《23》

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Anica's Sicht
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Als wäre ich in Watte gepackt, wachte ich mit einem warmen Gefühl auf.
Irgendetwas war anders
Langsam öffnete ich meine Augen.
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Sie füllten sich mit Tränen. J lag neben mir und schlief seelenruhig. Noch nie in meinem Leben hatte ich etwas so schönes gesehen. Ich stützte mich auf meinem Arm ab, damit ich ihn besser erkennen konnte. Mit meiner anderen, freien, Hand fuhr ich leicht über sein leuchtend grünes Haar.
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"Ach J.. Wenn es doch nur immer so sein könnte. Ich wache neben dir auf und sehe das was ich am liebsten habe zuerst. Stell es dir doch nur mal vor.. Stell dir vor es wäre wie früher.." Ich seufzte. Lauter als geplant.
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J zuckte kurz und öffnete schließlich auch seine Augen. Schnell nahm ich meine Hand von seinem Kopf.
Er lächelte leicht und streckte sich, wodurch sein Shirt etwas nach oben rutschte. Ich wollte nicht, aber ich musste hinsehen.
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Sein Lächeln wurde breiter.
"Sei froh, dass ich bei dir geblieben bin.", gab er von sich.
"Habe ich etwas anderes gesagt?" Zurück in meiner Schlafposition, schaute ich an die Decke.
"J.. Ich habe was ganz komisches geträumt.. Naja gut.. Komisch nicht wirklich. Ich habe von unserer ersten Begegnung geträumt."
Nun schien er hellwach zu sein.
"Ich muss dir auch eben was erzählen.. Kurz nachdem du eingeschlafen bist, hast du meine Hand zu dir gezogen und kurz bevor ich deine Wange berühren konnte, hatte ich so etwas ähnliches wie in einem Traum. Zuerst hat es kurz zwischen uns.. wortwörtlich gefunkt und dann sah ich es. Jedenfalls... Ich weiß wieder genau was bei unserer ersten Begegnung passierte.", er atmete tief durch.
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Wie von einer Tarantel gestochen, sprang ich vom Bett auf. "Heißt das, dass deine Erinnerungen auch komplett zurück kommen können?" Ich lief von Kommode zu Bett und wieder zurück. Wie so oft in letzter Zeit, weinte ich.
J stand ebenfalls auf und kam auf mich zu.
"Das weiß ich nicht. Aber was ich weiß, ist, dass ich dich damals wegen deinen Augen nicht umbringen konnte. Sie haben etwas an sich, was mich fasziniert." Während er das aussprach, legte er seine rechte Hand unter mein Kinn und hob meinen Kopf somit leicht an, um sich ein Bild von meinen Augen machen zu können.
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Alles in mir wollte ihn küssen, ihn umarmen und ihm nahe sein, aber mein Magen zog sich zusammen, bei dem Gedanken an seine Reaktion.
"J.. Ich.." Er schaute mir noch immer in die Augen. Es machte mich ganz wirr. Lange hätte ich es nicht mehr ausgehalten.
"Alles wird gut. Glaub mir." Seine Stimme war noch tiefer als sonst und er kam mir noch näher.
Ich stieß gegen die Kommode hinter mir.
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Ich konnte mittlerweile seinen Atem an meiner Haut spüren.
Mir wurde schwindelig bei dem Gedanken daran, wie nah er mir war.
"Darf ich?", fragte er nun.
Ich wusste nicht, was er meinte, ich nickte.
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Mein Puls stieg in weniger als einer Sekunde so hoch an, dass ich drohte ohnmächtig zu werden.
Sanft drückte er mir einen Kuss auf die Lippen. Ich explodierte.
Er nahm seine Hand von meinem Kinn weg und legte sie an meine Wange.
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Ich wusste nicht, ob es real oder ein Traum war.
Lange Zeit hatte ich mich nicht mehr so gefühlt: Komplett.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt