《32》

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"Was habt ihr heute gemacht, außer so wunderbar für mich gekocht?", fragte Mary und lächelte zart.
J antwortete an meiner Stelle.
"Wir haben einen Spaziergang gemacht, sind Tee trinken gegangen.. und haben Laura getroffen.."
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Er wusste nicht, dass Mary immer gerne alles wissen wollte, erzählte aber weiter: "Sie hat mir gesagt, dass sie mir.. und Anica alles Gute wünscht. Ich weiß nicht woher der Sinneswandel auf einmal kommt, aber ich denke ihr tut es leid, was sie damals getan hat."
Mary nickte.
"Das klingt sehr gut. Eigentlich hätten wir sie anzeigen müssen. Immerhin warst du doch schwanger, nicht wahr?"
Sie sah mich an und räusperte sich. "Mary, es ist ein Jahr bestimmt schon her und außerdem weiß ich nicht, ob ich wirklich schwanger war.."
Meinem Gesichtsausdruckes zur Folge, begriff Mary, dass ich nicht gerne darüber redete.
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Es tat weh. Auf verschiedenste Arten und Weisen. Einmal, weil ich eben nicht wusste, ob ich schwanger war oder nicht.
Ein anderes mal, weil ich Laura vertraute, als all das geschah.
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J holte mich mit einer Berührung aus meinen Gedanken zurück in die Realität.
Er legte eine seiner Hände auf meine rechte.
"Zum Glück ist das jetzt vorbei. Wir können von vorne anfangen. Noch jemandem aus meiner Familie wird sie nicht weh tun. Dafür sorge ich schon."
Ich hatte das Gefühl, seine Körperwärme ginge direkt in mich über.
Er sagte Familie. Seine Familie.
Ich wusste nicht, ob ich träumte, oder es Wirklichkeit gewesen war.
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"Ich mache den Rest.", sagte Mary, die hinter mir stand und ihre Hände auf meinen Schultern platzierte. Ich war dabei das dreckige Geschirr vom Abendessen abzuwaschen.
"Oh, nein. Lass mich das noch schnell zuende machen. Setz dich ruhig hin." Mit einer Kopfbewegung deutete ich in Richtung Wohnzimmer.
Mary sah mich eindringlich an.
"Ich glaube du solltest mir das überlassen."
Sie zeigte auf die Küchentür.
Ich legte den Teller und Lappen beiseite, trat einen Schritt nach links und schaute aus dem Spalt.
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J stand mit John im Flur. Sie unterhielten sich.
Über was konnte ich nicht verstehen. "Geh zu ihm.", sagte Mary liebevoll.
"Ihr habt doch nun gerade wieder zu einander gefunden. Du musst das ausnutzen."
Ich nickte und machte die Tür extra langsam auf, damit sie etwas knarrte.
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J blickte auf. Er begann sofort zu lächeln. "Hey..", sagte John. "Mary wollte mich unbedingt ablösen.."
Ich stellte mich direkt neben J und legte meinen Arm auf seine Schulter.
"Ja, so ist sie eben." John zwinkerte.
Ich wandte mich zu J. "Du wolltest doch noch mit mir reden?"
Er nickte.
"Ja.. Lass uns hoch gehen."
"Wir sehen uns morgen, oder?", fragte John und lief schon in Richtung Wohnzimmer. "Mhm.", antwortete ich.
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"Dann komm auch."
Ein wenig schreckte ich zusammen, weil ich ganz in Gedanken versunken daran gedacht hatte, was er mir sagen wollte, sobald wir mein Zimmer betreten hätten.
J stand auf der Mitte der Treppe und starrte mich an.
Schnell lief ich die paar Stufen zu ihm hoch und lief an ihm vorbei. Natürlich nicht ohne ihn ein bisschen zu schubsen.
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She saw Beauty in his Darkness 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt