Ruckartig bleibe ich wie eingefroren stehen und schaue sie geschockt an, während ich den Drang nach ihrem Blut widerstehen muss. Ehrlich gesagt fällt mir gerade das Atmen schwer. Die Luft wird auf einmal so dick und ich fühle mich so falsch in meiner Haut.
„W-was redest du-du da?", frage ich stotternd und schlucke schwer.
Hauptsache sie merkt mir nicht an, dass ich Lüge.Bonny fängt an zu lachen und greift nach einem Taschentuch, damit sie es sich das auf ihre blutende stelle halten kann.
„Ich habe mich absichtlich geschnitten Chuck, deine Reaktion hat mir die nötigen Antworten gegeben, süßer", erklärt sie stolz, betont das süßer absichtlich, weil ich sie immer so nenne und tupft während dessen ihr Blut ab.
„Das stimmt nicht", streite ich verwirrt ab und sie schüttelt ihren Kopf „Chuck, ich weiß wer alles ein Vampir ist. John, Mike und Jake", klärt sie mich auf und ich gerate in ein scheiß Dilemma.
Wenn ich ihr sage, dass ich ein Vampir bin, lässt sie mich vielleicht leben.
Aber sie weiß dann auch von den anderen. Das darf ich nicht riskieren. Alleine bei dem Gedanken, dass die anderen wegen mir leiden, ist grausam.„Bonny bitte, was hast du genommen bevor du hier warst?", sage ich streng und merke wie ich immer mehr das Verlangen nach dem Blut verdrängen kann. „Ich habe viel Freizeit, da ich in einer Wohngemeinschaft ohne Familie wohne. Weißt du wieso? Ein Vampir hat sie getötet. Ich hasse solche Kreaturen", dann stoppt sie, weil sich ihre Augen mit Tränen füllen.
Ich fühle mich immer schlechter und würde am liebsten einfach im Erdboden verschwinden. Ich bin der Grund für den Tod Ihrer Familie. Wenn sie das erfährt, hasst sie mich bestimmt.
Ich schaue bemitleidend zu ihr rüber und sie nimmt tief Luft.„Ich brauche trotzdem deine Hilfe. Auch wenn ich alles was mir Vampire zu tun hat hasse", sagt sie dann etwas strenger und ich schüttelte den Kopf „wieso sollte ich dir helfen und wie?."
Bonny steht auf, kommt zu mir rüber und setzt sich genau vor mein Gesicht.
Sie schaut mir tief in die Augen und setzt dann unerwartet ein dreckiges grinsen auf
„weil ich dich und deine Familie sonst ausfliegen lasse. Du kannst mich gerne jetzt hier töten, aber ich habe alles bedacht. Wenn ich am Abend nicht zuhause bin, weiß es die ganze Welt", erzählt sie selbstbewusst und legt ihre Hand auf meine Brust „wir beide werden sehr viel Spaß zusammen haben."Ich bin so schockiert, wieso ist aus dem Engel so ein Monster geworden?
Ich kenne sie doch nur als braves Mädchen, was ich so toll fand.
Meine Gefühle spielen verrückt, am liebsten würde ich mir jetzt einfach den Kopf abreißen. Dann hätte das alles ein Ende. Wie kann sie mir das nur antun?
Okay warte, ich habe ihr ihre Familie genommen. Sie weiß es nur nicht. Und das wird sie auch nie erfahren.
Das lasse ich nicht zu, niemals.„Na gut", gebe ich dann zu und ihr grinsend wird dreckiger. Dann schubst sie mich leicht nach hinten und setzt sich im Schneidersitz hin.
„Hast du keine Angst vor mir?", frage ich dann etwas zurück haltend und gehe mir durch die Haare.
„Anfangs ja, musst du ja an meinem Herzschlag gehört haben", fängt sie an und naja sie hat recht.
„Aber irgendwie mag ich dich, verflucht nochmal!", rastet sie dann plötzlich aus und ich verstehe gar nichts mehr.
„Mädchen, was ist schief bei dir!", gebe ich dann wütend zurück und merke wie die Wut langsam wieder über mich die macht übernimmt.
Das ist alles andere als gut.„Ich weiß es auch nicht Chuck", sagt sie dann etwas ruhiger und schaut beschämt auf den Boden.
„Ich mag dich", murmelt sie vor sich hin und ich merke wie sich meine angespannten Muskeln lockern.
Lächelnd schaue ich zu ihr „wir können doch trotzdem Freunde werden, was steht im weg? Das ich ein Dämon bin?", frage ich ironisch lachend und sie muss auch kurz lächeln „naja anfangs wollte ich dich nur um den Finger wickeln, damit du mir hilfst diesen drecks Kerl zu finden, der meine Familie getötet hat. Aber irgendwie fühle ich mich dir angezogen, dieses sogenannten Date stand gar nicht in Planung", erklärt sie und schaut mich unsicher an, das kennt man ja gar nicht von ihr.
Ich lehne mich etwas raus, schaue ihr tief in die Augen und greife vorsichtig nach ihren Händen „Bonny wenn du mir und ich dir meine Loyalität schwöre, meinst du es würde klappen?", frage ich und sie zuckt mit den Schultern „ich weiß es nicht Chuck, du bist einer dieser Wesen der meine Familie getötet hat. Deswegen bin ich ein Waisen Kind."Ich fühle mich so schlecht, alles was sie sagt trifft mich persönlich.
Ich bin der drecks Kerl der ihre Familie getötet und sie zum Waisen gemacht hat.
