, dann nicht.
Ich hoffe es ist in Ordnung.", diktierte ich mir selber.
Schnell drückte ich auf absenden.
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Mit stark klopfendem Herzen legte ich mein Handy beiseite.
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Ich stand auf und lief zu einem Regal in dem eine kleine Kiste mit Fotos lag.
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Mir blieb ein Kloß im Hals stecken als ich die Fotos durchschaute.
Viele waren vom Besuch in New York. Mein Herz zersprang, denn J sah unglaublich glücklich aus.
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Ich wählte ein paar aus und legte sie hinten in das Buch.
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Als mein Handy vibrierte schrie ich vor Schreck kurz auf.
Mit leicht zitternden Händen nahm ich es in die Hand.
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"Das habe ich doch gerne gemacht.
Die Idee mit dem Buch ist sehr gut. Dann kann ich immer je nach Bedarf selber lesen.
Hast du was dagegen, wenn ich es morgen abhole, oder wir uns irgendwo treffen?"
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Ich legte mir ein Kissen ins Gesicht und schrie kurz vor Freude hinein.
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Er wollte sich wieder mit mir treffen.
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"Nein ganz und gar nicht. Ich kann morgen aber erst nach der Arbeit. Vielleicht holst du mich um halb sieben dort ab?", schrieb ich.
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Ich ließ Laura komplett außer Acht. Immerhin war er nur ihr Freund, weil er sich nicht erinnern konnte.
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"Wohin muss ich dann?" Zum Glück lehnte er nicht ab.
"45 Kensington Park Road...
Gute Nacht J.. es ist schon spät."
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Hallo meine Lieben, ich kann euch ein Lied nur so ans Herz legen.
"Bracelet" von Lauv.
Ich habe es schon mehrfach in die Box oben gepackt
Es passt einfach so gut in die Situation der Geschichte.
Hört mal rein
Eure Anica ❤

She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt