Am nächsten Morgen stehe ich mit einem fetten Kater und sehr starken Kopfschmerzen auf. "Aaaarg!", stöhne ich voller Schmerzen, während ich mich strecke und schaue in den Spiegel. Ich muss zwei mal hinschauen, weil ich mich noch nicht ganz konzentrieren kann, aber mir sticht sofort ins Auge, dass ich die schlimmsten und dunkelsten Augenringe der Welt habe. Der Alkohol hat mir definitiv nicht gut getan. Ich drehe mich zum Fenster und öffne es, damit ich etwas frische Luft bekommen kann und meine Kopfschmerzen sich lindern.
Erschöpft greife ich nach meiner Wasserflasche, die auf meinem Nachttisch liegt und nippe an Ihr, während ich aus dem Fenster hinaus gucke und an Bonny denke. Zwar habe ich ein paar Filmrisse, aber die wichtigsten Sachen sind in meinem Kopf erhalten. Ich weiß, dass wir zusammen mit ihr Draußen geredet haben und über was wir sprachen. Der Abend löst in mir ein komisches Gefühl aus, also kaue ich unbewusst auf der Öffnung der Flasche rum und als ich das merke, lege ich sie ruckartig wieder auf meinen Tisch und lasse mich seufzend auf mein Bett fallen, da ich immer noch erschöpft und kraftlos bin. Jetzt sind meine Gedanken ganz bei Bonny und ich weiß nicht, ob meine Entscheidung richtig ist.
Einerseits will ich ihr nicht weh tun und deswegen muss sie sich von mir entfernen, aber anderseits habe ich sehr starke Sehnsucht nach ihr und hätte wohl ohne den Alkohol niemals den Mut dazu gehabt, ihr meine Meinung offen zu sagen. Meine Liebe zu ihr ist echt groß und ich hätte wahrscheinlich einfach egoistisch weiter gelebt und sie neben mir und meinem Umfeld in sehr starke Gefahr gebracht. Leider habe ich jetzt eh keine andere Wahl mehr, so ist es aber auch besser, oder?
"Schatz dein Blutbeutel liegt auf dem Tisch, wir alle müssen zur Schule und Arbeit",, brüllt meine Mutter und geht davon aus, dass mein Extra Gehör es mich wissen lässt. "Ja viel Spaß euch noch!", schreie ich zurück, aber sie sind schon raus.
Na toll, jetzt habe ich den ganzen Tag frei und weiß nicht was ich tun soll. Die Jungs sind erst um 5 Uhr Nachhause gefahren und sind somit die ganze Zeit am schlafen, was bedeutet, dass ich den ganzen Tag zuhause bleiben muss. Andere Freunde habe ich nicht wirklich, als schon, aber wir unternehmen nichts mehr miteinander. Also entscheide ich mich dazu, dass ich einfach die Augen schließe und versuche weiter zu schlafen, was mir durch die frische Luft aus meinem Fenster leichter gelingt.
In meinen Ohren spielt ein Vögel Gesang ab und reißt mich aus meinen Gedanken, sofort verstehe ich, dass es unsere Klingel ist und stehe genervt auf, da in unseren Ohren alles viel lauter und intensiver klingt und ich deswegen mit einem schreck aufgewacht bin. Ich fühle mich, wie nach jedem Mittagsschlaf, so schlapp und Müde. Als hätte ich zehn Tage lang am Stück geschlafen oder als wäre ich nicht ganz bei mir. Frustriert gehe ich zur Tür und rieche einen hauch von Vanille, oh nein! Bitte lass es nicht Bonny sein. Aber das wäre auch nicht logisch, da sie nach gestern eh nicht mehr mit mir reden wollen würde. Trotzdem habe ich ein unwohles Gefühl im Magen und überlege sogar nach, dass ich sie einfach nicht öffnen sollte.
Doch meine Neugier lässt das nicht zu und ich atme tief ein und aus, lege meine Hand auf die Tür klinke und sammle meinen ganzen Mut. Nach zwei aufgeregten Versuchen, schaffe ich es dann auch und öffne sie langsam, mein Herz pocht so stark und ich würde am liebsten einfach Ohnmächtig werden. Das ganze komische Gefühl vom Mittagsschlaf ist weg und Aufregung ist schnell zur Stelle geeilt. Dann ist es so weit, die Tür steht ganz auf und ich hatte recht, mein Geruchssin kann doch gar nicht falsch liegen, das wäre unmöglich. Ich schaue sie ihr jetzt nun direkt in die Augen und weiß ehrlich gesagt nicht was ich sagen könnte, sie schweigt auch und bringt nur ein lächeln zustande. Was macht sie bitte hier? Jetzt ist auch die Aufregung weg und das unwohle Gefühl im Magen hat die Hauptrolle. "Hey", bringt sie dann zögernd raus, aber ich nicke einfach nur, weil ich zu schockiert bin um jetzt irgendwas zu sagen. Ich hätte wirklich mit jedem und allem gerechnet, aber nicht mit ihr, kein Mensch würde wieder kommen, außer man ist wirklich verliebt. Jetzt wird mir klar, dass sie mich vielleicht doch wirklich liebt, doch so sicher bin ich mir dann irgendwie auch nicht.
"Darf ich rein kommen?", fragt sie und bricht damit die ganze Stille. Ich zucke mit den Schultern und schaue sie bemitleiden an "ich weiß nicht ob es eine so gute Idee wäre Bonny", stottere ich leicht und schaue ihr dabei nicht in die Augen, da ich es einfach nicht schaffe. "Aber Chuck, ich will dich kurz etwas wichtiges fragen", sagt sie standhaft und ich wage es dann in ihre Augen zu schauen "dann sag es jetzt", sage ich befehlerisch und gehe mir nervös durch die Haare. Was möchte sie mir sagen und ist es so wichtig, dass sie 45 Minuten zu mir fährt, damit sie es sagen kann. "Ich will es drinnen sagen, nach deiner Antwort gehe ich dann". schlägt sie vor und ich gebe nach, da sie sehr von sich selbst überzeugt rüber kommt und sowieso kein nein gelten lässt.
"Okay dann komm mal hinein Bonny"
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Deine Nähe lässt mein Blut kochen
VampireDer 18 Jährige Chuck Anderson scheint auf den ersten Blick wie ein normaler Schüler des Heinz-Nixdorf Gymnasiums in Berlin zu sein. Er macht gerade sein Abitur, spielt American Football, ist sehr beliebt an seiner Schule und der totale Mädchenschwar...