《42》

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Ich starrte aus dem Flugzeugfenster auf die winzig kleine Landschaft. Sie wurde nur durch die Lichter am Boden sichtbar.
Es war bereits eine Stunde vergangen, wir befanden uns wieder in Deutschland.
22.30 Uhr.
Mein Blick führte zu meinem Handy in der Hoffnung keine schlechte Nachricht von Mary oder John bekommen zu haben.
"Entspann' dich.", sagte J leise.
Ich drehte das Handy wieder um.
"Wie denn?"
"Vertrau einfach darauf, dass alles gut wird."
Ich nickte um einem Konflikt aus dem Weg zu gehen und lehnte mich nach hinten.
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Vor den Türen des Hamburger Flughafens fiel ich Aylin unbewusst weinend in die Arme.
"Danke, dass du uns holst."
"Das mache ich gerne. Kommt. Es ist spät."
J öffnete den Kofferraum eines dunkelblauen Autos welches ich nicht kannte.
"Ist das deins?", fragte ich Aylin und stieg hinter ihr ein.
"Ja, ich hab es mir letzten Monat gekauft."
"Sieht chic aus.", sagte J und setzte sich direkt neben mich, auf den mittleren Platz.
"Ja, ich weiß.", sie lachte kurz auf, dann startete sie den Motor, schaltete angenehme, ruhige Musik an und fuhr los.
Ich schaute ins dunkle Nichts und meine Lider wurden schwerer.
"Komm her.", flüsterte J und zog mich leicht in Richtung seiner Schulter.
"Danke."
Ich legte meine Haare aus dem Weg, platzierte meinen Kopf auf seiner starken Schulter und legte meine rechte Hand in seine.
Ich spürte, wie er mir einen Kuss auf den Scheitel gab. Ich liebte ihn unheimlich.
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Trotz meiner immer schlimmer werdenden Müdigkeit konnte ich keine Ruhe finden. Immer wieder schreckte ich hoch.
"Wir sind gleich da.", informierte Aylin von vorn.
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Tatsächlich mussten wir nur noch ein paar mal abbiegen, an einigen Ampeln stehen bleiben und dann bogen wir in meine Straße ein.
Sofort war ich wacher und löste mich von J.
"Ich hab Angst.", gab ich zu.
"Wir sind bei dir. Ich bleibe auch, wenn du willst und lege mich unten auf die Couch."
Aylin schaute mich im Rückspiegel an.
"Das wäre sehr lieb von dir."
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Ich kramte in meiner Handtasche nach dem Haustürschlüssel den Mary mir mitgegeben hat.
"Okay. Alles wird gut.", sagte ich vor mich hin.
Ich drehte den Schlüssel zwei mal nach rechts, die Tür ging auf.
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Zuhause.
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Mein direkter Weg führte mich zu meinem Zimmer. J lief mir nach.
Nur Aylin blieb unten. Wahrscheinlich um nach meiner Mutter zu schauen.
Vielleicht hatte ich Glück und sie war gar nicht zuhause.
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"Oh mein.. Gott..", stammelte ich und betrat das Zimmer.
Es sah so aus als hätte ich es nie verlassen. Als wäre ich nie weg gewesen.
Alles war aufgeräumt, sogar Staub wurde gewischt.
Ich plumpste auf mein Bett.
"Immerhin kann ich mich erinnern." Er setzte sich ebenfalls.
"Immerhin..", wiederholte er.
"Schätzchen?", dröhnte es von unten.
"Du bist da!", ich konnte meine Mutter die Treppe hochkommen hören.
Sie steckte ihren Kopf durch den Türrahmen und schien fast ohnmächtig zu werden als sie J entdeckte.
"Du.. Es..", sie holte tief Luft, ".. Du hast es dir also nicht ausgedacht?"
Ich stand auf.
"Nein. Warum sollte ich auch?!"
Trotz dieser komischen Reaktion ihrerseits umarmte ich sie und war ein Stück weit glücklicher, denn ich war wieder Zuhause.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt