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Hope

Ob ich schon weiß wo es hin geht? Nein.

Ich könnte es wissen, aber Mason meinte vor fünf Minuten ich solle meine Augen schließen. Und brav wie ich bin habe ich das auch gemacht.

Aber lange traue ich der Sache auch nicht mehr über den Weg.

Der könnte mich jetzt schließlich sonst wo hin schleppen. Und ich bin schon kurz versucht die Augen auf zu machen, als der Wagen auf einmal hält.

"Sind wir da? Darf ich die Augen jetzt wieder öffnen?" kurz zucke ich zusammen, weil auf einmal die Tür auf meiner Seite aufgeht. Diese verfluchte Werwolf Geschwindigkeit ist mit geschlossenen Augen ja noch viel schlimmer.

"Ja sind wir und nein darfst du noch nicht. Du willst mir doch wohl nicht die Überraschung kaputt machen." Mit diesen Worten greifen mich auf einmal zwei Hände und heben mich aus dem Wagen. Allerdings spüre ich nicht den erhofften Boden unter mir, sondern nur zwei Arme.

"Mason! Lass mich runter." Was soll das denn? Darf ich denn jetzt noch nicht einmal mehr selber laufen.

"Wir haben einen noch etwas längeren Fußmarsch vor uns und ich habe keine Lust auf dein Lauftempo.

Und schon spüre ich den Wind in meinem Gesicht. Und das nicht gerade angenehm. Zum Glück habe ich die Augen zu, sonst würden sie mir sicherlich Tränen oder zumindest unangenehm Brennen.

Und dann ist es auch noch ein ziemlich kalter Wind. Der Sommer neigt sich eben dem Ende und der Herbst steht vor der Tür.

Das war es dann wohl mit Eis und in der Sonne bräunen für dieses Jahr.

Aber er hat wohl recht. Denn selbst in seiner Geschwindigkeit brauchen wir eine Weile. Und trotz allem fühle ich mich wohl. Es ist als könnte ich mich verlassen, dass Mason mit seinem typischen Grinsen gegen den Wind ankämpft.

Nach gefühlten fünf bis zehn Minuten bleibt er stehen. Setzt mich allerdings immer noch nicht ab. Irgendwie fühlt es sich hier anders an. Die Luft wirkt so viel frischer.

"Ganz schön viel in letzter Zeit passiert oder?" wie immer kommen seine Fragen wie aus dem nichts. 

"Stimmt. Aber was will man machen?" lache ich vor mich hin.

"Willst du da nicht auch einfach mal alles vergessen und die Seele einfach baumeln lassen? Dich einfach einmal fallen lassen?" ich spüre sein Grinsen in seinen Worten.

"Das wäre wirklich schön." Gebe ich zu.

"Na dann ist ja gut. Du kannst die Augen jetzt öffnen." im selben Moment setzt Mason sich wieder in Bewegung und läuft los.

Ich öffne meine Augen und würde sie am liebsten wieder schließen. Denn Mason rennt.

Er rennt direkt auf einen Abhang zu. Wir stehen auf einer Klippe und er rennt tatsächlich darauf zu.

"MASON!? Was machst du da. Der Weg hört da vorne auf." ein lachen ertönt.

"Ich weiß."

"Wenn du es weißt dann bleib gefälligst ste-" Mir bleibt das Wort im Mund stecken. Mason kommt am ende an und springt. Er springt in den Abgrund.

Und für eine kurze Zeit fühle ich mich schwerelos. In meinem ganzen Körper gribbelt es und ich fühle mich tatsächlich unfassbar Frei.

Doch im nächsten Moment übernimmt die Schwerkraft wieder Oberhand und zieht uns nach unten. Ich fange an zu schreien und Mason hält mich immer noch in seinen Armen.

Verängstigt schaue ich zu ihm hoch und gleich ist mir ganz anders.

Mir ist es noch nie so wirklich aufgefallen, aber wenn Mason lächelt, dann strahlt er eine Ruhe aus, die jeden ebenfalls zur Ruhe zwingt.

Forever with you ?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt