Minah P.o.V.
"Joonie", ich hielt ihn schnell am Ärmel fest, bevor er Jin in's Wohnzimmer folgen konnte. Sein fragender Blick ließ mich ihm deuten, sich wieder zu setzen. "Was zur Hölle hast du mit Jin gemacht? Er ist so abgelenkt, dass er nicht mal..."
"Das mit Jimin und Yoongi mitkriegt?", vervollständigte er meinen Satz, worauf ich seufzend nickte. Ein verträumtes Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Mein Baby lässt sich also wirklich allein durch meine Anwesenheit so verwirren", meinte er belustigt. "Gut erkannt, Sherlock. Aber das ist eigentlich gar nicht er. Er war im Stalking eigentlich noch schlimmer und penetranter als ich."
Als ich Namjoons leicht verstörten Blick bemerkte, lachte ich auf, "keine Angst, nur innerhalb der Familie."
"Weißt du, was mit den zweien los ist?", sprach Namjoon wieder das eigentliche Thema an. Ich biss mir leicht auf die Lippe, "Nicht direkt..."
Namjoon nickte, beließ es zum Glück dabei, wobei er sowieso keine Zeit mehr zum antworten gehabt hätte, da ein "Joonie, kommst du endlich kuscheln?", aus dem Hintergrund kam.
Namjoon schüttelte entschuldigend den Kopf und machte sich grinsend auf in die Richtung der Couch.Da ich nichts besseres zu tun hatte, folgte auch ich ihm, ließ mich auf einen Sessel nieder und beobachtete schmunzelnd, wie Jin Namjoon gar nicht erst die Möglichkeit gab, sich hinzusetzen sondern ihn direkt in seine Arme zog und seine Stirn von hinten auf die Schulter seines Freundes legte. "Prinzessin", schnurrte Namjoon, worauf Jin seinen Kopf anhob und verliebt in die Augen Namjoon's schaute, ehe dieser ihm einen leichten Kuss gab.
"Ich bin noch nicht 18! Geschweige denn 16!", warf ich schnell ein, da ich mir weitere Szenen doch ersparen wollte. Seokjin warf mir einen erschrockenen und finsteren Blick zu, Namjoon behielt sein typisches Grinsen.
"Machen wir einen Familien-Filmeabend?", fragte Jin dann und seine Mine erhellte sich wieder, er schaute mit großen Augen zwischen uns beiden hin und her. "Kitschig, so mit kuscheln und Popcorn?", fragte Namjoon belustigt, doch da sein Freund nur aufgeregt nickte, gab er lachend nach und lehnte sich nach hinten an Seokjin's Brust. "Solange es nicht Titanic ist", seufzte ich und stand auf, in der Hoffnung, einen Film aussuchen zu dürfen, was mir auch gewährt wurde.
Trotz Namjoon's gequälter Ablehnung schauten wir nun seit etwa einer halben Stunde den zweiten Teil von Tribute von Panem. "So etwas kann man sich doch nicht freiwillig geben", hatte Namjoon anfangs genervt genuschelt, doch dafür, dass er so abgeneigt gewesen war, wirkte er jetzt ziemlich gebannt von dem Film. Kichernd warf ich den beiden immer wieder einen Blick zu, wobei mir auffiel, dass sie vom sitzen immer weiter nach unten rutschten und schließlich auf der Couch lagen, Jin's Arme noch immer fest um Namjoon's Oberkörper geschlungen.
Ein leises Räuspern ließ mich meinen Blick wieder von den beiden abwenden und an dem Bildschirm vorbei in das nur schwach beleuchtete Zimmer schweifen. Dort zeichnete sich eine dunkle Silhouette ab, welche ich nun abwartend ansah.
"K-kann ich vielleicht zu euch?", konnte man eine hohe, schüchterne Stimme vernehmen, worauf ich warm lächeln musste. "Komm her", forderte ich ihn auf und klopfte auf meinen Schoß. Da er nun regungslos dastand, stand ich lachend auf und quetschte mich neben Jin und Namjoon, worauf er sich langsam zu dem von mir verlassenen Sessel bewegte. "Danke.""Du musst nicht so schüchtern sein", flüsterte ich, während ich mich über die Armlehne zu ihm herüber lehnte, sodass er mich trotz des Filmes gut verstehen konnte. "Was ist los?"
Vorsichtig schaute er auf, seine braunen Augen schimmerten leicht und auch sein restliches Gesicht wurde von dem Bildschirm angestrahlt. Seine schönen großen Augen fesselten mich, er wirkte einerseits älter und beschützend auf mich, andererseits so nett und vorsichtig. Ich würde fast schon unschuldig sagen. Gerade war ich ihm ziemlich nahe, weshalb mir neue Details auffielen.