Wenn sie heute so traurig ist, dann wegen mir.
„Wir finden diesen drecks Kerl zusammen", sage ich dann plötzlich und bereue es in der nächsten Sekunde.
Ich weiß nicht wieso ich das gesagt habe.
Es kam einfach aus meinem Mund geschossen. Das ist nicht das was ich meinte.Aber plötzlich strahlt sie vor Freude „wirklich?", fragt sie und mir bleibt nichts übrig als zu Lächeln „ja, ich hasse Vampire die Menschen töten. Meine Familie und ich machen sowas seit Anfang an nicht", erkläre ich und sie nickt „aber sobald das Rätsel gelöst ist, ist unsere Bindung auch weg", erklärt sie und ich nickte mit den Schultern zuckend.
Wenn sie wüsste, dass meine Bindung zu ihr nie brechen wird, bevor sie stirbt.
Es wird keine andere Person geben, die ich so will wie sie.„Chuck", reißt sie mich dann aus meinen Gedanken und ich versuche sicher rüber zu kommen, obwohl ich alles andere als sicher und selbstbewusst gerade bin.
Ich habe mich in irgend eine scheiße reingeraten und komme hier höchstwahrscheinlich nicht so leicht raus.
Als sie merkt, dass keine Antwort von mir kommt führt sie einfach mit ihrer Frage fort „ehrlich gesagt interessiert es mich was einen Vampir jetzt genau aus macht. Ist es wie in the vampire diaries oder twilight?."Irgendwie macht mich das gerade etwas sicherer. Wir gleiten von dem so genannten drecks Kerl weg und ich kann mir ihr locker über alles reden.
„Nicht wirklich", sage ich und sie wirkt sehr neugierig „erklär mir alles", sagt sie und ich nicke zu ihr lächelnd.„Also zu aller erst, Knoblauch oder religiöse Gegenteile tun uns nichts an. Das ist billiger scheiß aus Büchern. Was einzige was uns tötet ist Salzwasser und Holz. Natürlich auch wenn man uns das Herz raus reißt", erkläre ich und sie schaut mich mit großen Augen an „also wie in the vampire diaries?", fragt sie und ich nicke „die Produzentin war selber ein Vampir", erkläre ich und je nickt „erzähl mir mehr", hackt sie nach und ich nicke.
Langsam fange ich an mich wieder gut zu fühlen.„Wir werden zum Vampir, wenn wir mit dem Blut eines Vampirs im Körper sterben. Das ist auch eins dieser Mythen die Stimmen. Wir sehen aber nicht blass aus, wie es überall behauptet wird. Unsere Nägel sind nicht lang, unsere Hände nicht kalt und wir riechen auch nicht schlimm. Im Gegenteil, wir haben viele Vorteile euch sterblichen gegenüber."
Bonny wirkt so beeindruckt und irgendwie gefällt es mir, ihr dahin zu erzählen. Sie interessiert sich wirklich dafür und ich Lächeln sie an „was für Vorteile?", fragt sie dann und ich überlege kurz, weil es so viele sind.
„Zum Beispiel hören, sehen und riechen wir alles versteckt. Dazu sind wir die stärksten Wesen auf dieser Welt. Wir können Leute mit unseren Blicken manipulieren und dazu sind wir sehr schnell."
Dabei merke ich, wie stolz ich über alles erzähle. Ich bin glücklich ein Vampir zu sein. Meine ganze Familie besteht aus Vampire .
„Und die Fortpflanzung?", fragt sie neugierig und ich muss lachen „ja das geht wie gewöhnlich, aber ein Vampir ist man bei der Geburt trotzdem nicht",erkläre ich und sie lächelt.Sie merkt, dass es nichts mehr gibt und schaut einfach überwältigt zu mir „das ist alles so krass Chuck, einfach heftig", sagt sie und es scheint so, als wäre ihr Hass auf Vampire für einen Moment verschwunden.
Ich kratze mich am Hinterkopf und sie schaut zu mir, als sie es bemerkt „wieso bist du wieder nervös", fragt sie und ich schüttelte meinen Kopf „ich frage mich nur wieso du keine Angst vor mir hattest. Stell dir vor ich hätte dich getötet auf der Stelle, es gibt solche Vampire Bonny."
Bony lächelt mich sofort an und kommt näher, damit sie ihre Hand auf meine Wange legen kann. „Weil ich dir vertraut habe Chuck", flüstert sie mir ins Ohr, während sie sich meinem Gesicht nähert und mir tief in die Augen schaut. Ich merke wie die Stimmung sich immer mehr verändert, aber ins positive.
Mein Herz schlägt immer schneller und ich ahne schon was sie vor hat.
Langsam lege ich meine Hände auf ihren Nacken und ziehe sie an mich ran.
Dann passiert es, ihre weichen Lippen liegen auf meinen, meine Schmetterlinge im Bauch explodieren und ich bin der glücklichste Mensch auf Erden. Darauf habe ich seit Tagen gewartet und jetzt ist es wirklich passiert, ich habe mein Traummädchen geküsst und würde am liebsten nie auf hören.„Weil ich dir vertraue Chuck."
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Deine Nähe lässt mein Blut kochen
VampireDer 18 Jährige Chuck Anderson scheint auf den ersten Blick wie ein normaler Schüler des Heinz-Nixdorf Gymnasiums in Berlin zu sein. Er macht gerade sein Abitur, spielt American Football, ist sehr beliebt an seiner Schule und der totale Mädchenschwar...