"Guten Morgen Baby", höre ich Bonny sagen und schrecke sofort aus dem Schlaf. Das ist einer dieser Nachteile an meinem starken Gehör als Vampir. Ich höre alles, auch wenn es im Schlaf ist. Verwirrt blicke ich zu ihr hoch und sie drückt mir sofort eine Kuss auf die Lippen und steht dann auf "wir müssen zur Schule, beeil dich Chuck", befiehlt sie, während Bonny sich umzieht und in Eile ihre Tasche packt.
Ich realisiere wirklich nichts und brauche ein Paar Minuten, bevor ich mich an gestern erinnere und kann es kaum fassen. Es kommt mir wie ein Traum vor. Dieses wunderschöne Mädchen kann doch nichts ernsthaft meine Freundin sein. Verwirrt schaue ich mich um und langsam sammeln sich die Erinnerungen an gestern an. "Alter ist das alles echt?", frage ich und reibe mich durch die Augen, sodass es mir vorkommt als wäre ich in einer anderen Galaxie. Bonny lacht nur und ich setze mich aufrecht hin. "Was soll den nicht echt sein?", hackt sie grinsend nach und setzt sich zu mir aufs Bett. Ich zucke nur mit den Schultern, da ich nicht genau weiß was ich damit meinte und sie kommt einen Schritt auf mich zu "wenn wir nicht in zwanzig Minuten los gehen erlebst du die Realität und den damit verbundenen Ärger", kontert sie.Meine Gefühle sind so stark vor Freude geprägt und ich bin im Moment der Glücklichste Mensch auf Erden. Dann stürze ich mich lachend auf sie und umarme sie, doch sie versucht, ohne Erfolg, zu fliehen. Ich drücke sie ganz fest und küsse sie an ihrem Nacken entlang, sodass sie anfängt zu kichern. Dann drehe ich Bonny zu mir und schaue ihr in die Augen "es ist nicht zu fassen, dass so ein hübsches Mädchen meins ist", erkläre ich mit voller Stolz und sie wird rot. "Schleimer", gibt sie lachend von sich und befreit sich dann von meinen lockeren Griffen.
Dann stehe ich auch auf und wir machen uns ganz schnell fertig. Bonny schminkt sich dezent und ich wasche mir kurz meine Haare. Daraufhin gehen wir zusammen in die Küche und Frühstücken mit den anderen Bewohnern etwas, aber niemand außer Bonny achtet auf mich. Wir reden über alles mögliche und ich merke wie wohl ich mich in ihrer Gegenwart fühle. Sie ist einfach die einzige Frau, abgesehen von meiner Mutter, die meine Tag verbessern kann. Nachdem Frühstück nimmt Bonny ihre Tasche und packt für mich ein Heft mit ein, da uns die Zeit fehlt, um bei mir Zuhause vorbei zu schauen. Meine Eltern bekommen kurz eine Nachricht von mir, damit sie wissen, dass es mir gut geht. Keine Minute später sind wir dann auch schon draußen und rennen zur Bahn. Die Straßen von Berlin sind ja immer stark befüllt, aber am Morgen ist es zehn Mal schlimmer. So viele Menschen die zur Schule oder Arbeit müssen. Ehrlich gesagt würde ich deswegen viel lieber in einer Kleinstadt wohnen. Man würde fast alle dort kenne, hätte nicht so weite Wege und könnte sogar mit dem Fahrrad bestimme Ziele ganz einfach erreiche. So stelle ich mir eine Kleinstadt vor. Deswegen verstehe ich auch nicht warum alle unbedingt in großen Städten wohnen wollen. Es ist ätzend. Klar als Tourist nicht, aber wenn du dauerhaft hier wohnst nervt dich einfach so vieles. Zum Beispiel die Bahn in der wir uns gerade befinden. Es gibt so wenig Platz, dass Bonny und ich es nicht schaffen nebeneinander zu stehen. Wir schauen uns nur die ganze Zeit an und machen genervte Gesichter. In der Bahn sind meistens die merkwürdigsten Menschen. Entweder sind die größten Junkies am letzen Wagon oder die billigsten Frauen. Dann gibt es noch die Alkoholiker, Gangster und einfache Schüler wie wir. Man darf einfach mit niemanden in Augenkontakt geraten und stets lächeln, dann gibt es keinen Stress und du kommst heile von hier weg. Mit den vielen Jahren an Erfahrung habe ich so einige Tricks eben gelernt. Im Grunde bin ich ja stärker als jeder in diesem Wagon, aber nur mit meiner Vampir Kraft, die ich leider nicht anwenden darf. Also bin ich doch nur ein Schwächling.
Als dann unsere Haltestelle da ist, steigen wir beide gleichzeitig aus und atmet erleichtert aus, weil es darin so schlechte Luft gab. "Ich hasse die Bahn", beschwert sie sich und nicke mit einer erleichterten Miene "jetzt muss ich jedes Mal den Bus, was schlimm genug ist und die Bahn nehmen, damit ich dich erreichen kann." Sie grinst nur und wir sprinten dann schnell zum Bus und kriegen ihn gerade so. Zu unserem Glück finden wir noch zwei freie Plätze und der Bus hält direkt vor der Schule. "Ich hätte keine weiteren fünfzehn Minuten stehen können", sagt sie keuchend und ich muss lachen "dann müssen wir ja deine Ausdauer trainieren", sage ich grinsend und sie versteht welche perverse Andeutung ich mache. Sofort schlägt sie mich lachend auf die Schulter "sorry aber Vampirbabys waren nie in Planung", gibt sie ironisch von sich und ich verdrehe den Kopf "fresse Frau Williams."
Nach vielem Reden sind wir dann irgendwann auch angekommen und warten noch etwas, als der Bus hält, da die anderen Kinder erst raus müssen. Anschließend folgen wir ihnen und ich sehe aus dem Augenwinkel wie sie grinst "was gibt es zu lachen?", frage ich und sie zuckt mit den Schultern "ich hatte mit Lara eine Wette", sagt sie kurz und ich schaue sie fragend an "Lara? und was für eine Wette?." Bonny lacht und schaut mich dann auch an "naja Lara und ich haben gewettet ob du mich liebst für 10€ und falls du mich daraufhin fragst ob wir eine Beziehung eingehen nochmal 10€. Ich bin 20€ reicher." Dabei lächelt sie so Stolz und ich merke, dass ich nicht der einzige bin, der sich Gedanken über uns beide gemacht hat. Irgendwie freut mich das und deswegen muss ich die ganze Zeit grinsen "dank mir später", sage ich und sie boxt mir wieder spielerisch auf die Schulter.
Dann gehen wir beide in unsere entsprechenden Kurse und ich stelle fest, dass ich sie heute gar nicht mehr sehen werde. Dazu habe ich noch Football Training und kann sie nicht nachhause begleiten. Zum Abschied umarmen wir uns und sie gibt mir das Heft und eine Stift. Den Rest des Tages sehe ich Bonny nicht mal in den Pausen, da die Dienst in der Bibliothek hat. Daher finde ich Gelegenheit den Jungs von gestern zu erzählen. "Ohne scheiß, ich finde es süß", sagt John und die anderen nicken, nur Jake scheint nicht so begeistert von allem zu sein. Aber es muss ja auch nicht jedem passen, oder?
Die restlichen Stunden vergehen damit, dass ich nur an den gestrigen Tag mit Bonny denken kann und somit dem Unterricht kaum folge. Als wir dann endlich zum Football können, sage ich Mike und Jake Tschüss, da nur John und ich im Team sind. Die anderen haben sich nie wirklich dafür begeistert. Wir ziehen uns um und gehen direkt auf Feld. Es macht so viel Spaß wieder spielen zu können und ich lasse die Sau raus. Es wird viel gelacht und alle haben so viel Spaß wie noch nie. "Es war noch nie so Langweilig wie letzte Woche", sagt einer der Jungs und alle nicken erschöpft. "Sorry bros", sagt John und wir machen uns dann auf den Weg zu den Kabinen, doch plötzlich ruft mich der Coach zu ihm. Ich sprinte unsicher zu ihm und frage mich was er wohl zu sagen hat. "Ja Coach?", frage ich und er lächelt mich an "da hinten wartet jemand auf dich", sagt er und deutet mit seinen Augen auf den Eingangsbereich. Ich drehe mich sofort um und kann es nicht glauben, Bonny ist dort. Sofort drehe ich mich zum Coach, danke ihm und renne förmlich zu ihr. Sie will mich umarmen, aber ich gehe einen Schritt zurück "ich habe wie ein Tier geschwitzt", erkläre ich und sie nickt lachend "ja okay, zieh dich schnell um. Wir gehen zusammen Essen", sagt sie und ich würde sagen, dass ich vor Freude strahle. Nickend renne ich zur Umkleide und beeile mich.
____________________________
Hey Leute, eine gute Freundin von mir schreibt jetzt auch eine Geschichte auf larables . Ihr könnt ja mal vorbeischauen! Support ist kein Mord :)
DU LIEST GERADE
Deine Nähe lässt mein Blut kochen
VampireDer 18 Jährige Chuck Anderson scheint auf den ersten Blick wie ein normaler Schüler des Heinz-Nixdorf Gymnasiums in Berlin zu sein. Er macht gerade sein Abitur, spielt American Football, ist sehr beliebt an seiner Schule und der totale Mädchenschwar...