Jimin P.o.V.
Noch immer lag ich in meinem Bett, mein Kopf in das Kissen gedrückt. "Immer mache ich alles kaputt...", redete ich mir immer wieder selbst ein.
Vor noch ein paar Wochen ging es mir gut. Ich war ein fröhlicher, kleiner Optimist. Doch das hatte sich alles mit einem Ruck geändert, meine Noten wurden etwas schlechter und meine Mutter immer strenger, bis sie mir sogar das Tanzen verbieten wollte.
Und warum wurden sie schlechter? Ich wusste es nicht genau, aber es hing bestimmt damit zusammen, dass ich stundenlang in meinem Bett saß oder auch in der Schule und nur an eins denken konnte.
Den Jungen, wessen Schwester ich aus Spaß angeschrieben hatte. Welcher mich eigentlich nur loshaben wollte, doch daraus irgendwie eine Freundschaft entstanden ist. Ich wusste nicht, ob er es auch so sieht. Wahrscheinlich war es für ihn nur ein Zeitvertreib mit mir zu schreiben, er hatte schließlich viele Freunde. Ich zwar auch, aber die ließ ich in letzter Zeit eher schleifen.
Auch wenn ich so offen und fröhlich rüberkam, ich verschwieg Yoongi so einiges, verbarg meine schlechten Gefühle und wollte ihn nicht mit so etwas belasten. Den wahren Grund, warum ich mit diesem Jungen geschlafen hatte, meine familiären Probleme, mein aktueller Zustand. Und das waren lange nicht alle Geheimnisse...
Meine Mom hatte immer öfter Wutausbrüche und manchmal schlug sie mich sogar, sie hatte die Trennung meines Vaters, welche über ein halbes Jahr her war, wohl noch immer nicht verkraftet.
Diese ganzen Sorgen und Gefühle plagten mich, doch sobald ich sah, dass ich eine Nachricht von ihm erhielt, war alles wie vergessen. Und jetzt hatte ich es zerstört.
Wie ich alles zerstörte. Meine Freundschaften, die Beziehung zu meiner Mutter, meine Zukunftsaussichten und die Beziehung zu meinem Internetfreund. Und wieder könnte ich mich selbst schlagen. Ich wusste genau, dass er für mich schon länger nicht mehr nur ein Internetfreund war.
Mein Handy vibrierte. Schnell nahm ich es und weitete hoffnunfsvoll meine Augen. Doch es war keine Nachricht von Yoongi.
_____
Taemin: Ey, vergess das Geld morgen nicht
Taemin: Du weißt, was wir sonst machen👅
Du: Jaja, ich vergesse es schon nicht...
Taemin: Gut. Bis morgen.
Du: Bis morgen..
_____
Seufzend stand ich auf und wischte mir über mein nasses Gesicht. Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits fast 19.00 Uhr war. Prüfend schaute ich aus meiner Zimmertür. Es war still im Haus.
Ich schnappte mir meine gepackte Trainingstasche und schlich zur Haustür. Vorsichtig öffnete ich diese und sobald ich über die Schwelle getreten war, rannte ich los. Es war mindestens eine Woche her, seitdem ich das letzte Mal getanzt bin. Früher war ich mindestens jeden zweiten Tag tanzen, meistens nach der Schule.
Doch ich war mir sicher, dass abends nicht so viel los war.
Als ich schwer atmend bei dem Gebäude ankam, holte ich erst einmal tief Luft und beruhigte mich etwas. Dann trat ich ein. Ich ging den üblichen Weg durch das Studio bis ich an einer Tür angelangte. Ich öffnete sie und musste lächeln, als ich meinen so gewohnten Lieblingsort vor mir sah. Der mittelgroße Raum mit einer Spiegelwand und Lautsprechern in der Ecke.
Ich schmiss meine Tasche an die Wand, begab mich zu der Anlage und legte einfach irgendeine CD ein. Dann begab ich mich zur Mitte des Raumes und begann, mich zu dehnen, während die Musik die Stille im Raum verschluckte.
Als ich gedehnt war, begab ich mich wieder in Richtung der Lautsprecher, um ein anderes Lied einzulegen. Doch dann hörte ich ein Geräusch. Das Öffnen einer Tür. Ich drehte meinen Kopf in die Richtung und schaute etwas überrascht zu dem Jungen, welcher den Raum betrat.
Als er seine Tasche hinlegte, schien er mich auch bemerkt zu haben und grinste mich an. "Was machst du denn so spät noch hier, Jimin?", fragte er. Ich wurde etwas nervös. "I-ich... hatte heute nachmittag keine Zeit", log ich und drehte mich wieder der Anlage zu, um auf play zu drücken.
Ich wollte einfach ungestört tanzen. Warum musste er jetzt unbedingt kommen...?
"Tanz' ruhig, ChimChim, ich schaue dir gerne zu", meinte er und trat von hinten etwas näher an mich heran. Ich stand etwas verspannt da und beobachtete ihn durch den großen Spiegel vor mir. Auch sein Blick war nach vorne in den Spiegel gerichtet und er legte seine Hände in meine Hüften, als er direkt hinter mir stand.
Ich schluckte und biss auf meine Unterlippe. "Ich... würde jetzt gerne alleine tanzen", murmelte ich unsicher und senkte meinen Blick etwas. Ich wurde noch nervöser unter seinen Händen, welche auf meiner Taille lagen.
"Wie wäre es mit Paartanz?", raunte er in mein Ohr, sodass dieses genauso wie mein Kopf rot anliefen. "N-nein, lass mal...", stotterte ich und begann schon leicht zu zittern. "Ach, hab dich doch nicht immer so", beschwerte er sich und drehte mich in seinen Armen um, sodass ich ihn anschauen musste.
Ängstlich erwiderte ich seinen durchdringenden Blick, indem ich meinen Kopf anhob.
"Ich weiß doch, dass du es auch willst..."
_____
830
DU LIEST GERADE
I Know Your Brother || Yoonmin || Jimin schreibt...
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Texting • Story • Yoonmin Er hatte mich mehr oder weniger zufällig angeschrieben, eher um mich loszuwerden. Und trotzdem hatten wir begonnen, weiter miteinander zu schreiben, uns wichtig zu werden. Ja, er wurde mir wichtig, sehr soga...