《29》

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Ich konnte nicht glauben was J mir gesagt hatte. Laura wünschte uns alles Gute. Dass ich diesen Satz jemals hörte, hätte ich nie gedacht. J sah mich an.
"Wie geht es dir damit?", fragte ich, trotz der Tatsache, dass ich Angst auf seine Antwort hatte.
"Es ist ein bisschen komisch, aber ich werde mich daran gewöhnen."
Ich nickte. So lange waren sie ja schließlich auch nicht zusammen gewesen. Höchstens ein halbes Jahr. "Das denke ich auch."
Er begann zu lächeln.
"Was hat sie dir denn noch gesagt?"; ich war zu neugierig, bemerkte ich selber in dem Moment.
"Sie hat nur gesagt, dass sie wahrscheinlich umziehen wird um von vorn anfangen zu können. Sie hat mir noch einen Haustürschlüssel gegeben, damit ich den Rest meiner Sachen holen kann."
Ein, nein mindestens hundert Steine fielen mir vom Herzen. Sollte Laura wirklich umziehen, war die Wahrscheinlichkeit nicht sehr hoch, dass wir sie noch einmal wieder gesehen hätten.
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Tyler kam mit unseren Getränken und stellte sie behutsam vor uns auf den Tisch. "Danke.", sagte ich und hängte den Teebeutel in das kochende Wasser.
"Das einzige Problem was ich jetzt noch habe ist, dass ich  nicht weiß wohin mit meinen Sachen. Es dauert hier in London ewig, bis man eine Wohnung findet, geschweige denn ein Haus."
Er rührte in seinem Tee herum.
"Ach, mach dir darum keine Gedanken. Mary findet bestimmt einen Weg. Du kannst deine Sachen bei uns unterbringen, da bin ich mir sicher."
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"Was haben wir jetzt vor?", fragte J als wir das Café verließen.
"Wie wäre es, wenn wir für Mary und John was kochen, damit sie direkt essen können, wenn sie nach Hause kommen?"
Bloß keine Langeweile aufkommen lassen.
"Das klingt gut. Was schwebt dir so vor?", er schien sehr interessiert gewesen zu sein, was mir gefiel.
"Vielleicht wäre etwas Deutsches mal was. Mary kommt ja ursprünglich so wie wir aus Deutschland."
Auf was für Ideen ich kam.
"Hat sie irgendein Lieblingsgericht, was sie hier nicht so schnell bekommt?"
Ich überlegte kurz.
"Ich glaube sie liebt Nudelauflauf. Weißt du?"
J nickte.
"Danke für den Vorschlag." ich drückte ihm einen schnellen Kuss auf die Wange. 
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Kurzer Hand liefen wir in einen Supermarkt um alle möglichen Zutaten zu kaufen.
"Willst du die Nudeln selber machen?", fragte J und griff zu einer Tüte Mehl. Ich schaute ihn an.
"Wo kommen heute nur die guten Ideen aus dir her?"
Er kniff mir in die Seite.
"Sei nicht so frech." Ich musste schmunzeln. "Pack schon ein."
Ich hielt ihm den Einkaufskorb entgegen. J legte vorsichtshalber drei Packungen Mehl hinein.
"Das wird sowas von gut.", dachte ich vor mich hin, während ich zu dem Gemüse lief. J wich mir nicht von der Seite.  Seitdem wir nun gezwungenermaßen zusammen wohnten hatte ich ein komisches, ungewohntes Gefühl in mir, so als hätte ich alles was ich brauchte.
Ich glaubte endlich wieder zu Hause zu sein.
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Zurück in der Campden Hill Road angekommen, fing ich direkt an das Essen vorzubereiten. Wir hatten etwas getrödelt, waren noch in ein paar Kleidungs- und Musikläden, weshalb es schon halb drei war. Da ich die Nudeln selber machen wollte, musste ich schon eineinhalb Stunden bevor der Auflauf in den Ofen kommen sollte, anfangen den Teig zuzubereiten.
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So glücklich wie in diesen Augenblicken hatte ich noch nie gekocht. Und all das lag nur an ihm.
J.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt