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Hope

"Glaub mir du machst das richtige."

"Mh." Ich weiß ja selbst das es keinen anderen Weg gibt, aber es tut so unglaublich dolle weh.

Vor drei Tagen haben Chace und ich uns das erste Mal gestritten und seitdem habe ich kein Wort mehr mit ihm gewechselt. Er wollte meine Entscheidung nicht Akzeptieren und ich wollte nicht nach geben, weil es das ganze noch unmöglicher gemacht hätte.

Wenn man bedenkt, dass ich vorhin einfach gegangen bin, ohne ihm etwas zu sagen, dann bin ich schon ein wirklich schrecklicher Mensch.

Das einzige was ich getan habe, war einen Zettel hin zu legen, dass ich wie gesagt gehe und ihn in den Wochen schrecklich vermissen werde. Sogar das ich ihn liebe habe ich noch klein in die Ecke geschrieben, aber das macht den Braten jetzt auch nicht mehr dick.

Ich verlasse meinen Mate für ein paar Wochen.

Hätte mir das jemand vor einem Jahr gesagt, hätte es mich gar nicht interessiert oder ich hätte das schlimme darin gar nicht erkennen können.

Doch nun schmerzt mein Herz, mein Bauch rebelliert und ich muss mal wieder dem Drang widerstehen mich zu übergeben.

"Kopf hoch Hope. Diese Wesen können gar nicht sauer auf ihre Mate sein. Dieses Band bringt sie dazu, sich früher oder später wieder in die Arme zu fallen."

"Sprich über sie nicht, als wären sie Außerirdische. Sie sind den Menschen im großen und ganzen doch ziemlich ähnlich." Mittlerweile finde ich es nicht mehr komisch sie zu verteidigen. Es gibt unter ihnen genau so viele tolle Charaktere wie bei den Menschen.

"Und wie würdest du dann die Bezeichnen, die diesen Marlon entführt haben?"

"Wie oft denn noch? Er heißt Mason. Und außerdem ist das etwas ganz anderes. Bei den Menschen gibt es auch Mörder oder Räuber."

Mit einem lauten Seufzen konzentriert Finn sich wieder auf die Straße und ich schaue da weile wieder aus dem Fenster und beobachte wie die Landschaft an uns vorbei zieht.

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Nach einer weiteren Stunde und mittlerweile genau 8 Stunden von Chace entfernt halten wir vor einem großen Tor.

Meine Brust zieht sich noch mehr zusammen, als wir durch dieses fahren und ein paar Minuten später vor einem riesigen Anwesen zum stehen kommen.

"Das ist ja-"

"-Beeindruckend?" Genervt sehe ich zu ihm rüber.

"-viel zu übertrieben."

Mit meiner Tasche in der Hand geht er vor raus auf den Eingang zu. Natürlich ist es von innen genau so prachtvoll wie vorher erwartet. Zwei riesige Wendeltreppen führen rechts und links ins Unbekannte. Zwischen ihnen führt der Weg in einem weiteren großen Saal, welcher aber anscheinend nicht unser Ziel ist.

Wir gehen nämlich die rechte Treppe hoch.

"Oben sind die ganzen Zimmer. Es gibt leider nur 2er oder 4er Zimmer. Ich weiß du wolltest alleine sein, aber wenigstens konnte ich für dich noch ein 2er Zimmer heraus handeln."

"Gut."

"Du wirst es dir mit Jenny teilen." Geschockt bleibe ich stehen. Das kann nicht sein ernst sein.

"Vielleicht sollte es dir entgangen sein, aber unser erstes auf einander Treffen war nicht das aller Beste." lachend läuft er weiter an den ganzen Türen vorbei.

"Da hast du recht. Ich gebe ja auch zu, das euer Start auf dem Schulhof nicht der aller Beste war, aber was noch nicht ist, kann ja noch werden."

"Wieso ist sie denn nicht mehr an unserer Schule in Queens?"

"Dort haben wir uns doch nur angemeldet um dich vor den Werwölfen zu beschützen. Ich kann meine kleine Schwester doch nicht mit dieser Gefahr alleine lassen."

Schlussendlich bleibt er vor einer Tür ganz am Ende stehen. Auf ihr steht in goldenen Buchstaben die Zahl 9795. Eine ziemlich komische und hohe Zimmernummer wenn ihr mich fragt, aber jedem das seine.

"Die letzten Jahre wo sie wirklich eine Gefahr waren warst du auch nicht da. Wieso dann auf einmal als ich Chace seine Mate geworden bin? Das ergibt doch keinen Sinn."

"Wie auch immer ich muss dann jetzt auch weiter. Hier ist der Schlüssel. Alle Papiere und was du wissen musst liegt auf deinem Bett. Mein Zimmer ist im linken Flügel ebenfalls am Ende des Ganges. Bis später Schwesterherz."

Und schon lässt er mich hier ganz alleine stehen. Er verheimlicht mir was. Und was das ist, kann ich mir auch schon denken.

Seufzend betrete ich das Zimmer, stelle meine Tasche ab, schiebe alle Seiten zur Seite und setze mich auf mein neues Bett. Obwohl es ziemlich groß ist, wirkt es gleichzeitig auch so leer und einsam.

Ob ich überhaupt noch alleine Schlafen kann? Die letzten Tage hat  es zwar auch geklappt, aber da wusste ich ja das Chace unten im Wohnzimmer ist um auf mich auf zu passen.

Jetzt bin ich in einem fremden Land, in einem fremden Haus, mit Leuten die mir Jahre lang etwas wichtiges verschwiegen haben.

Ich weiß noch genau, wie wir vor ein paar Wochen noch darüber nach gedacht haben, warum ich damals nicht auch auf diese Jägerschule gehen sollte. Warum ich davon nie etwas erfahren habe. Warum ich so besonders war.

Doch nun liegt es klar auf der Hand. Meine Familie und wer weiß sonst noch alles, wusste schon seit vielen Jahren das ich die besagte aus der Prophezeiung bin. Deswegen ist mein Bruder auch sofort wieder gekommen, als Chace mich als seine Mate erkannt hat.

Ich bin bei Menschen denen ich nicht mehr trauen kann.

Und das alles um mich auf die Werwölfe vor zu bereiten. Um mich wehren zu können, um unser Rudel zu beschützen und damit wir alle ohne große Verletzungen und Narben aus der ganzen Sache heraus kommen.

Und den Großteil davon auch noch ohne meinen geliebten Mate. Wie lange es wohl dauert, bis  mich der Kummer so sehr zerfrisst das ich es ohne ihn nicht mehr aus halte?

Eigentlich wollte ich das nie aus probieren. Aber was habe ich schon für eine Wahl? 

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Eine wahre Zerreißprobe für Hope und Chace. Wie es wohl weiter gehen wird? Das steht zur Zeit noch in den Sternen, aber ihr werdet es schneller erfahren, als ihr denkt :)

Eure Melody_VS^^

Forever with you ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt