Kapitel 15

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Jetzt war es so weit, ich stand vor der Schule und hatte den Autoschlüssel meines Vaters in der Hand. Da ich achtzehn bin und meinen Führerschein habe, war es ein Kinderspiel das Auto meines Vaters zu kriegen.

Den ganzen Tag lang war ich so aufgeregt, habe mehrere Plätze ausgesucht wo wir hin können und alles. Diese Vorfreude war so stark, ich wollte sie unbedingt überzeugen.

Nun stand ich hier, mit einem Herz, welches sehr stark gegen meinen Brustkorb hämmerte. Es klingelte und alle stürmten hinaus, aber Bonny war nirgendwo zu sehen. Ein Paar Minuten vergingen und ich wurde von Sekunde zu Sekunde unsicherer. Mein Lächeln verzog sich und meine Blicke waren durchgehend auf die Rolex gerichtet.
Chuck!", hörte ich dann eine bekannte Stimme. Sofort habe ich hochgeschaut und lag mit meiner Vermutung richtig, Bonny.

Erleichtert atme ich aus und umarme sie einfach „ich dachte du kommst garnicht mehr", gestand ich und sie kicherte nur.
Dann herrschte eine peinliche Stille und ich wusste nicht was ich sagen könnte außer „wollen wir dann los gehen?."

Bonny nickte und ich ging schnell vor, damit ich ihr die Beifahrer Tür aufhalten kann. „Oh wie charmant Mr Anderson", sagte sie dankend und ich musste nur lachen. „Also aus den endlosen Liebesfilmen meiner Mutter habe ich gelernt, dass man sowas bei einer schönen und beeindruckenden Frau macht", gab ich dann etwas lustig und anmachend zurück. „beeindruckend ", antwortet sie und ich nehme mal, dass das ein Sieg ist.

Dann habe ich Ihre Tür zugemacht und bin schnell zum Fahrerplatz rüber gegangen. Sobald ich einsteige, verbinde ich mein Handy mit dem Bentley meines Vaters und schaue zu ihr hinüber „was willst du hören?", frage ich und sie zuckt mit den Schultern „was hörst du denn gerne?", gibt sie an Gegenfrage zurück und ich schaue mir meine Playlist lachend an. „Wieso lachst du?", fragt sie ebenso lachend und ich werfe ihr einen unschuldigen Blick rüber „lach mich nicht aus okay?".

Bonny nickt vorsichtig und ich mache ein Lied an „Ich bin ein riesiger Ed sheeran Fan!", gestehe ich dann und mache shape of you an, weil ich davon ausgehe, dass sie das Lied kenne und wir dazu zusammen abgehen können.

Sie grinst mich an „ich war auf seinem Konzert, ich bin ein größerer Fan!", streikt sie und ich schüttelte meinen Kopf, während ich den Motor anmache und langsam Richtung Straße fahre.
„Ich habe jedes seiner Lieder auswendig gelernt, sogar in zwei verschiedenen Sprachen!", protestiere ich und sie fängt an lauter zu lachen „dafür habe ich jede einzelne Zeitschrift von 2009-2015, in der er vorkommt und mein Zimmer ist voller Ed", kontert sie und ich muss mich für einen Moment auf die Straße konzentrieren.
Touché", sage ich und gönne ihr den Sieg. „Sie sind der geborene Ed sheeran Fan!", gebe ich hinzu und wir beide müssen einfach lachen.
Die Stimmung ist so locker und garnicht angespannt, wie ich es mir gedacht hatte.

„Wohin fahren wir jetzt?", fragt sie dann neugierig und ich zucke mit den Schultern „es ist eine Überraschung", sage ich nur und schaue zu ihr rüber.
Sie schaut so süß auf, wenn sie dort sitzt und ihre ganze Aufmerksamkeit mir gehört. Am liebsten würde ich sie einfach nur küssen wollen.

Oh man chuck, ich bin sehr neugierig. Sag es bitteeee" , fleht sie mich an und betont das bitte sehr stark.
Protestierend schüttelte ich meinen Kopf und sie verschränkt ihre Arme „hoffentlich ist es dann sehr
beeindruckend", spricht Bonny mit einem Hauch von Ironie.

Es wird dich sprachlos machen süße", lobe ich mich selber und schaue zu ihr grinsend.

Süße?", fragt sie und ich nicke „wenn es dich nicht stört, süße", betone ich es nochmal stark.
Sie nickt lachend und schaut aus dem Fenster „wieso nicht Chuck".

Eine Zeit lang beobachtet sie die Straße draußen und das Lied wechselt, natürlich murmelt sie es vor sich hin und am liebsten würde ich mitsingen, aber die Straße ist etwas zu voll dafür.

Ich sehe aus dem Augenwinkel, dass sie sich zu mir dreht und schaue ruckartig zu ihr „netter wagen, ein Bentley richtig?", fragt sie und ich nicke nur, da ich auf keinen Fall angeben will.
Mein Vater hatte auch so einen", sagt sie mit leiser Stimme und schaut auf den Boden. Ich tu so, als hätte ich es nicht mit bekommen, weil sie Schuldgefühle mich plagen.
Die sind doch verdammt teuer Chuck? Die Preise variieren doch zwischen 174.400€ und 297.252", fragt sie und versucht das Gespräch wieder in Gang zu bringen.
Ja, aber das Auto gehört meinem Vater", erkläre ich und sie nickt lächelnd.

Dann fahre ich in eine Gasse hinein, sie schaut mich schon etwas unsicher an.

Wir sind gleich da", sage ich und sie wirkt immer verwirrter. Ich höre wie ihr Atem sich immer mehr verschnellert.
Aber hier ist doch weit und breit keiner?", fragt sie und ich nicke „genau Bonny".

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt