Chapter 19

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"Ich weiß doch, dass du es auch willst", schnurrte er und fing leicht an zu grinsen. "B-bitte lass mich los", stotterte ich und wendete meinen Blick wieder ab, da mich die Nähe zu ihm noch nervöser machte.

"Warum denn der plötzliche Sinneswandel?", fragte er. "Das ist kein Sinneswandel, i-ich wollte das noch nie!", beschwerte ich mich und versuchte mich, aus seinen Armen zu befreien. Er jedoch ging weiter auf mich zu und verringerte den kleinen Abstand noch mehr.

"Tu nicht so", knurrte er in mein Ohr und drängte mich immer weiter nach hinten, bis ich an die Spiegelwand stieß. Meine Hände begannen zu schwitzten und ich versuchte, seinen Blick auf keienn Fall zu erwidern. "Du musst keine Angst vor mir haben", hauchte er, zu meinem Ohr gebäugt, worauf mich eine unangenheme Gänsehaut überkam. "Hattest du doch letztes Mal auch nicht."

Damit kam er meinen Lippen gefährlich nahe. Ich presst meine aufeinander und versuchte, ihn von mir zu drücken. "Jimin", knurrte er, worauf nun auch meine Beine begannen, zu zittern. "D-das war nicht aus freiem Willen und das weißt du", sagte ich schnell und blinzelte die Tränen weg, welche aus Angst und Panik aufkamen.

Der Junge jedoch packte grob meine Handgelenke, mit eelchen ich versuchte, ihn von mir zu drücken, und schlug sie links und rechts neben mir geen den Spiegel. Erschrocken wimmerte ich auf und sah ich zu ihm auf. "B-bitte..." Doch er unterbrach mich, indem er seine Lippen auf meine presste.

Ich kniff meine Augen zusammen und Tränen flossen über mein Gesicht, während ich hilflos an die Wand gedrückt und geküsst wurde. Ich versuchte noch immer, meine Lippen aufeinander gepresst zu lassen, doch er bewegte seine immer wilder gegen meine, sodass ich sie leicht öffnen musste.

Sofort drang er mit seiner Zunge ein und mein Körper verkrampfte sich noch mehr, ich versuchte vergebens, mich aus seinem Griff zu befreien. Ich wimmerte in den Kuss und biss ihm durch einen Schluchzer mehr oder weniger aus Versehen auf die Zunge. Erst als er sich mit einem leisen Aufschrei von mir stieß, merkte ich, was ich getan hatte und schlug meine Augen auf.

Kurz sah ich ihn panisch an, dann nahm ich meine Hände wieder zu mir und flüchtete schnell auf die andere Seite des Raumes. "Du bist echt eine nichtsnützige Slut, wenn du deine Stimmungsschwankungen hast!", rief er, doch kam zum Glück nicht in meine Richtung.

Zusammengekauert saß ich an der Wand und beobachtete jeder seiner Taten, er dehnte sich und begann dann tatsächlich zu tanzen, als wäre nichts gewesen. Unruhig kaute ich auf meinen Fingernägeln herum, noch immer liefen stille Tränen über mein Gesicht. Jedes mal, wenn er ein wenig in meine Richtung kam, zuckte ich etwas zusammen und gab einen erstickten Schluchzer von mir.

In dem großen Spiegel konnte ich sehen, wie erbärmlich ich doch aussah. Und was ich mit mir machen ließ. Auf was ich mich immer einließ...

Nach einer gefühlten Ewigkeit hörte er endlich auf und schaltete die Musik aus. Er kam in meine Richtung und stellte sich vor mich während ich meine Knie enger an meinen Körper zog und ängstlich von unten aufschaute.

"Du siehst so erbärmlich aus", kam es von ihm. Ich senkte meinen Blick etwas. Das war mir bewusst. Dann tauchte auf einmal sein Gesicht vor meinem auf, er war in die Hocke gegangen.

"Hör zu. Hättest du dich einfach darauf eingelassen, dann wären wir jetzt beide glücklich. Sei nicht immer so stur, Jiminie", seine plötzliche Einfühlsamkeit ließ meine Füße wieder unruhig auf und ab wippen. "Jimin.", sagte er nochmal und lehnte sich schon wieder nach vorne, doch ich schlug schnell meine Hand vor seinen Mund.

"I-ich will das nicht", schon wieder kamen Tränen und ich begann zu schluchzen, "ich will nicht so eine Schlampe sein!" Genervt verdrehte er die Augen, auch wenn er einen kurzen Moment überrascht von meiner Reaktion schien. "Ich werde es schon noch schaffen, deine Augen zu öffnen, Kleiner", meinte er, als er sich erhob und zu seiner Tasche ging.

Schluchzend sah ich ihm hinterher. Dann fiel die Tür ins Schloss und ich ließ mich auf den Boden sinken. Meine komplette Kraft hatte mich verlassen. Ich dachte garnicht daran, jetzt noch zu tanzen oder irgendetwas zu tun.

Meine Schluchzer wurden leiser, bis sie schließlich ganz verstummten und ich zusammengekauert am kalten Boden des Tanzsaales lag, welchen ich eigentlich so mochte. Mein Gedanken verschwanden allmählich und ich starrte einfach nur auf einen Punkt.

Wie hatte ich es bitte geschafft, an so einem Punkt anzugelangen?

Wie hatte ich mich überhaupt darauf einlassen können, es war klar, dass es immer weiter gehen würde.

Mich irgendwann psychisch belasten würde.

Alles ändern würde.

"Man, ich hasse euch!", schrie ich verzweifelt auf und schlug mit der Faust auf den Boden. Dann dachte ich wieder an vorhin, an das, was wieder passiert war. "Warum tust du mir das an... Chanyeol?", hauchte ich. Doch ich wusste, dass ich mir das selbst zuzuschreieben hatte. Es war wieder einmal alles nur meine Schuld gewesen.

Und damit schloss ich meine Augen und mein kraftloser Körper schlief endlich ein.

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I Know Your Brother  || Yoonmin ||  Jimin schreibt...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt