Kapitel 35

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Auf einmal kriege ich voll das starke Gefühlschaos. Mit Bonnys  Gegenwart, verschwindet ruckartig meine ganze Freude. Die Trauer und Wut übernimmt meinen ganzen Körper mit meinem Verstand. 


Ich bin wütend auf sie, weil Bonny  mich einfach verlassen hat und dann erst wieder ankommt, als sie Lust und Laune dazu hat. Es regt mich einfach auf, dass sie mich wie einen Hund behandelt. Wenn sie bellt soll ich immer ankommen, aber sonst muss ich weit weg stehen. Das alles gibt mir das Gefühl, dass ich nichts wert bin. Außerdem macht Bonny mich traurig, weil ich sie über alles und jeden Liebe. Sie ist meine Welt und ich bin nicht mal ein Einteil ihrer verrückten Welt. Sie liebt mich nicht, sie verabscheut mein da sein und würde mich am liebsten töten. Eigentlich fügt sie mir richtig viel Leid zu und ich ertrage es nicht, dass sie mich anschaut. Entweder sie liebt mich und nimmt mich an wie ich bin oder sie geht einfach und kommt mir nicht mehr ins Auge. So ein Mittelding will und wollte ich nie, es ist einfach falsch. Dieses Mal habe ich nicht vor direkt schwach zu werden, sie kann mich nicht beherrschen, hoffentlich. Denn sobald sie vor mir steht und mich anschaut muss ich mit mir selber kämpfen. Ich kann einfach nicht stark sein und mich wehren, sie brauch nur lächeln und ich liege ihr zu Füßen.


Aber diesmal muss ich ihr eine Ansage mache, sie muss wissen, ob sie mich ganz oder gar nicht will. Ein Mittelding wird es nicht geben. Das ist einer dieser Vorteile, wenn du voll getrunken bist. Man sagt immer die Wahrheit und hat keine Angst davor sie auszusprechen. 


Auf den Beinen wackelt rempel ich sie an ihrer Schulter unfreiwillig an und will an ihr vorbei laufen, aber Bonny lässt das nicht zu und hält mich an meinem Arm fest. Verwirrt drehe ich mich um und staune, weil ich Bonny doppelt vor mir stehen sehe, keine Ahnung wen ihn anschauen soll, also gucke ich in die Mitte der beiden. "Chuck hör mir zu bitte lass reden", bettelt sie mich, mit einem traurigen Blick an. "N-NEIN!", stottere ich sehr laut, damit sie und Jake mich hören. Jetzt habe ich auch seine volle Aufmerksamkeit. "Aber wieso?", fragt sie nichts ahnend und ich reiße mich wütend von ihrem Griff. Bonny hat mich mit dieser Frage sehr provoziert und deswegen werfe ich ihr einen wütenden Blick zu, da ich gerade keine Hemmungen habe und alles, was mir durch meinen Kopf geht, sagen kann. "Du fragst warum?", gebe ich wütend zurück und schaue kurz zu Jake, da er mich dreckig angrinst. Irgendwie gibt es mir Mut, also spreche ich weiter. "Du gehst mit mir um wie du willst und das fuckt mich so ab alter!", brülle ich sie an und rede dabei so, als würde ich mit meinen Jungs reden. Bonnys Gesichtsausdruck wird immer trauriger und ich sehe kein Funken Glück mehr. "Ist es so?", murmelt sie vor sich hin, doch mein Gehör hilft mir, dass ich sie trotz der lauten Musik verstehe. Nickend gehe ich einfach weg, weil ich keine weitere Sekunde ihr in die Augen schauen will.


Eigentlich möchte ich das alles, was ich gesagt habe, nicht sagen. Ich will nur eine Entschuldigung und ein Versprechen von ihr. Sie soll mir versprechen, dass sie mich nicht nochmal wegen so einem Kindergarten Drama verlassen wird und wir miteinander reden, wenn es Probleme gibt. Sie soll ihre wechselhafte Laune in den Griff kriegen. Doch nichts dieser Bitten und Anforderungen kommt raus. Natürlich bereue ich es sofort. Das ist immer so wenn man sich Streitet, die besten Sachen fallen einem später ein, oder?


Etwas niedergeschlagen gehe ich zur Tanzfläche, nehme jemanden das Bier aus der Hand und tanze mit anderen betrunkenen Mädchen. Aus dem Augenwinkel sehe ich, dass John und Mike fleißig am Blutsaugen sind. Sie machen es unter Jacken und hinter Sofas, da dort alle denken sie würden sich küssen und da kann man auch Leute ganz leicht manipulieren. Meistens machen sie ihnen weis, dass ein Hund sie gebissen hat. Langsam halte ich auch Ausschau nach Mädchen, denen ich ganz einfach etwas  Blut absaugen darf. 