"Habe ich etwas im Gesicht?", etwas unsicher zog er die Augenbrauen nach oben und schaffte es zu einem wagen Lächeln. "N-nein, sorry", bestätigte ich schnell und wendete meinen Blick von seinen Augen ab, ließ ihn dennoch an seinem Gesicht haften und interessiert über seine Nase wandern, bis zu seinen Lippen. Als er ein zweites mal mein Starren bemerkte, schoss mein Kopf in Richtung des flackernden Bildschirmes und ich starrte angestrengt darauf, meine Hände nervös zu Fäusten ballend."Geht es dir gut?", flüsterte Jimin besorgt, auch Namjoon warf mir einen kurzen genervten Blick zu, da er anscheinend doch sehr in den 'nervigen Langweilerfilm' vertieft war. "J-ja, alles gut", bestätigte ich schnell.
"Jimin", durchbrach plötzlich Jin unser Gespräch, "sag mal...", ich bemerkte, wie Jimin sich leicht verspannte und seine Haltung aufrechter wurde, "warum bist du eigentlich hier? Also, nicht dass ich mich-"
"Ja, schon gut, ich verstehe, was du meinst", unterbrach ihn der Angesprochene, ich warf ihm einen Seitenblick zu, seine Hand grub sich fest in die Sessellehne. "I-ich... habe da ein paar familiäre Probleme, und Yoongi war so nett, mir anzubieten, für ein paar Tage zu ihm zu kommen." Erstaunt über die schnelle Erklärung, welche meiner Vermutung nach nicht ganz der Wahrheit entsprach, schlich ein kleines Grinsen auf mein Gesicht."Achso, das tut mir leid. Du kannst gerne so lange hier bleiben-"
"Jaja, das weiß er doch, Jin", unterbrach ich meinen Bruder diesmal und stand auf, "ich glaube wir sollten mal nach Yoongi sehen." Auffordernd sah ich zu Jimin, welcher nach ein paar Sekunden zu verstehen schien und sich auch erhob. "Aber der Film-", wollte Jin sich beschweren, doch wurde erneut unterbrochen. "Wenn ihr nicht gleich alle leise seid, muss ich alles nochmal von vorne ansehen!", rief Namjoon, was uns zum verstummen brachte.Ich zog Jimin hinter mir her aus dem Wohnzimmer, schloss die Tür hinter uns. "Warum bist du wirklich hier?", fragte ich direkt gezielt, versuchte mich auf das wesentliche zu konzentrieren und mich nicht von seinen nervös miteinander spielenden Händen oder den verwuschelten Haaren, welche ihm teilweise über die Augen fielen ablenken zu lassen.
Er pustete sich einige Strähnen aus der Stirn, drehte sich dabei prüfend um, ob uns jemand hören konnte. Dann legte er seine Aufmerksamkeit wieder auf mich. "Du lässt mich echt nicht in Ruhe, oder?" Ich schüttelte den Kopf. "Und ich muss dir sowieso wieder die Wahrheit sagen?" Ich nickte.
"Aber du behältst es auch für dich?"
Wieder ein Nicken meinerseits, ein Seufzen aus seiner Richtung."Mein Ex", gab er dann zu, fuhr sich durch die Haare, sodass sie wieder anders angeordnet waren, sein Gesicht etwas mehr zeigten. Ich nickte abwartend, ob noch etwas kommt. "Das verstehst du noch nicht. Da gab es eben Probleme und... ich will nicht wirklich darüber reden."
"Und deine Sachen? Sind die zu Hause?"
Jimin's Augen weiteten sich leicht, er sah mir in die Augen, als hätte ich ihm gerade mein schlimmstes Geheimnis erzählt. "Bei ihm", hauchte er fast schon tonlos, warf dann den Kopf in den Nacken und drehte sich auf die Seite, um sich gegen die Wand zu lehnen.Verboten gut sah er geradeaus, es würde mich wundern, wenn Yoongi nicht etwas an ihm gefunden hätte. "Kannst du sie holen?"
"Spinnst du?", entgeistert sah er mich an, "Taemin und er machen Hackfleisch aus mir!" Diesmal schlug er seine Hönde verzweifelt vor das Gesicht. "Taemin?", wiederholte ich skeptisch, meine Arme verschränkend. "Ich gehe jetzt navh Yoongi sehen, falls es dich nicht stört", brummte Jimin nur, wendete sich ohne einen weiteren Blick ab.
"S-sorry", schnell bereute ich, ihn so ausgefragt zu haben, doch Jimin schüttelte nur seinen Kopf. "Du kannst nichts dafür", murmelte er, wirkte sichtlich verletzt. Seine Vergangenheit schien sehr viel in ihm angerichtet zu haben, ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Auf irgendeine Art verspürte ich den Drang, ihm zu helfen, aus der ganzen Sache herauskommen zu können.______
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I Know Your Brother || Yoonmin || Jimin schreibt...
Fanfic[ABGESCHLOSSEN] Texting • Story • Yoonmin Er hatte mich mehr oder weniger zufällig angeschrieben, eher um mich loszuwerden. Und trotzdem hatten wir begonnen, weiter miteinander zu schreiben, uns wichtig zu werden. Ja, er wurde mir wichtig, sehr soga...