Hope
Ich habe die Nacht nicht ein Auge zu bekommen. Immer wieder habe ich Geräusche von draußen gehört, oder aber Schritte die von der anderen Seite der Tür kamen. Jedes mal wenn ich welche gehört habe, hatte ich Angst das sie rein kommen und gleichzeitig gehofft, dass es jemand ist, der mich hier raus holt.
Aber es ist niemand gekommen.
Noch nicht einmal auf den Boden legen konnte ich mich. So lang sind die Ketten nicht. Also sitze ich nun schon wieder, ich schätze mal, fast 10 Stunden hier und kann mich kaum Bewegen. Mein Po ist schon vor Ewigkeiten eingeschlafen und ich würde alles dafür geben mich auch nur hin stellen zu können.
Durch das kleine Fenster kann ich erkennen, dass es mittlerweile wieder Tag ist, aber mehr auch nicht.
Doch das allerschlimmste kommt erst noch. Ich muss so eilig auf Toilette, dass ich schon seit geraumer zeit darüber nach denke, es einfach laufen zu lassen. Aber das würde meinem Stolz einen ziemlichen Dämpfer verpassen und deswegen habe ich beschlossen meine Blase lieber platzen zu lassen.
Ich horche auf, als ich das erste mal Schritte vernehme, die tatsächlich vor der Tür stehen bleiben. Ich höre ein Klacken. Wahrscheinlich ein Schlüssel.
Sind die eigentlich bescheuert?
Ich müsste Herkules sein, um diese Ketten lösen zu können.
Aber nehmen wir mal diesen ausgeschlossenen Fall an und ich schaffe es tatsächlich, dann wäre es ja viel zu einfach für mich gewesen und eine bloße Beleidigung wenn ich dann einfach aus der Tür raus spazieren könnte.
Die schlausten scheinen diese Werwölfe ja nicht zu sein.
Die Türklinke wird herunter gedrückt und schon taucht ein mir bekannter blonder Kopf auf.
"Guten morgen Mrs. Black." sagt er mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Ich verdrehe die Augen.
"Hör auf mich so zu nennen."
"Na gut. Dann werde ich mal so frei sein und dich Hope nennen." sein grinsen wird sogar noch ein Stückchen breiter.
Irgendwie bringt mich das zum Schmunzeln. "Wie heißt du?" will ich von ihm wissen.
Auf einmal wirkt er total entsetzt. Kommt zu mir rüber und setzt sich vor mir auf den Boden. "Stimmt ja. Ich habe dir noch gar nicht meinen Namen verraten. Ich heiße Harry."
Er reicht mir seine Hand und ich will sie annehmen. Werde allerdings von den ketten daran gehindert.
Harry schaut verlegen nach unten.
"Tschuldigung, aber Carlos meinte wir sollen sie dir dran machen. Dabei redet er doch immer davon wie schwach die Menschen doch sind."
Meine Miene verdunkelt sich.
"Die Menschen sind nicht Schwach. Wir haben unsere ganz eigenen stärken."
Sein Blick wandert wieder zu mir. Und fast gleichzeitig formt sich ein kleines Lächeln auf seinem Gesicht. Es wirkt gar nicht mehr so wie gerade eben. Er wirkt nicht mehr so aufgedreht sondern eher... friedlich.
"Die Meinung haben heut zu tage nicht mehr viele. "
Auf meinen Lippen zeigt sich auch ein kleines Lächeln. Es sieht aus, wie als wäre er in seinen eigenen Gedanken versunken.
"Kennst du denn noch jemanden, der so denkt?"
Kurz schüttelt er den Kopf, schaut mir in die Augen und dann schon fast peinlich berührt auf den Boden. Hat er sich gerade aus seinen eigenen Gedanken geworfen?
"Ja. Ich kenne da noch jemanden." während er das sagt, wird er Rot. Wie süß. Wahrscheinlich mag er die Person, an die er gerade denkt sehr gerne.
Ohne es verhindern zu können bildet sich auf meinem Gesicht wie bei ihm zuvor ein Grinsen. Er erinnert mich sehr stark an Mason.
"Und ich kenne jemanden, der DIR sehr ähnlich ist." Wieder schaut er zu mir hoch und er muss lachen.
Dann steht er auf und beugt sich über mich. "Erst mal machen wir das hier ab." Er fängt an, an meinen Ketten zu hantieren. "Und dann gehen wir erst einmal aus diesem schäbigen Raum. So ein nettes Mädchen kann man doch nicht einfach hier lassen."
Nachdem meine ketten ab sind, stehe ich auf und es fühlt sich verdammt mies an. Meine Beine sind wie Wackelpudding. Aber alles ist besser als immer noch auf meinem Hintern sitzen zu müssen.
Jetzt wo ich ihm so gegenüber stehe, fällt mir auf, dass er sogar fast dieselbe Größe wie Mason hat. Wie verrückt die Welt doch sein kann.
"Danke für's befreien. Aber bekommst du jetzt eigentlich gar keinen Ärger?"
Er schüttelt seinen Kopf.
"Nö. Carlos ist gerade nicht da. Und was er nicht weiß, macht ihn nicht heiß." Ich nicke etwas verwirrt.
Trotzdem könnte er das eigentlich nicht machen.
Brad hat mir mal erzählt, dass man sich den Worten des Alphas nicht widersetzen kann. Wieso kann er dann Carlos seine Anweisung einfach so ignorieren?
Oder ist Harry vielleicht ein Mensch?
Ach quatsch. Mensch Hope. Jetzt denk doch mal logisch. Du hast ihn doch selbst in Wolfsgestalt gesehen. Manchmal kann ich echt froh sein, dass niemand anderes meine Gedanken hören kann.
"Komm." Erst jetzt bemerke ich, dass Harry schon an der Tür steht und mich auffordernd an sieht.
Ich gehe auf ihn zu und gehe mit ihm raus aus diesem schrecklichen Raum.
"So jetzt wird erst mal etwas gegessen. Du musst ja schon halb verhungert sein."
Lächelnd schaut er mich an und ich lächle zurück.
Vielleicht wird es hier doch nicht ganz so schlimm, wie ich es mir vorgestellt habe. Ich hoffe es zumindest...
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Na ihr?
Erst einmal ein ganz ganz großes 'TUT MIR LEID' an euch alle. Ich habe einfach so lange nicht mehr geschrieben. ich hatte fast nie Zeit und wenn doch, dann wusste ich nicht wie ich mit dem Kapitel anfangen sollte. Ich hoffe ihr seit mit dem was jetzt raus gekommen ist zufrieden und hattet Freude beim Lesen.
Und dann möchte ich euch auch noch einmal 'DANKE' sagen. Es bedeutet mir so wahnsinnig viel, dass meine Geschichte von so vielen gelesen und hoffentlich auch gemocht wird. Ich freue mich über jeden einzelnen Kommentar und finde es klasse eure Meinungen zu meiner Geschichte zu hören.
Der Kommentar von @KiJo1627 hat mich besonders glücklich gemacht. Und mich auch größtenteils dazu gebracht, jetzt am späten Abend noch schnell ein Kapitel für euch zu schreiben. (also falls du das hier liest, dann danke ich dir für deinen Kommentar und hoffe, dass du mir weiterhin schreibst)
Noch einmal vielen Dank und entschuldigt wegen der langen Wartezeit.
Eure Melody_VS ^^
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Forever with you ?!
LobisomemIch sehe in seine stechend Eis blauen Augen und mir bleibt der Atem weg. Sein Blick geht mir durch Mark und Bein. Noch nie hatte ich eine so schöne Person gesehen. Langsam steht er auf, wobei sein Blick immer noch an mir hängt. Nach und nach verstum...