Während ich mich umdrehe, merke ich, dass Bonny nicht mehr auf der Bildfläche ist. Merkwürdig, da es die Part ihrer neuen Besten Freundin ist und man bei solchen Veranstaltungen der Freundinnen bis zum Ende bleibt. 


Doch dann gehe ich mit den Augen eine zweite Runde und merke, dass ich Bonny nicht gesehen habe, weil sie in der Mitte am tanzen war. Doch nicht alleine, sie war mit einem Fremden Jungen. Er ist etwas breiter gebaut, hat lässige Klamotten an und geht definitiv nicht auf unsere Schule. Sie stehen sich ganz nahe und er fasst sie dann plötzlich an den Hüften. In mir steigt die Wut und das Adrenalin. Ich kann mich nicht zurück halten und werfe die Flasche aus der Hand direkt auf den Boden und renne auf die beiden zu. "Hey du Idiot!", brülle ich wütend den Typen an im nächsten Moment liegt meine Faust in seinem Gesicht. Alle um uns herum fangen an geschockt zu schauen und zu kreischen. "Chuck oh mein Gott beruhig dich!",  fleht mich Bonny an und hält mich an meiner Schulter fest, doch ich rüttelt sie ab und schlage weiterhin auf den Typen ein"dieses Mädchen ist meins!", schreie ich ihn an und trete weiterhin gegen seinen Bauch. Als die anderen Versuchen uns auseinander zu bringen, da der Typ sich nicht wehren kann, benutze ich etwas von meiner Vampir Kraft und schüttel alle ab. Ich bin so krass eifersüchtig und ich will ihn einfach töten, weil er meine Bonny angefasst hat. "M E I N S", formuliere ich laut mit meinen Lippen und weiche dann einen Schritt zurück, damit ich ihn anspucken kann. "Jetzt verschwinde", befehle ich und er wird raus getragen. 


Wütend gehe ich einen Schritt auf Bonny zu und greife sie wütend an ihrem Handgelenk "du kommst jetzt mit raus, ohne aber", sage ich und dann gehen wir beide hinaus. Bonny wird mehr oder weniger von mir raus gezerrt. Doch die Party wird einfach weiter geführt.


Draußen angekommen schubse ich sie leicht vor mich und werfe allen um uns herum einen bösen Blick zu "verschwindet", knurre ich und sofort sind alle weg. Bonny schaut mich ängstlich an "du benimmst dich wie ein Psycho", kreischt sie und geht einen Schritt zurück. "Siehst du nicht wie alle Angst vor dir haben?", brüllt sie wütend und geht immer mehr Schritte zurück. Automatisch gehe ich auf sie drauf und sie weicht immer mehr aus, bis Bonny gegen die Wand knallt. Aggressiv fasse ich sie an ihren Handgelenken und drücke fest, damit sie sich nicht befreien kann. In diesem Moment ist es mir egal was andere denken, denn ich kann nicht klar denken. "Wer war das", knurre ich wütend.  Bonny schnappt ängstlich nach Luft "Chuck.." , sagt sie mit zitternder Stimme und ich unterbreche sie "WER WAR DAS", brülle ich diesmal außer mich und sie zuckt zusammen, ihre Augen füllen sich mit Tränen. "Ich habe Angst vor dir, du tust mir weh", sagt sie stotternd und deutet auf ihre Handgelenke. 


Erst jetzt realisiere ich, dass ich ihr weh tue, dass sie Angst vor mir hat. Sofort löse ich meine Griffe und merke wie angeschwollen ihre Handgelenke schon sind, da ich unbewusst meine Vampir Kraft benutzt habe. Langsam beruhige ich mich und weiche einen Schritt zurück. "Es tut mir leid", bringe ich leise raus und Bonny lächelt "a-alles gut", stottert sie und zwingt sich zu lächeln. Auf einmal fühle ich mich so schlecht, weil es nicht meine Absicht ist sie zu verletzen. Sie soll keine Angst vor mir haben. Ich beruhige mich von Atemzug zu Atemzug.


Eine Zeit lang schauen wir uns sehr lange in die Augen und es herrscht eine peinliche Stille. Dann lächeln wir uns beide an und nähern uns gegenseitig dem anderen. "Ich liebe dich", bringe ich noch raus und dann liegen ihre Lippen auf meinen. 

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt