Chapter 56

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(Jimin P.o.V.)

Yoongi hatte es irgendwie geschafft, mich zu überreden, mit zu ihm zu kommen, wo er mich direkt in sein Zimmer geschoben hatte und nun erwartungsvoll falschrum auf seinem Schreibtischstuhl vor mir saß. "Warum bist du nicht an dein Handy gegangen?", fragte er erneut, während sein Blick auf mir lag. Ich versuchte diesem auszuweichen und drückte meine Fäuste neben mir immer wieder in die Matratze seines Bettes.
"Taemin...", brachte ich nur heraus, die ganzen Wörter und Erklärungen in meinem Kopf waren wirr und ich konnte keine ganzen Sätze herausbringen. "Was hat der schon wieder gemacht?", knurrte Yoongi plötzlich, ich konnte seine Wut deutlich heraus hören. "I-ich habe die ganze Sache mit ihm ja abgebrochen... ich wusste, dass er so viel gegen mich in der Hand hat, aber... ich konnte das einfach nicht mehr...", meine Stimme zitterte und mein Blick starrte geradeaus auf die Rollen des Stuhles, auf welchem Yoongi vor mir saß.
"Aber was hat das damit zu tun?", Yoongi schien noch genauso verwirrt von der ganzen Situation zu sein. Endlich sah ich auf, direkt in seine Augen, welche nachdenklich abgewandt waren doch nun sofort meinen Blick erwiderten. "Ich habe etliche Nachrichten von unbekannten Nummern, du kannst dir doch denken, von welchen Leuten die sind und was da drin steht!", krächzte ich halb verzweifelt und legte dann mein Gesicht in die abgestützen Hände.
"S-sorry...", murmelte ich, als sich mein Puls und meine Stimme wieder beruhigt hatte.
"Deshalb auch die Sache mit Chanyeol...", meinte Yoongi nach einer Weile und diesmal war ich derjenige, welcher verwirrt aufsah. "Deshalb hat er davon gewusst", erläuterte der Schwarzhaarige seine Aussage, worauf ich langsam nickte. "Woher weißt du das?"

Yoongi warf mir einen 'ist-das-dein-Ernst-Blick' zu und seufzte dann auf. "Ich sehe dieses A- ihn jeden Tag in der Schule, schon vergessen?"
"Habt ihr darüber geredet?", fragte ich direkt, weitete meine Augen gespannt, bis er nickte. "Was hat er gesagt?", meine Stimme wurde lauter und schneller, die Neugierde und Angst plagte mich. Yoongi musterte mein Gesicht kurz bedacht, senkte dann seinen Blick leicht. "Nicht... so wichtig", brummte er und ich beließ es wohl oder übel dabei, indem ich ebenfalls meinen Blick zu meinen Händen im Schoß senkte.

"Versprichst du mir, dass du in Zukunft erreichbar sein wirst?", begann Yoongi nach einer unangenehm langen Pause wieder und ich biss unsicher auf meine Unterlippe, sah zu ihm auf. Er streckte seine Hand zu mir aus und schaute mich abwartend an. "Gib mir dein Handy." Unsicher tat ich, was er verlangte und beobachtete, wie er darauf herumtippte. "Y-Yoongi...?" Er schenkte mir keine Aufmerksamkeit, schaute konzentriert auf den Bildschirm. Hin und wieder verzog sich sein Gesichtsausdruck, seine Augen wurden größer oder sein Mund klappte ein Stück auf, doch er fing sich ziemlich schnell wieder.

"So", gab er nach einiger Zeit von sich und ich starrte ihn noch immer unsicher an, als er mir mein Smartphone wieder reichte und ein leichtes Lächeln aufsetzte. "Sollte vorerst kein Problem mehr sein." Einen Moment blieb mein Blick noch an seinen hochgezogenen Mundwinkeln hängen, dann richtete ich ihn auf das Teil in meiner Hand und schaltete es ein. Tatsächlich wurden nun nicht mehr die vielen Nachrichten auf dem Sperrbildschirm angezeigt und nachdem ich es öffnete, erkannte ich, dass Yoongi all die Nachrichten und unbekannten Nummern blockiert und gelöscht hatte.

"D-danke", stammelte ich und schaute wieder auf, diesmal war sein Lächeln noch breiter, sodass man leicht seine Zähne sehen konnte. Eine angenehme Wärme überkam mich und ich konnte nicht anders, als ihm ein Lächeln zurückzugeben und nach dem Schreibtischstuhl zu fassen und ihn zu mir zu ziehen. "Du bist der Beste", hauchte ich, ehe ich meinen Kopf noch ein klein wenig nach vorne streckte und meine Lippen auf die seinen drückte. Überrascht stockte Yoongi für einen Moment, erwiderte den vorsichtigen Kuss dann jedoch, was mein Herz wieder zum Rasen brachte.

Durch das Klopfen an der Tür fuhren wir auseinander und Yoongi rollte ein Stück zurück. "Es gibt Essen", murmelte nur eine hohe Stimme, doch als die zwei genauso schmalen und dunklen Augen wie Yoongi's mich erfassten, weiteten diese sich überrascht. Aber anstatt mich zu fragen, was ich um alles in der Welt wieder hier machte, änderte sich der erschrockene Gesichtsausdruck und mit einem breiten Grinsen sah Minah zu ihrem großen Bruder, welcher daraufhin nur ebenso grinsend die Augen verdrehte. "Also kommt bitte trotzdem", sagte Minah noch, ehe sie Yoongi zu zwinkerte und das Zimmer verließ. Verwirrt schaute ich zu dem Schwarzhaarigen, welcher sich in seinem Drehstuhl wieder zu mir drehte. "Dieses Mädchen...", grinste er und fuhr sich durch die Haare. Schüchtern lächelte ich zurück, spürte noch immer ein leichtes Kribbeln auf meinen Lippen. "Wäre sie nicht deine Schwester, wäre ich glatt schon eifersüchtig geworden", nuschelte ich grinsend. Yoongi zog schief grinsend die Augenbraue nach oben und biss sich extra verführerisch auf die Unterlippe, was mich rot werden ließ.

"Komm, wir sollten nach unten gehen", versuchte ich mich aus der peinlichen Situation zu retten und stand auf. "Jimin." Ich drehte mich fragend zu ihm, wärend er aufstand und zu mir zu der noch geschlossenen Zimmertür kam. "Versprich mir, dass du mich nie wieder einfach so verlässt, verstanden?", seine Stimme war leise doch bestimmt und brachte mich erneut zum Lächeln. "Das klang kitschig, aber ich verspreche es. Tut mir Leid..." Ich senkte meinen Blick etwas. "Ich dachte nur-"
"Dass du nicht gut für mich bist blabla, ja ich weiß", unterbrach mich Yoongi genervt und boxte mir auf den Oberarm. "Essen, Idiot." Grinsend sah ich ihm hinterher, als er sein Zimmer verließ. Da war er wieder, der alte Yoongi.

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I Know Your Brother  || Yoonmin ||  Jimin schreibt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt