《8》

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Ich öffnete sie. Es war tatsächlich Laura, die in der Tür stand. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Ich starrte sie an. Mit einem mal fing ich einfach an zu lachen.
In dem Moment konnte ich nichts anderes machen. Meine Gedanken setzten aus.
"Was gibt es denn da zu lachen?", fragte sie.
Ich stand auf und verließ das Haus und setzte mich auf den steinernen Zaun.
Ich war nicht wütend. Ich war einfach nur enttäuscht.
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Normalerweise wäre ich durchgedreht, allein schon weil ich den Blitz in mir trug. Doch irgendwie war es nicht so.
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J kam zu mir nach draußen und stellte sich vor mich. "Was ist denn los? Kennst du Laura?", fragte er besorgt. "Hm.. Ja.. Aber ihr seid höchstwahrscheinlich ein Paar und ich will euch das nicht versauen." Er schaute mich nur an. "Wie gesagt.. Eigentlich wollte ich dich neu kennen lernen um dir gewisse Entscheidungen nicht abzunehmen, aber wenn ich dir das erzähle, was ich weiß und woher ich sie kenne, dann bringt sie mich um und du glaubst es mir nicht."
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Er drehte sich um und setzte sich neben mich auf die kalten Steine.
"Es tut mir leid, wenn es dir weh tut.. Das  wollte ich nicht.." Ich nickte. "Woher sollst du auch wissen, dass es mir weh tun würde? Du kennst mich nicht.." Ich schaute auf seine Hände. Wie gerne hätte ich nun meine in seine gelegt.
"Also.. Ich hole Aylin und dann gehen wir..", sagte ich und stand auf.
"Ähm... hattest du nicht bis eben noch einen lilanen Haaransatz?"
"Das kommt bestimmt vom Licht.. Es sieht immer anders aus. Je nachdem von wo es kommt." Ich öffnete die Haustür, die einen Spalt offen stand. "Aylin... Kommst Du?" Ich trat in den Flur. Auch Aylin stand schon und reichte mir meine Jacke.
"Du.. Anica.. Du hast wieder deine normale Haarfarbe.. Ich glaube du solltest dich ganz schnell hinlegen. Du bist total blass.."
Das konnte nicht sein. Habe ich meinen Blitz verloren?
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Mir wurde schwarz vor Augen. Aylin stütze mich ab und lief mit mir zurück ins Wohnzimmer. "Aylin.. Jetzt habe ich noch weniger von J.. Noch weniger." Mit diesen Worten wurde ich endgültig ohnmächtig.
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Ich öffnete meine Augen und setze mich auf. J und Aylin saßen neben mir auf Küchenstühlen. "Bleib liegen. Du warst eine halbe Stunde ohnmächtig.", sagte J ruhig und legte eine Hand auf meine Schulter. Ich folgte seinen Worten. "J...", brachte ich hervor. Er lächelte zart. "Brauchst du etwas?" Ich nickte. Aylin sah mich an und wusste anscheinend was ich antworten wollte, da sprang sie für mich ein. "Ich denke ein Glas Wasser könnte nicht schaden." J stand auf.
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Als er aus dem Zimmer war, lehnte Aylin sich vor. "Du kannst ihm nicht einfach sagen, dass du ihn brauchst.. Er kennt dich nicht." Ich reagierte nicht darauf. Stattdessen dachte ich an die Zeit in New York im Herbst letzten Jahres.
"Aylin, ich vermisse ihn so." Ich brach in Tränen aus. "Ich meine er ist so nah bei mir und doch so fern. Ich halte das nicht aus." Meine Augen brannten. "Jetzt habe ich nicht mal mehr den Blitz. Was habe ich denn noch von ihm? Nur noch Erinnerungen die irgendwann auch verschwimmen." Die Tränen liefen meine Wangen herunter.
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J betrat das Wohnzimmer und reichte mir das Glas. "Danke."
Er sagte nichts dazu, dass ich weinte. Seine Hand platzierte er wieder auf meiner Schulter und streichelte sie leicht. "Ich habe mit Laura geredet.. Sie hat kein Problem damit, wenn ich mich mit dir anfreunde.."
Ich legte meine Hand auf seine.
"Dann machen wir das so.."
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt