Kapitel 18

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Ich glaube das ich zu diesem Zeitpunkt der glücklichste Mensch auf Erden bin.
Ich hatte meinen ersten Kuss mit Bonny Williams.

Jetzt liege ich auf meinem breiten Bett und schaue aus dem Fenster hinaus.
Es ist so als würden die Sterne mit mir reden. Ich kann diesen Abend einfach nicht in Worte fassen. Die neusten Glücksgefühle entstehen in mir.
Wir hatten den schönsten Abend und ich hatte sie sogar rechtzeitig nachhause gebracht.
Meine Sehnsucht nach ihr ist so groß.
Ich will sie einfach noch einmal küssen und in den Armen halten.
Ich brauche ihre Nähe mehr als alles.

Vorsichtig nehme ich mein Handy aus meiner Jackentasche, die neben mir liegt und wähle ihre Nummer.
Keine Sekunde später geht sie sofort ran
hallo, Chuck?", fragt sie und ich muss lachen „eh ja, hab deine Nummer gefunden", erkläre ich und höre wie sie an der anderen Leitung anfängt zu kichern.
Ich fand den heutigen Tag so schön", sage ich dann einfach und fühle mich so erleichtert, als hätte man mir eine Last von den Schultern genommen.
Sie zögert mit ihrer Antwort und das verunsichert mich echt.
„Chuck...", dann atmet sie tief ein „du hast mich heute geküsst und heilige scheiße ich will das für immer", dann atmet sie erleichtert aus und ich bin ebenso erleichtert.
I-ch will das auch B...Bonny", stottere ich und bin einfach überwältigt.
Hat sie das gerade wirklich gesagt?
Gute Nacht süßer", sagt sie kichernd und legt sofort auf, sodass ich nichts sagen kann.

Glücklich schaue ich einfach weiter nach draußen und spiele den Kuss immer wieder in meinem Kopf ab. Wie in einem Film, immer wieder Wiederholung.

                                  *

Ich muss wohl irgendwann eingeschlafen sein, denn mein Wecker klingelt und ich stehe ruckartig auf, weil ich den Bus auf keinen Fall verpassen darf.
Ich muss Bonny unbedingt sehen und kann das nur im Bus, weil ich ja leider suspendiert wurde. Oh man, sowas verärgert mich Mega.
Ich habe nicht einmal was sehr schlimmes gemacht und werde suspendiert.
Mit diesen Gedanken mache ich mich fertig und springe sofort raus, weil ich nicht wie immer auf die letzte Sekunde den Bus kriegen will. Ehrlich gesagt habe ich ein murkeliges Gefühl im Magen. Auf einmal hoffe ich, dass der Bus an unserer Haltestelle vorbei fährt.

Mit jedem Schritt pocht mein Herz schneller. Ich werde sie heute wieder sehen, wird sie mich auch so wollen wie ich sie? Wird es angespannt sein? Bereut sie es eventuell?

Dann kommt der Bus, ich versuche meine Angst zu unterdrücken.
Die Angst kriecht mir wie ein kalter Schauer über den Rücken, der Magen krampft sich zusammen, ich fühle mich leicht ausgeliefert und als wir uns ihrer Haltestelle Nähren, desto schneller hämmert mein Pulsschlag gegen meinen Kopf.
Ich weiß nicht wieso, aber ich habe panische Angst.
Sie wird mich bestimmt sitzen lassen, alles war gestern gespielt. Sie hatte Angst vor mir. Oh man, ich brauche dringend Antworten.

Dann halten wir, alle steigen ein.
Alle außer Bonny. Innerlich hoffe ich irgendwie doch das sie zu spät kommt. Aber anderseits auch nicht.
Was in mir vor geht kann wohl keiner außer mir nachvollziehen.

Dann schließt der Bus seine Türen. Es ist wie ein Schlag ins Gesicht.
Wo steckt Bonny? Sie muss diesen Bus nehmen. Das hatte ich nach geforscht.

Irgendwann kommen wir dann in der Schule an und ich drücke alle zur Seite, damit ich als erster aussteigen kann.
Sobald mein Fuß den Boden berührt renne ich förmlich Richtung Schule und suche mit den Augen alle Plätze ab, an denen sich Bonny die letzten Tage befand.
Doch von ihr ist nirgendwo was zu sehen.

Plötzlich schaltet sich mein Vampir Gehör ein. Ich höre wie jemand weint, aber nicht irgendwer. Mit genauerem hin hören erkenne  ich, dass es Bonnys Stimme ist.

Sofort gehe ich etwas fragend in die Richtung von der ich die Stimme höre und hoffe das es nichts schlimmes ist.
Ich habe versprochen niemanden weh zu tun, aber tut jemand ihr weh kann ich nichts versprechen.

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt