《35》

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Ich schnallte mich ab und öffnete die Tür. Mit langsamen Schritten näherten wir uns der Kneipe.
"Oh Mann...", flüsterte ich leise. Ich wollte da nicht rein. Auf gar keinen Fall. Aber leider blieb mir nichts anderes übrig.
"Alles gut?"
J nahm meine Hand und zog mich zu sich.
"Ja, klar." Ich zwang mich zu einem Lächeln.
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Mary lief voran und öffnete die schwere Holztür.
Alles in mir weigerte sich, über die Schwelle zu treten.
Mit pochendem Herzen trat ich in den warmen Raum. "Wo könnten wir uns denn mal hinsetzen?", fragte John.
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"Bloß nicht an die Bar.."
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"Da hinten ist doch ein schöner Platz.", Mary zeigte auf einen Tisch in der linken Ecke.
Ich schaute mich um und erkannte eine Kellnerin, die die Theke abwischte.
Es war Valeria.
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Sie war diejenige, die versuchte mich vom Trinken abzuhalten, obwohl sie dadurch Verluste machte.
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Valeria blickte auf. Ein kleines Lächeln zuckte über ihre Lippen.
Ich lächelte zurück, schüttelte jedoch leicht den Kopf, damit sie nicht zu uns kam. Sie verstand, nickte und putzte weiter.
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Wir ließen uns auf der Eckbank nieder und zogen unsere Jacken aus.
"Was möchtet ihr denn trinken?", fragte Mary und rieb sich ihre Hände.
"Ich denke, ich nehme ein schönes Bier.", antwortete John.
J nickte zustimmend. "Das find ich gut. Ich nehme auch eins."
"Dann muss ich mich ja wohl anschließen. Und du? Was möchtest du?", fragte Mary an mich gerichtet.
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Ich blinzelte mehrmals. "Ich nehme nur eine Cola."
Ein Kellner kam zu uns und nahm die Bestellung auf.
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Während wir warteten schaute ich mich im Raum um.
Nichts hatte sich verändert.
Hätte ich J nicht wahrhaftig neben mir, hätte man denken können, es wäre wie vorher.
Mein Blick blieb wieder an Valeria hängen.
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"Ich komme sofort wieder." Ich ließ Js Hand los und lief auf die Theke zu.
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J's Sicht
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Anica stand auf und lief schnurstracks zur Bar.
"Was macht sie denn da?", fragte ich die anderen beiden.
"Ich habe nicht die geringste Ahnung.", antwortete Mary.
Auch John zucktemit den Schultern.
Anica setzte sich auf einen Hocker und fing an sich mit einer Kellnerin zu unterhalten.
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Anicas Sicht
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Ich suchte mir einen freien Hocker und setzte mich.
Direkt vor Valeria.
"Hey.", sagte ich leise.
"Anica. Ich hätte nicht damit gerechnet dich jemals wieder zu sehen." Sie legte ihren Lappen bei Seite.
"Ich wollte auch eigentlich nie wieder kommen. Das habe ich mir geschworen, aber meine Tante wollte unbedingt herkommen." Ich zeichnete mit meinen Fingern in ein paar Tropfen herum.
"Wissen sie mittlerweile davon?"
Ich schüttelte den Kopf.
"Nein, und ich werde dafür sorgen, dass das nie passiert. Sie dürfen es nicht erfahren. Niemals." Ich schaute hinter Valeria in ein Regal.
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Da stand es, das Teufelszeug.
Für einige Sekunden schloss ich meine Augen und erinnerte mich an die Zeit zurück.
Es war grausam und ich bin für jeden Tag dankbar an dem ich nicht herkam, um mich fast zu Tode zu saufen.
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"Ist der grünhaarige der Grund warum du immer hier warst?" Valeria lehnte sich etwas vor.
"Ja."
"Dann hoffe ich, dass er den ganzen Stress wert ist." Sie lächelte liebevoll. "Ich muss jetzt weiter arbeiten. Was hälst du davon, wenn ich dir meine Nummer gebe und wir mal zusammen einen Kaffee trinken gehen?"
Ich nickte. "Gerne."
Valeria riss ein Stück ihres Blockes ab, schrieb ihre Nummer darauf und drückte es mir in die Hand.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt