Jimin P.o.V.
Abrupt blieb ich stehen, Yoongi drehte sich verwirrt zu mir. "Hey, was ist-" Ich sah kurz zu ihm hoch. "Warte hier, ich komme gleich wieder!", und damit rannte ich schnell auf eine der Buden zu, bahnte mir irgendwie einen Weg durch die Menschen.
Als ich außer Sichtweite und dem Gedränge war wurde ich auch schon on einer kräftigen Hand hinter eine der aufgestellten Buden gezogen und gegen die Holzwand gepresst. "Sag mal, denkst du, ich bin dumm?", zischte der Junge mit feurigen Augen. "I-ich kann das echt erklären...", stotterte ich, während ich versuchte, seinen Griff um meinen Oberarm zu lockern.
"Ich habe dir gesagt, du sollst mir alles erzählen, man. Du sollst das tun, was ich dir sage und erlaube! Und du bist verdammt nochmal mit Chanyeol zusammen, verstanden?!" Mit weiten Augen starrte ich ihn an. Mein Körper fing unkontrolliert an, zu zittern. "T-Taemin, so ist das nicht! Er ist nur ein Freund, wirklich!" Skeptisch zog der Blondhaarige seine Augenbrauen zusammen.
"Du hast keine verdammten Freunde mehr, deswegen bist du doch zu mir angelaufen gekommen! Du bist ein egoistisches Arschloch geworden, niemand wollte hr mit dir zu tun haben!", empört schnaubte er auf. "J-ja schon, aber ihn kenne ich noch nicht so lange... bitte, er-" "Vergiss es, Park. Niemand würde freiwillig ohne Hintergedanken mit dir befreundet sein wollen! Also halte dich gefälligst von ihm fern! Wenn so etwas noch einmal passiert, dann... du kennst die Konsequenzen!" Eindringlich starrte er mich an, mir blieb nichts anderes übrig, als vorsichtig zu nicken, bis er endlich seine Hand vob mir nahm und einen Schritt zurück ging.
"W-was soll ich ihm denn sagen?", fragte ich kleinlaut, meine Stimme fing an, zu zittern. Unbeeindruckt musterte er mich. "Was weiß ich? Bei deinen anderen Freunden hast du es doch auch geschafft, sie abzuwimmeln. Egal wie, breche den Kontakt ab und jetzt verpiss dich", damit schubste er mich unsanft wieder um die Ecke auf den Menschenpulk zu.
Ich blieb noch für ein paar Sekunden stehen, um meine Tränen zu unterdrücken, dann drängte ich mich durch die vielen Personen zurück auf die andere Seite des Weges. Schon von etwas weiterem konnte ich den schwarzhaarigen Jungen auf einem Geländer sitztend sehen.
So gerne ich jetzt gelächelt hätte, so gerne ich mich über die Wärme, welche mich umspielte, gefreut hätte. Ich konnte nicht, die Wärme wurde zu Brennen, die Schmetterlinge zu Düsenjets, welche durch meinen Bauch rammten und mein Lächeln somit zum brechen brachten.
Als er mich erkannte, kam er sofort auf mich zu. "Hey, was war denn los?", fragte Yoongi und schaute mich besorgt an. Taemin hatte Recht gehabt damit, dass ich alle meine Freunde vernachlässigt und sie somit verloren hatte. Ich kannte dieses Gefühl beinahe gar nicht mehr. Dass sich wirklich jemand um mich sorgte, sich für mein Wohlergehen interessierte. Chanyeol war der einzige, welcher ansatzweise in diese Richtung ging, doch auch bei ihm ging es meist nach seinen Anweisungen. Ich musste fröhlich sein, wenn er es wollte, ihn immer küssen wollen, mich um ihn sorgen, um ihn kümmern, ich war unwichtig. Nicht einmal meine Tränen, welche ich des öfteren in seiner Nähe vergoss, schienen ihn zu interessieren oder gar aufzufallen. Und was bekam ich davon? Richtig, meine erfüllte Aufgabe mit Taemin, ein sich schuldig und unrein fühlendes Herz und noch mehr Probleme und Selbstzweifel.
Ich hatte so jemanden wie Yoongi doch nicht mal ansatzweise verdient. Ob er mich überhaupt mochte? Bestimmt kam ich ihm auch viel zu eingebildet herüber und rein aus Nettigkeit gab er sich noch immer mit mir ab.
"I-ich glaube, es wäre besser, wenn ich jetzt gehe", meinte ich, während ich seinem Blick auswich. Innerlich streubte sich alles gegen meine Aussage, doch mein Kopf und meine Schuldgefühle versicherten mir, dass es das richtige war.
"Was?" Verwirrt starrte er mich an. "Es tut mir Leid...", murmelte ich. "Jimin, was ist los?", er wurde etwas lauter, doch ich senkte meinen Blick nur noch mehr, wieder im Kampf mit den Tränen. Ich würde den Kampf aber nicht verlieren, ich musste wenigstens einmal stark bleiben! "Ich... das geht einfach nicht!", noch ein letztes mal schaute ich auf in seine wunderschönen Augen, in sein helles Gesicht, in die Verwirrung welche darauf geschrieben war.
Dann drehte ich mich um und verschwand wieder in der Menschenmasse. Doch diesmal, ohne ihm zu sagen, dass er hier auf mich warten sollte. Diesmal ohne, dass er mir einfach vertraute und auf meine Rückkehr warten würde.
Diesmal wissend, dass ich gerade alles, was ich in den letzten Wochen aufgebaut hatte, zerstört hatte. Alles, was mir in letzter Zeit noch Kraft gegeben hatte, mich irgendwie glücklich machen konnte. Die Person, die einzige, welche mir wohl wichtiger als ich selbst geworden war, stehen gelassen und enttäuscht hatte.
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788Taemin ist ja echt ein netter Typ :p
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I Know Your Brother || Yoonmin || Jimin schreibt...
Fanfiction[ABGESCHLOSSEN] Texting • Story • Yoonmin Er hatte mich mehr oder weniger zufällig angeschrieben, eher um mich loszuwerden. Und trotzdem hatten wir begonnen, weiter miteinander zu schreiben, uns wichtig zu werden. Ja, er wurde mir wichtig, sehr soga...