《15》

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"Oh Gott! Was war ich denn für ein Idiot?" J schlug sich die Hand vor den Kopf.
Er nahm meinen fragenden Blick wahr und fuhr fort: "Ich bin gerade bei der Stelle, wo du mit David geredet hast und ich direkt ausgerastet bin, ohne überhaupt zu wissen, was da los war." Er schämte sich sichtlich für seine Taten.
"Naja.. Die Vergangenheit kann man nich mehr ändern.." J schüttelte den Kopf. "Leider nicht. Aber ich bin hier in London so glücklich geworden, dass ich mir nicht vorstellen kann jemals wieder zu.. töten.." Mein Schluck heißer Tee blieb mir im Halse stecken. Das war sicher eine Anspielung auf Laura.
Es ist schon komisch wie ein einziger Satz des Menschen den man liebt, die komplette Welt zerstören kann.
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Ich lächelte erzwungen. "Naja.. wegen meiner Band alleine schon..", fügte er hinzu. "Das ist gelogen, aber danke."
J rührte hektisch in seinem Tee herum. "Habe ich David umgebracht?", fragte er schließlich. "Nein, zum Glück nicht."
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Nach einer weiteren Stunde im Mike's, bezahlten wir. "Getrennt oder zusammen?", fragte der Kellner. "Zusammen.", antwortete J schnell.
'Oh ja.. Zusammen klingt gut..', träumte ich. Mit einem Lächeln bedankte ich mich bei ihm.
"Lass uns gehen.", sagte J, legte um mich mal wieder komplett zu verwirren, seinen Arm um meine Schultern. "Ich bring dich nach Hause." Ich wusste gar nicht, dass er mit dem Auto da war. "Danke."
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Die Fahrt über sagten wir nicht viel. Ich versuchte mich darauf zu konzentrieren, dass J mich nicht liebt und ich somit einen Gang runter schalten sollte. Ich beobachtete die Menschen die auf den Gehwegen spazierten. Wenn die nur wüssten, was ich gerade durchmachte.
Ich erkannte die Straßenschilder und bemerkte, dass wir bald da waren. Ich wollte J nicht verlassen, weil ich nicht wusste, wann ich ihn wiedersehen würde.
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Ich schaute zu ihm. Er sah vertieft auf den Straßenverkehr. "Alles in Ordnung?", fragte er. Ein eindeutiges Zeichen dafür, dass ich starrte. Ich räusperte mich. "Ja.." Innerlich zeigte ich mir einen Vogel. 'Gott, wie peinlich..' Schnell schaute ich wieder aus dem Fenster.
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Wir kamen bei Mary's Haus an. J parkte auf einem richtigen Parkplatz. Vielleicht wollte er sich wieder wie am vorherigen Tag verabschieden. Wir steigen aus. "Dürfte ich eventuell noch mit zu euch rein kommen?"
Was war denn nur los mit ihm?
"Ja klar." Ich kramte meinen Schlüssel hervor und öffnete die Haustür. Aus der Küche konnte ich Stimmen wahrnehmen. "Anica ist da.", sagte John. "Dann können wir auch gleich essen.", antwortete Mary.
J tippte mich an. "Wenn es nicht passt, fahre ich wieder." Ich schüttelte den Kopf. "Nein. Warte mal kurz." Ich musste nicht in die Küche laufen, da Mary uns schon im Flur entgegen kam. "Ach, hallo J." Sie schaute mich an. "Willst du mit uns essen?" Genau das wollte ich hören.
So schüchtern wie nie zuvor nickte er. "Wenn es keine Umstände macht, gerne."
Mary winkte uns in die Küche. Schnell hängten wir unsere Jacken auf und liefen ihr nach.
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Ich habe lange nicht so glücklich zu Abend gegessen, wie an diesem Tag. J sah mich sehr oft an und lächelte, sobald mein Blick seinen traf.
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"Ich möchte nicht unhöflich sein, aber ich muss jetzt nach Hause. J schob seinen Stuhl nach hinten um aufstehen zu können. "Alles gut. Hat uns gefreut, dass du da warst. Kannst du gerne öfter machen, wenn du möchtest.", John lächelte.
J nickte und verließ die Küche. Ich war natürlich ebenfalls aufgestanden, um ihn zur Tür zu bringen.
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"War echt schön heute." J legte eine Hand an die Türklinke. "Ja finde ich auch.." Er löste seine Hand wieder, damit er mich umarmen konnte.
Ich fühlte mich unendlich geborgen in seinen starken und schützenden Armen. Am liebsten hätte ich in diesem Moment die Zeit angehalten.
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J löste sich von mir. "Wir sehen uns. Bis bald." Mit diesen Worten verließ er unser Haus.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt