Kapitel 36

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Der Kuss ist nicht so lang wie die anderen, die wir hatten. Im Gegenteil, er ist mir Abstand einer der kürzesten. Sofort löse ich mich von ihr und wir behalten den Blickkontakt. Ihr Herz pocht si schnell und ihre Atemzüge sind außer Kontrolle.


"Bonny ich will dir so vieles sagen, aber mir fehlen die Worte dazu", breche ich dann die Stille und schaue sie traurig an "ich meine..", will ich starten, doch entscheide mich dann um "es tut mir einfach nur leid", seufze ich und Bonny lächelt mich an, doch dieses Mal ist es nicht gezwungen. "Wenn dann muss ich mich entschuldigen", gibt sie nach und ich schüttele meinen Kopf. "Ich wollte dir nie weh tun und schon gar nicht Angst einjagen. Genau das wollte ich nicht bezwecken. Du sollst dich wohl bei mir fühlen, geborgen und in Sicherheit", beende ich meine kurze Rede und atme tief aus. Bonnys Augen werden immer größer und ich sehe, dass sie sich zusammen reißen muss, um nicht direkt zu weinen. "Chuck du warst nur wütend und wusstest nicht was du da machst, es war ja ganz süß mit der Eifersucht, muss ich zugeben", verteidigt sie mein Verhalten und ich schüttele den Kopf und gehe einen Schritt auf sie zu, sodass zwischen uns beiden kein Blatt Papier mehr passt, daher muss ich auf sie herab und sie auf mich hinauf schauen. Ihr Atem kommt wieder in den normalen Lauf. "Nein", murmele ich und lege meine Hand vorsichtig auf ihre Wange. "Ich kann dich nicht immer verletzen, nur weil ich meine Wut nicht kontrollieren kann. Du hast sowas wie mich nicht verdient. Ich tue dir nur weh", streite ich ab und streichle zart ihre Wange. Bonny legt ihre Hand auf meine und streckt sich etwas, sodass unsere Stirn jetzt aufeinander liegen und wir uns tief in die Augen blicken. "Chuck das ist nichts was wir nicht hinkriegen könnten. Das schaffen wir", sagt sie und betont dabei das wir sehr stark. Ich fühle mich einfach so falsch. Ich bin ein blutrünstiges Wesen und verdiene ihre Nähe nicht. Mein Beschützer Instinkt meldet sich, doch diesmal muss ich sie vor mir beschützen. "Bonny du und ich, dass wird wie du gesagt hast niemals klappen können". flüstere ich vor mich hin und sie schaut mich verwirrt an. "Nein. So war das alles nicht gemeint. Verdammt Chuck! Ich war in dem Moment so Emotional weg, weil ich ein Flashback von meiner Familie hatte, auf einmal kam das Bild von dir, als Vampir in meinen Kopf und ich habe es zu dem Zeitpunkt nicht wahr haben wollen. Jetzt ist es mir egal. Ich wollte nur etwas Zeit, damit ich nachdenken kann", erklärt sie mit einer zitterigen Stimme und dann läuft über ihre Wange eine Träne, die ich mit einem rechten Daumen weg wische. "Chuck bitte, mach nicht den selben Fehler wie ich", fleht sie und dabei hört man aus ihrer Stimme, dass sie schluchzen muss. "Es war kein Fehler von dir", verbessere ich sie. Kein einziges Mal weichen unsere Blicke voneinander weg und wir stehen uns immer noch so nah, wie am Anfang. "Das kann mit uns nicht klappen, sieh es ein", murmle ich und sie drückt ihre Hand fester gegen meine "Chuck das lässt dich der Alkohol sagen", sagt sie sehr selbstsicher und ich schüttele meinen Kopf. "Nein das ist die scheiß Wahrheit", sage ich etwas unsicher. Bonny öffnet gerade ihren Mund, weil sie etwas sagen will, aber ich nehme ihr das Wort ab "ich kann das nicht mitmachen, ich will es nicht. Ich tue dir weh und das kann ich nicht einsehen. Ich kann mich nicht beherrschen und töte alles, wenn ich wütend bin. Niemand würde uns akzeptieren, nicht einmal unsere Familie. Sie würden deinen scheiß Tod verlangen", sage ich trocken und sie fängt jetzt an richtig zu weinen. "Chuck Chuck bitte", fleht sie mich weinend an und ich schüttele meinen Kopf. Jetzt ist ihr Atem wieder nicht im Takt. Ich nähere mich ihren Lippen und küsse sie ganz kurz, schmecke ihre Lippen ein letzes Mal und löse mich dann mit einem weiten Schritt von ihr. Bonny will mich an sie rann drücken, aber ich stoße sie weg. "Tschüss", gebe ich zurück und sie weint einfach nur, während sie auf den Boden fällt.


Dann gehe ich einfach die Straße entlang hinunter, stelle mein Spezielles Gehör ab, damit ich sie nicht weinen höre und bin mit meinen Gedanken alleine auf mich gestellt. Es tut höllisch weh, dass ich sie gehen lassen muss, aber es ist das richtige. Bonny darf nicht in Gefahr geraten. Ich muss mich erst im Griff haben, sonst wird das mit uns beiden nicht klappen. Aber falls ich es nicht hinkriege, ist es auch okay. Ich will ihr keine falschen Hoffnungen machen und sage deswegen, dass es das Ende ist. Eventuell ist es das auch. Wer weiß?



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Na wie findet ihr den Gedanken wechsel von Chuck?

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt